Enthält Anstreichungen und Anmerkungen Karl Mays im Text, sowie Knickspuren als Leseanmerkung an den Seiten 119-162. Paginierfehler: S. 193-194 als S. 194-195 gezählt.
Strukturtyp
Band
Parlamentsperiode
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Wahlperiode
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Reihe
Bibliothek der Gesamtlitteratur des In- und Auslandes No. 63
Herold. Das Würdige beschreibt sich nicht. Doch das gesunde Mondgesicht, Ein voller Mund, erblühte Wangen, Die unterm Schmuck des Turbans prangen, Im Faltenkleid ein reich Behagen! Was soll ich von dem Anstand sagen? Als Herrscher scheint er mir bekannt. Knabe Lenker. Plutus, des Reichtums Gott genannt; Derselbe kommt in Prunk daher, Der hohe Kaiser wünscht ihn sehr. Herold. Sag von dir selber auch das Was und Wie! Knabe Lenker. Bin die Verschwendung, bin die Poesie; Bin der Poet, der sich vollendet, Wenn er sein eigenst Gut verschwendet. Auch ich bin unermeßlich reich Und schätze mich dem Plutus gleich, Beleb' und schmück' ihm Tanz und Schmaus, Das, Was ihm fehlt, das teil' ich aus. Hrrold. Das Prahlen steht dir gar zu schön; Doch laß uns deine Künste sehn! Knabe Lenker. Hier seht mich nur ein Schnippchen schlagen. Schon glänzt's und glitzert's um den Wagen. Da springt eine Perlenschnur hervor. (Immerfort umherschnippend.) Nehmt goldne Spange für Hals und Ohr; Auch Kamm und Krönchen ohne Fehl; In Ringen köstliches Juwel; Auch Flämmchen spend' ich dann und wann, Erwartend, wo es zünden kann. Herold. Wie greift und hascht die liebe Menge! Fast kommt der Geber ins Gedränge. Kleinode schnippt er wie im Traum, Und alles hascht im weiten Ramm Doch da erleb' ich neue Pfiffe: Was einer noch so emsig griffe, Des hat er wirklich schlechten Lohn, Die Gabe flattert ihm davon. Es löst sich auf das Perlenband, Ihm krabbeln Käfer in der Hand; Er wirft sie weg, der arme Tropf, Und sie umsummen ihm den Kopf. Die andern, statt solider Dinge, Erhaschen frevle Schmetterlinge.