Einführung. In der vorliegenden Studie werden Seele und Geist stets in gleichem Sinne gebraucht werden. Diese Vorbemerkung er schien mir geboten, weil einzelne Philosophen tiefsinnige Unter schiede zwischen den beiden Begriffen aufgestellt haben. Was ich unter ihnen verstehe, ergibt sich aus dem Inhalt dieses Buches. Mit wenigen Worten läßt es sich nicht angeben. Wenn wir unsere eigene Seele betrachten, so finden wir, das sie zum Teil das bedeutet, was wir unter Bewußtsein verstehen. Es handelt sich um jene Vorgänge in uns, die uns von allem Stofflichen losgelöst scheinen, um das Empfinden, Fühlen, Denken und Wollen. Wir stellen uns unsere Bewußt seinsvorgänge als etwas vor, was an keine Materie gebunden ist. Dieses subjektive Vorstellen hat zu der vorherrschenden dua listischen Anschauung geführt, daß Körper und Geist verschiedene „Wesen" seien, die nicht untrennbar mit einander verbunden zu sein brauchen. Zahlreiche Tatsachen aber nötigen unseren Verstand zu dem Schluß, daß das geistige Geschehen untrennbar an den Stoff gebunden ist und mit ihm steht und fällt. Der Darstellung und Würdigung solcher Tatsachen wird ein großer Teil meiner Studie gewidmet sein. Einige wenige will ich an dieser Stelle vorausschicken zur Vorbereitung derjenigen Leser, die bisher psychologischen Fragen gänzlich fremd gegenüber standen. Innerhalb der Tierreihe wächst mit der Entwicklung des Gehirns die Intelligenz. Die Vertreter der höheren Menschenrassen haben im Durchschnitt eine ausgebildetere Gehirnoberfläche als die der niederen. Lobedank, Der Stammbaum der Seele. 1