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VI Verlagsverzeichnis von Eduard Trewendt in Breslau Auguste Trewendt ihren zweiten Sohn Ernst als Teilhaber in ihr Geschäft auf. Ich hatte seit 1868 bei Carl Friedrichs in der Schwers'schen Buchhandlung in Kiel, bei Otto Janke in Berlin, Huber L Co. in Bern und Faesy L Frick in Wien den Buch handel kennen gelernt, war Soldat gewesen und hatte mich durch Reisen zu bilden gesucht. Mir wurde für die Folge die selbständige Leitung der Verlagsbuchhandlung übertragen, in die im Jahre 1875 auch Hans Trewendt, der dritte Sohn von Eduard Trewendt, als Teilhaber eintrat. Ich suchte das Alte, soweit es sich nicht überlebt hatte, zu konserviere», namentlich den Kalender, Trewendt's Jugend bibliothek und den Schulbücherverlag, in dem sich die trefflichen Kolde'schen Religionsbücher und Eduard Caner's Geschichts- tabeUen befanden, und fügte neue Zweige in deu Verlag ein, so die Encyklopädie der Naturwissenschaften und deu daraus hervor- gehendeu naturwissenschaftlichen Verlag und die historisch-politische Ab teilung mit Werken wie Adler, Geschichte der ersten socialpolitischen Arbeiterbewegung in Deutschland, Feldmarschall Roon, Denkwürdig keiten, Wilmowski, Feldbriefe, Poschinger, Fürst Bismarck und die Parlamentarier, denen andre interessante Veröffentlichungen folgen werden. Hans Trewendt begründete als neuen Nerlagszweig im Jahre 1876 eine Buchdruckerei, deren Leitung er bis zum Jahre 1898 inne hatte. Als im Jahre 1880 der Schlesische Bankverein seinen Anteil an der Breslauer Zeitung an l)r. Paul Lion verkaufte, und infolgedessen der Geheime Kommerzienrat Heinrich Frömberg von der Leitung des Blattes zurücktrat, wurde die Breslauer Zeitung auch äußerlich von der Buchhandlungsfirma Eduard Trewendt abgetrennt, indem die Besitzer der Zeitung: Frau Auguste Trewendt, Or. Paul Lion, Ernst Trewendt nnd Hans Trewendt für die Zeitung eine neue Firma „Eduard Trewendt Zeitungsverlag" begründeten, deren Leitung ausschließlich vr. Paul Lion und Hans Trewendt übertragen wurde. Meine Thätigkeit wurde bald darauf in außerordentlicher Weise durch den Verlag und die verantwortliche Redaktion der „Deutschen Revue" iu Anspruch genommen, die nach mehrfachem Verlagswechsel zuletzt dem Herausgeber Richard Fleischer gehört hatte, und nun auf dringenden Wunsch desselben zur Hälfte Eigentum der Firma Eduard