und zwar in einer Tätigkeit, die für den Gesamtorganismus von Nutzen ist. Atmung, Verdauung, Blutkreislauf u. s. w. beruhen auf der unausgesetzten Bewegung unzähliger Körper zellen, die sich einander „in die Hände" arbeiten. Ob die einzelnen Zellen ein Bewußtsein von ihrem Tun haben, weiß man nicht. Unser bewußter Wille lenkt die Bewegungen der Zellen auch nicht. Die Tätigkeit der bei der Verdauung tätigen Zellen z. B. vollzieht sich ohne Zutun unseres Bewußtseins. Für bloßen Zufall aber können wir das so zweckmäßige Arbeiten der Zellen nicht halten. Es ist nicht bloße Materie, was da an und in unserem Organismus sich bewegt. Es ist vielmehr Materie in engster Verbindung mit Geist. Wir müssen Geist oder Seele — ganz allgemein ausgedrückt — auch da erkennen, wo individuelles Bewußtsein nicht nachweisbar ist. Und schon deshalb allein, abgesehen von vielen anderen Gründen, sind wir berechtigt, den Beginn des Seelischen schon bei den Urformen des Lebens zu suchen. Vielleicht hat der Leser nach dem Vorstehenden eine Vor stellung davon gewonnen, was er von dieser Studie zu erwarten hat. Des Rätsels Lösung wird er nicht finden, aber doch, wie ich hoffe, einige Anregung, sich dem Zuge derer anzuschließen, die dem Ziel, und sei es auch nur um wenige Schritte, näher zu kommen suchen. Das freilich hat er gewiß schon erraten, daß in den folgenden Abschnitten die materielle Grundlage des Geistes eingehend behandelt werden soll. Aber er fürchte nicht trockene Beschreibungen der Anatomie des Nervensystems. Nur das zum Verständnis Notwendigste wird hierüber mitgeteilt werden. Im übrigen wird meine Darstellung, wie ich annehme, niemals die ihr zugrundeliegende Idee der untrennbaren Ein heit von Geist und Körper vermissen lassen. Wer allerdings vom Stofflichen losgelöste Spekulationen über das Wesen der Seele erwartet, wird nicht auf seine Rechnung kommen. Trotz dem braucht er nicht zu fürchten, daß er einer Verkleinerung