307 lange, bis sic seinen Bitten nachgab und ihm versprach, ihn den nächsten Nachmittag, wo das Fräulein Religionsunterricht zu genießen pflegte, zu verbergen, damit er dort die Lehren Christi mit eigenen Ohren hören könne. Hassan aber war nicht blos neugierig, den Unterricht zu hören, sondern er wollte mit seinem Gedächtnisse ins Reine kommen und ermitteln, von wo ihm dieser evangelische Priester bekannt wäre. Am andern Tage ward Hassan von Alma in das fragliche Zimmer geführt und mit dem Bedeuten allein gelassen, daß er sich ja recht gut verstecken solle, damit ihn das gnädige Fräulein nicht bemerke. Hassan war aber mit der Wahl seines Versteckes in der größten Verlegenheit. Er hatte erwartet, hier ein Bett oder einen Alkoven zu finden, aber außer einem Sopha, mehreren Sesseln, einem kleinen Tischchen und einem großen Flügel war kein Stückchen Meubel im ganzen Zimmer, außer er wollte den großen goldrahmigcn Spiegel über dem Sopha dazuzählcn. Unter das Sopha konnte er sich nicht hinunterzwingen; unter dem Flügel wäre er schlecht versteckt gewesen — wohin also? Mitten in seiner Meditation hörte er herannahcndc Tritte; ohne sich lange zu besinnen, drückte er sich schnell in die Fenster nische und war von den Fenstervorhängen wenigstens für den Augenblick ziemlich gut verborgen. Sclima und Alma traten ein. Letztere brachte eine schöne Flasche von himmelblauem Glase und zwei eben solche Gläser, 20'