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Zweiter Teil. 3 Unerhörtes hört sich nicht. Schlüpfet zu den Blumenkronen, Tiefer, tiefer, still zu wohnen, In die Felsen, unters Laub; Trifft es euch, so seid ihr taub. Des Lebens Pulse schlagen frisch lebendig, Atherische Dämmrung milde zu begrüßen; Du Erde warst auch diese Nacht beständig Und atmest neu erquickt zu meinen Füßen, Beginnest schon mit Lust mich zu umgeben, Du regst und rührst ein kräftiges Beschließen, Zum höchsten Dasein immerfort zu streben. — In Dämmerschein liegt schon die Welt erschlossen. Der Wald ertönt von tausendstimmigem Leben, Thal aus, Thal ein ist Nebelstreif ergossen; Doch senkt sich Himmelsklarheit in die Tiefen, Und Zweig' und Äste, frisch erquickt, entsprossen Dem duft'gen Abgrund, wo versenkt sie schliefen; Auch Färb' an Farbe klärt sich los vom Grunde, Wo Blum' und Blatt von Zitterperle triefen; Ein Paradies wird um mich her die Runde. Hinaufgeschaut! — Der Berge Gipfelriesen Verkünden schon die feierlichste Stunde; Sie dürfen früh des ewigen Lichts genießen, Das später sich zu uns hernieder wendet. Jetzt zu der Alpe grüngesenkten Wiesen Wird neuer Glanz und Deutlichkeit gespendet, Und stusenweis herab ist es gelungen; — Sie tritt hervor! — und, leider! schon geblendet, Kehr' ich mich weg, vom Augenschmerz durchdrungen. So ist es also, wenn ein sehnend Hoffen Dem höchsten Wunsch sich traulich zugerungen, Erfüllungspfvrten findet flügeloffen; Nun aber bricht aus jenen ewigen Gründen Ein Flammen-Übermaß, wir stehn betroffen: Des Lebens Fackel wollten wir entzünden, Ein Feuermeer umschlingt uns, welch ein Fener! Jst's Lieb'? Jst's Haß? die glühend uns umwinden. Mit Schmerz und Freuden wechselnd ungeheuer, So daß wir wieder nach der Erde blicken, Zu bergen uns in jugendlichstem Schleier. So bleibe denn die Sonne mir im Rücken! Der Wassersturz, das Felsenriff durchbrausend,