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306 — „Geh nur, Alina," sagte Hassan lächelnd, „du willst mich aufziehen." — „Nein, nein, Hassan," bcthcuerte das Mädchen, „ich erzähle dir reine Wahrheit. Ich will dir auch erklären, wie so er dreimal so viel werth ist. . . warte nur, ich muß ein wenig Nachdenken, weil das eine verwickelte Geschichte ist . . . ja rich tig .. . Dieser Gott der Ungläubigen, wollt' ich sagen, der Christen, ist eigentlich kein Gott, sondern er ist... ja, ich hab's schon, er ist eigentlich ein Vater und ein Sohn und noch etwas, was wie eine Taube aussieht, ich hab' schon den Namen ver gessen." — „Meine liebe Alma, du sprichst sehr dummes Zeug zusammen," sagte Hassan, der recht gesunden Menschenverstand hatte. „Du merkst dir von dem, was dir dein Fräulein sagt, blos einige Worte, ohne Sinn und Zusammenhang. Besser wäre es, du merktest dir gar nichts." Ucbcr diese Zurechtweisung beleidigt, erwiderte die kleine Alma trotzig: — „Nun, wenn du dir besser den Sinn der Worte merken kannst, so höre selber zu und lasse mich in Frieden." Und sie wollte sich entfernen. Hassan hielt sie zurück und begann ihr die Falten ihrer Stirne glatt zu küssen. — „Wie, du bist b'ösc? du Perle meines Herzens? hätte ich dich in meiner Grobheit wirklich beleidigt? Verzeihe mir, Krone meines Lebens!' Der Friede war unter den Liebenden bald hergcstellt; Has san aber war nicht der Mann, der auf halbem Wege stehen blieb, er drang in das kleine Mädchen und schmeichelte ihr so