299 Der Bösewicht betrachtete sein Opfer eine Weile und sagte dann: — „Ich glaube, er wird genug haben . . ." In dem Augenblicke stöhnte der Priester und bewegte die Glieder. — „Ah, noch nicht—" sagte der Elende, nahm rasch den Dolch hervor und stieß ihn dem am Boden Liegenden in die Brust. Dieser röchelte und blickte mit den jetzt wieder geöffneten Augen seinen Mörder verzwcislungsvoll an. Da führte der Verruchte, als wäre ihm das Morden Ge wohnheit, einen zweiten Stoß nach der Brust des Unglücklichen und einen dritten, — welcher ihn zu befriedigen schien. Er murmelte: „Jetzt hat er genug — die Todten können nnS nicht mehr schaden. — Ich habe dem Iwan dieArbeit erspart." — Dann lachte er: — „Wieder ein Prcdigtheld weniger. — Diese Bibelthiere sind erschrecklich dumm! — Aber nun an's Werk." Und er trat aus dem Zimmer und schloß die Thürc hinter sich genan zu. Der Leser wird wohl den Priester Michailoff erkannt haben. Gleichgültig, als ob nichts vorgefallen wäre, schlenderte er mehrere Gaffen entlang, bis er den armenischen Friedhof er reicht hatte, wo er bald seinen würdigen Helfershelfer und Ge nossen Iwan fand. Es schien, als wenn daS Niedliche Reich der Todtcn ihr liebster Rendezvous - Ort wäre.