182 Mit Sonnenaufgang erreichten sic das malerisch gelegene Lager des Obcrfcldherrn. Schamyl hielt eben eine Revue. Auf seinem stolzen Araber sitzend, in seinem phantastischen Gewände und umgeben von seinen auserkorncnMortosigatorcn (Schamyl's Leibwache), hatte das sonst unansehnliche Männchen das Aussehen eines Kricgs- gottes, der auf der Windsbraut einherreitet. Als die Sieger unter Jubelklängen in das Thal hinein- zogcn, ritt ihnen Schamyl mit seiner Leibwache entgegen und begrüßte sowohl den Anführer der Truppe als auch James auf das Freundlichste. Mit James selbst unterhielt sich der Prophet der Tschcrkcssen eine Zeit lang und sprach mit ihm von den neuesten politischen Zuständen. Nach einer Weile mochte sich Schamyl erinnern, daß James lieber von etwas Anderem als von Politik spräche; er sagte zu ihm: „^1>roxos, da wir jetzt Zeit haben, müssen wir von Ihrer Angelegenheit sprechen. Sagen Sie mir jetzt, wenn cs beliebt, Alles, was Sie glauben, daß ich zu wissen nöthig habe." James erzählte nun dem Tscherkesscufürstcu ausführlich, wie ihm Selima geraubt wurde und wie er bis Anapa ihrer Spur gcsolgt sei, da aber sonst nichts habe erfahren können, als daß sie in den Kaukasus gebracht worden sei, in einen der wenigen russischen Plätze, nahe seiner Residenz.