12S aber etwas zerkrüppclte Briefchen und las die Adresse: »lon- siftur .l<,ni68 Nockn«)-, Uapitsino." Er war zartfühlend genug, das Schreiben dein sonderbaren Gesandten zurückzugebcn. „Stecke das Briefchen wieder zu dir, Milesku," sagte er zu ihm, „und setze dich einstweilen nieder, denn auch ich werde dir einen Brief an Sir Rodney mitgeben." Der Capitän schrieb beinahe eine Stunde lang, dann nahm er aus der Schublade eine ziemlich lange Rolle von Fünffrankenstücken und sagte zum Walachen: „Hier hast du einen kleinen Botenlohn; dieses Schreiben aber, sammt demjenigen, daS du von Fräulein Selima erhalten hast, überbringst du dem Capitän Rodney, den du im englischen Heere vor Sebastopvl finden wirst. Beeile dich. Sir Rodney ist sehr reich und großmüthig, er wird dich fürstlich belohnen." „Ich werde mich beeilen, den Gentleman so bald als mög lich zu erreichen," sagte MileSku; „denn ich habe mit diesem armen schönen Fräulein Selima wirklich viel Mitleid." Vielleicht mochte die Gcldrolle auch sein Mitleid erhöhen und ihn ahnen lassen, waö er erst bei dem reichen Briten, dem Adressaten des Brieses, zu erwarten habe. Unter unzähligen Bücklingen entfernte er sich endlich und wog, bis er seine Wohnung erreicht hatte, fortwährend die er haltene Rolle Geld in der Hand. Capitän Lefort aber schrieb noch dieselbe Nacht einen zwei ten Brief an Sir Rodney, den er ihm mittelst der Post zu über- schicken gedachte. Bilder a. d. oriental. Kriege. III. 9