84 Als dcr Wem bcrcitö auf dcm Tische stand, begann er seine Erzählung. „Ihr wißt, lieber Steffkowits, daß in dieser Zeit Frank reich mit Rußland im Kriege war, damals lebte aber Napoleon I. und jetzt —" „Sprecht etwas leiser, die Wände," bemerkte dcr Bauer, „haben manchmal Ohren." „Unterbrechet mich nicht, Freund. Die zwei Bauern da sind ehrliche Kauze, und dcr Hausirer ist taub wie cinc Kanone. Ich war damals bei mcincm Meister, Gott hab'ihn selig, zu Prag in der Lehre. Der las immer Abends der Frau Meisterin die Zeitung vor, ich aber habe, ohne daß sic es gewußt, alleweil zugehört, und mir Alles gemerkt. Als Napoleon nach Ruß land kam, machte er mit den Russen keinen Spaß, er neckte sic nicht lange, sondern drang unaufhaltsam nach Moskau vor, und ließ sich dort im Czaren zum Kreml krönen, und er würde gewiß bis jetzt dort herrschen, wenn nicht die Russen solche Schnapsbrüder gewesen wären." „Wie hängt dies mit Eurer Erzählung zusammen?" „Das hängt so zusammen. Die Russen hallen nämlich in Moskau große Niederlagen von starkem Schnaps, den man Rostvptschin nennt; diese gcricthen in Brand, und ganz Moskau brannlc ab. Die Franzosen hatten nicht, wo zu wohnen, die Kälte war sehr groß, weiter vorzurückcn trauten sie sich nicht, und so kam eö, daß sic schlcunigst nach Hause gingen; nun kommt aber erst das Wahre. Die Franzosen —" Ein heftiges Klopfen an dcr Hansthürc untcrbrach ihn in dcr Erzählung.