257 dar-Aga, der ihm die Hände wäscht, der PeschkirdschüBaschi, der sie ihm abtrocknet, der Schcrbcdschi-Baschi, der sein Getränk in Bereitschaft hält, und der Tirmakoschi-Baschi, der ihm die Nägel abschncidct; — alle diese, wenn sie das Antlitz des cin- tretcnden Padischah erblicken, verbeugen sich mit der größten Ehrfurcht und Unterwürfigkeit bis zur Erde. Das Ankleidezimmer ist ein einfacher sechseckiger Saal mit goldvcrgittcrten Fenstern; die ganze Pracht dieses Saales besteht darin, daß die Wände mit Amethyst ausgclcgt sind, aus dessen Farbenspicl die aus Topas und Dalmatin zusammcnge- fügtcn Arabesken lebhaft hervorschimmern. Dieser Aufwand von Edelsteinen, der im ganzen Serail sichtbar ist, datirt sich von Achmct Sultan her, welcher ein gro ßer Freund derselben war, so daß auch alle seine Kleidungsstücke von Brillanten schimmerten. Am längsten dauerte natürlich das Geschäft des Bcrber- Baschi; er schwatzte, wie die Barbiere aller Welttheilc zu thun pflegen, dem Sultan allerlei Stadtneuigkeitcn vor, die dieser ruhig anhörtc. Sultan Abdul Medschid ist ein stattlicher, wohlgebauter Mann, mit sanftem ewig-heiterem Gesichte, das von einem dich ten dunklen Barte umgeben ist. Die schönen, dunkle», schwär merischen Augen blicken freundlich unter der mäßig gewölbten schönen Stirn hervor. Er spielte mit seinen herrlichen Brillantringcn und war heute besonders gnädig; fast jedem der glücklichen Höflinge warf er einen freundlichen, wohlwollenden Blick zu. Endlich war er vollkommen angeklcidet. Alle entfernten Bild« a. d. oriental. Kriege, ill. 17