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Zweiter Teil. Kiusttr. (der langsam herankommt) Beglückt genug in meinen alten Tagen. — So hört und schaut das schicksalschwere Math Das alles Weh in Wohl verwandelt hat. (Er liest.) „Zu wissen sei es jedem, der's begehrt: Der Zettel hier ist tausend Kronen wert. Ihm liegt gesichert, als gewisses Pfand, Unzahl vergrabnen Gnts im Kaiserland. Nun ist gesorgt, damit der reiche Schatz, Sogleich gehoben, diene zum Ersatz." Railer. Ich ahne Frevel, ungeheuren Trug! Wer fälschte hier des Kaisers Namenszug? Ist solch Verbrechen ungestraft geblieben? SchatzmciLer. Erinnre dich! hast selbst es unterschrieben; Erst heute Nacht. Du standst als großer Pan, Der Kanzler sprach mit uns zu dir heran: „Gewähre dir das hohe Festvergnügen, Des Volkes Heil, mit wenig Federzügen." Du zogst sie rein, dann ward's in dieser Nacht Durch Tausendkünstler schnell vertausendfacht. Damit die Wohlthat allen gleich gedeihe, So stempelten wir gleich die ganze Reihe, Zehn, dreißig, fünfzig, hundert sind parat. Ihr denkt euch nicht, wie wohl's dem Volke that. Seht eure Stadt, sonst halb im Tod verschimmelt, Wie alles lebt und lustgenießend wimmelt! Obschon dein Name längst die Welt beglückt, Man hat ihn nie so freundlich angeblickt. Das Alphabet ist nun erst überzählig, In diesem Zeichen wird nun jeder selig. Raistr. Und meinen Leuten gilt's für gutes Gold? Dem Heer, dem Hofe g'nügt's zu vollem Sold? So sehr mich's wundert, mutz ich's gelten lassen. Marfchalk. Unmöglich wär's, die Flüchtigen einzufassen; Mit Blitzeswink zerstreute sich's im Lauf. Die Wechsler-Bänke stehen sperrig auf, Man honoriert daselbst ein jedes Blatt Durch Gold und Silber, freilich mit Rabatt. Nun geht's von da zum Fleischer, Bäcker, Schenken; Die halbe Welt scheint nur an Schmaus zu denken, Wenn sich die andre neu in Kleidern bläht. Der Krämer schneidet aus, der Schneider näht.