236 Sir James Rodney war nicht nur Capitän, sondern zu gleich ein ungemein reicher Mann, und so kam cs, daß die Wär terin ihm ihre Loge zum unumschränkten Gebrauche abtrat, und der Spitalarzt ihm das wunde Bein nicht alsogleich absägte, sondern cs früher auf eine andere Art zu heilen versuchte. Vielen Acrzten, besonders in Spitälern, ist schon oft der Vorwurf gemacht worden, daß sie im Absägen der Hände und Füße, der Arme und Beine gar zu bereitwillig sind. Aber ein gcscheidter Mensch wird cs sich gewiß nicht einfallen lassen, ge gen die Zweckmäßigkeit dieser Versahrungswcise irgend etwas cinzuwenden. Denn nehmen wir in Betracht erstens, daß ein amputirtcr Arm oder Bein gewiß nie mehr schmerzt, ja sogar gegen alle künftigen so sehr schmerzhaften Brüche geschützt ist; ferner daß es viel umständlicher und zeitraubender ist, einen Knochcnbruch zu heilen, als eine Ertrcmität zu amputiren, und nehmen wir endlich in Betracht, daß sich dic angehenden und prakticircndcn Chirurgen zum Wohle der Menschheit im Ampu tiren üben müssen, so werben wir cinsehen ^noä erat ckemon 8tranckum. James lag also im Spitale zu Balaklawa in der Loge der Krankenwärterin, die Heilung seiner Wunden ging zwar an fangs langsam vor sich, aber bald war an einem glücklichen Auf kommen nicht mehr zu zweifeln. Der treue Patrik wollte sich von seinen, Gebieter um keinen Preis trennen und erlangte endlich nach vielen Bitten die Er- laubniß, neben seines Herrn Bett auf der Erde schlafen zu dürfen. Der treue Diener stand nun jeden Morgen sehr früh auf,