Enthält Anstreichungen und Anmerkungen Karl Mays sowie eine Widmung an Klara "Meinem Herzle. Weihnacht 1908. K May."; Seite 31/32 mit "Knick" als Lesemarkierung
Leib, sondern das wirkliche Selbst, das clen Leib als seins form an sich genommen hat. Ls kann gar kein wirkliches Leben vorhanden sein, cias nicht eins wäre mit clem Leben Gottes. Und in diesem Sinn ist es wahr, daß äas Leben des Menschen und cias Leben Gottes wesentlich und notwendig eins und dasselbe sind. Dem Wesen nach sind sie wirk- lich eins und dasselbe: sie unterscheiden sich nicht ihrer Nrt nach, das läßt sich vernünftiger, weise gar nicht vorstellsn. Wohl ist ein Unter- schied da, aber es ist nur ein Unterschied im Grade, nicht im Wesen oder in der Art. Nur in unserem Denken ist unser Leben von Sott getrennt — wenn wir überhaupt von Leben reden dürfen wo nicht das ganre Leben be wußt verwirklicht und genossen wird. Cs ist wirklich so: „In ihm leben und weben und sind wir" sNpostslgssch. 17, 28^. wir können nichts anderes sein und sind niemals etwas anderes gewesen als göttliches Sein. Ich stimme vollkommen mit der Kn- schauung überein, die Max Müller jüngst in einem Griefe ausgesprochen hat: „Ich kann Athanasius nicht folgen, wenn er sagt, daß wir Götter werden können. Der Mensch kann nicht sagen, er werde Sott, denn er ist Sott, was könnte er anders sein, wenn Sott das allein wahre und wirkliche Sein ist?"