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152 besonders zu Gunsten einer Person einzuwirken gesucht, die in einer benachbarten Stadt wohnte, und die er nie gesehen hatte. Eines Tages, als er allein im Zimmer war, war er ganz erstaunt, sich in Gegenwart eines Mädchens in weissem Kleide, den Kopf mit einer Blumenkrone geziert, zu sehen. Sie sagte ihm, dass si seine Braut sei, reichte ihm ihre Hand, die er in die Seinige nahm, und auf der er einen Ring sah. Im Verlaufe einiger Minuten verschwand Alles. Durch diese Erscheinung überrascht, und nachdem er sich überzeugt hatte, dass er vollkommen wach sei, fragte er, ob diesen Tag Jemand gekommen sei? Aber man sagte ihm, dass man Niemanden gesehen habe. Nach einem Jahre gab er dem neuen Andringen einer Verwandten nach, und entschloss sich Jene zu sehen, die man ihm vorgeschlagen hatte. Es kam das Frohnleichnamsfest, man kam von der Prozession nach Hanse, und eine der ersten Personen, die sich seinem Blicke zeigt, die in das Haus tritt, ist ein junges Mädchen, das er als diejenige erkannte, die ihm erschienen ist. Sie war eben so gekleidet, denn der Tag der Geistererscheinung war auch der Frohnleichnamstag. Er bleibt erstaunt stehen, das Mädchen seinerseits macht einen Schrei der Ueberraschung, und es wird ihr nicht wohl. Als sie zu sich kam, sagte sie, dass sie diesen Herrn schon gesehen habe; denselben Tag im vorigen Jahre. Die Hei- rath wurde geschlossen. Es war im Jahre 1835. Zu jener Zeit war von den Geistern noch keine Rede. Und übrigens sind das Leute sowohl der Eine als die Andere von einer ausserordentlichen Geradheit und von einer durchaus nicht überspannten Einbildungskraft. Man wird sagen, dass der Eine oder die Andere einen von der Idee der bevorstehenden Vereinigung beseelten Geist hatten, und dass diese Vorbeschäftigung eine Hallu- cination zur Folge hatte, aber man darf nicht vergessen, dass der Gatte dabei so indifferent gewesen ist, dass ein Jahr darüber verging, bevor er auf die Brautschau ging. Wenn man auch diese Hypothese zugiebt, so bliebe noch zu erklären