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139 ,,So warte doch, Dummkopf von einem Ludwig; du weißt, ich habe dich lieb — da setz' dich — trink ein Glas Rum — es schadet nicht — warte, bleib — cs ist noch Zeit, die Eng länder pfeffern zu lassen." Nachimoff umarmte und küßte den Adjutanten, setzte ihn neben sich, und trank ihm wacker zu. „Ah, bist auch da, alter Pctroff," begann er von Neuem, „flennst wegen deinerTochter — alter Knabe — mach dir nichts daraus — ich hab' mehr verloren als du. Komm, alter Pc troff, trinkcn wir nach Väter Sitte ein Schlückchen um's andere." Pctroff ging zum Tische, an welchem der Admiral saß, und that ihm Bescheid. „Ach," sagte er, „du hast doch keine Tochter verloren, nicht dein einziges Kind sterben lassen in der Fremde." „Zwölf Kinder sind mir gestorben, und wie dir durch Freundes Hand — meine zwölf Schiffe haben sie begraben, tief ins Meer — stoß an, alter Pctroff! Wirth, frischcn Tschai! nun, nun, wcine nicht so," und cr sclbcr wischte sich dic Augen. „Ja, hast Recht, Nachimoff, cin Soldatcnaugc soll daS Weinen nicht kennen; Rache, Rache dem Engländer!" „Rache," schrie der Admiral, „Rache den Engländern! ihretwegen hat die Landratte, der Paletotgcneral, der Ver schnittene , der Bäckerlchrjunge Mcnzikoff meine Flotte versenken lassen — meine liebe Flotte." Große Thränen rollten über das runzlige Gesicht des Ad mirals und blieben an seinem harten Schnurrbarte hängen. „Nachimoff, mein Herzcnstäubchcn, weine nicht," sagte