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Zweiter Teil. 109 Helena. Gedenke nicht der Freuden! allzuherben Leeds Unendlichkeit ergoß sich über Brust und Haupt. Phorkyas. Doch sagt man, du erschienst ein doppelhaft Gebild, In Ilios gesehen und in Ägypten auch. Helena. Verwirre wüsteu Sinnes Aberwitz nicht gar. Selbst jetzo, welche denn ich sei, ich weiß es nicht. Hl>orlu>as. Dann sagen sie: aus hohlem Schattenreich herauf Gesellte sich inbrünstig noch Achill zu dir, Dich früher liebend gegen allen Geschicks Beschluß. Helena. Ich als Idol ihm dein Idol verband ich mich. Es war ein Traum, so sagen ja die Worte selbst. Ich schwinde hin und werde selbst mir ein Idol. (Sinkt dem Halbchor in die Arme.) Lhor. Schweige, schweige! Mißblickende, mißredende du! Aus so gräßlichen einzahnigen Lippen, was enthaucht wohl Solchem furchtbaren Greuelschlund! Denn die Bösartige wohlthätig erscheinend, Wolfesgrimm unter schaswolligem Vließ, Mir ist er weit schrecklicher als des drei köpfigen Hundes Rachen. Ängstlich lauschend stehn wir da: Wann? wie? wo nur bricht's hervor, Solcher Tücke Tiesauflauerndes Ungetüm? Nun denn, statt freundlich mit Trost reich begabten, Lctheschenkenden, holdmildesten Worts, Regest du auf aller Vergaugeuheit Bösestes mehr denn Gutes Und verdüsterst allzugleich, Mit dem Glanz der Gegenwart, Auch der Zukunft Mild aufschimmerndes Hosfnungslicht. Schweige, schweige! Daß der Königin Seele, Schon zu entfliehen bereit, Sich noch halte, fest halte Die Gestalt aller Gestalten, Welche die Sonne jemals beschien. (Helena hat sich erholt und steht wieder in der Mitte.)