69 Die Soldaten stürzten vor, doch wer malt ihr Staunen, als sie in der verwundeten Gestalt ein Weib entdeckten! Sic wurde zu Lord Raglan geführt, da man bei ihr im Schuh zwischen Sohle und Ausfüttcrung ein Briefchen gefun den hatte. . Der Brief war an den Popen von Balaklawa adrcssirt und lautete: ,,Hochwürdiger! Jin Namen der heiligen Sache, die wir aus reiner und wahrer Christcnliebe ohne andere Nebenabsichten vcrtheidigen, fordere ich Euch nochmals aus, die frommen Bewohner Bala- klawa's durch Euer Ansehen, so wie Ihr mir cs schon verspro chen, dazu zu bewegen, die Stadt morgen Abends, wenn ich um 7 Uhr einen Ausfall machen werde, in Brand zu stecken, und uns dadurch die Feinde der Christenheit besiegen zu helfen. Gott und der allmächtige Czar wird cs Euch Alle» lohucn. Fürst Mcnzikoff." Sebastopol, 1. October 1854. Dieser Brief gab den Beweis, daß in Balaklawa Personen sich befanden, die mit den Russen im Einverständnisse seien. Doch wie sic finden? Das Weib betheuerte bis zum letzten Augenblicke, denn sie wurde als Spiou erschossen, ihre Unschuld, und der Pope war nicht aufzufindcn. Verräther in der eigenen Mitte zu dulden, konnte und durfte nicht geschehen; denn dies hieße leichtsinnig die Sicher heit des Heeres aufs Spiel setzen.