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80 Miszellen. Die Zahl der Aerztc und Apotheke» im Königreiche Preußen war am Schluffe des Jahres 187:. laut amtlichen Nachweisen, einschließlich der zur Civil- praxis berechtigten Militärärzte und der auch zur Vornahme innerer Kuren zn- zulassenden Wundärzte erster Klasse, aber ausschließlich derjenigen zweiter Klasse, 8122 Aerzte; so daß auf durchschnittlich je 3011 Einwohner des Staates ein promovirter oder einem solchen gleich zu achtender Arzt kam. Bon den einzelnen Verwaltungsbezirken des Staates hatte der Polizeibezirk von Berlin die meisten, der Regierungsbezirk Gumbinnen die wenigsten Aerzte. Dort kam schon am 1130, hier erst auf 8980 Civileinwohner ein Arzt. Fünfundzwanzig Jahre früher traf ein solcher erst auf durchschnittlich 3698 Staatsangehörige. — Apo theken waren zn Ende 1873 - - 2327 vorhanden, d. h. für je 10,615 Einwohner eine: wogegen ein Viertel-Jahrhundert früher in Preußen erst auf 11,275 Be wohner eine solche kam. Die Berliner periodische Presse. In der Hauptstadt des uencu Deutschen Reiches erscheinen im gegenwärtigen (dritten) Quartale nicht weniger als drei hunderteinundvierzig Zeitschriften. Darunter sind freilich auch reichlich eiu halbes Hundert Winkelblättchen, welche von wenigen hundert Abonnenten kümmerlich ihr Dasein fristen; doch fehlt es andrerseits auch keineswegs an Journalen, welche sich den größten von Loudon und Paris dreist zur Seite stellen können. 28 von ihnen beschäftigen sich entweder ausschließlich oder doch vorwiegend mit der Politik, sind also eigentliche „Zeitungen". Von ihnen erscheinen 5 täg lich zweimal, 17 täglich einmal und 6 wöchentlich zwei- oder dreimal. 36 Blätter werden von verschiedenen Behörden, deren Organ sie sind, heransgcgcbeu. Von den nicht weniger als 24 kirchlichen Zeitschriften dienen 6 der Missionssache. Bon den 24 Unterhaltungsblätteru sind 4 ausschließlich Witzblätter; 2 Zeit schriften sind ausschließlich Gerichts-, 7 ausschließlich Theater-Zeitungen, 2 lediglich Anzeigeblätter. Die danach noch verbleibenden 220 On Zeiträumen von einem Monat bis zu einer halben Woche erscheinenden) Zeitschriften gehören in bunter Reihe den verschiedensten Branchen — den Wissenschaften, den Künsten, dem Handel, den Gewerben u. s. w. — an oder vertreten die Interessen ver schiedener Berufsklassen. Eine solche Fülle von Erzeugnissen auf dem Felde der Tagespresse vermag, außer London und Paris, keine andere Stadt der Welt aufzuweisen. Die Uhrenfabriken in der Schweiz beschäftigten im 1.1870 im Canton Neuenburg 11,081 Männer, 5383 Fronen, „ „ Bern 9392 „ 4743 „ „ „ Waadt 2439 „ 1313 „ „ Genf 2330 „ 1288 „ im ganzen 37,969 Personen. Bern liefert jährlich 500,000 Uhren im Durch - schnittspreise von 32 Mark, Genf 100,000 Stück zu dritthalbfachem Werthe, Waadt 150,000 zu 28 Mark im Durchschnitt. Die Schweiz führt jährlich 1,600,000 Uhren sür 70 Millionen Mark aus, Frankreich 360,000 Stück für 13 Millionen Mark, England 200,000 für nahe au 13 Millionen Mark, die Bereinigten Staaten von Nordamerika 100,000 Stück für 6 Millionen Mark. Der Rigi ist im verflossenen Sommer sehr stark besucht worden. An ein zelnen Tagen führte die Eisenbahn bis zu 2000 Personen auf den Berg. Leuchtthiirme zählt Großbritannien an seinen Küsten 178, Irland 58 nnd die Gruppe der Normannischen Inseln 6. Einer der schönsten Aussichtspunkte in dem an großartigen wie an schönen und lieblichen Aussichten reichen Norwegen befindet sich am Ekernsee 12 Kilometer südwestlich von Drammen — und doch gehört dieser Aussichts punkt zu den noch wenig bekannten Schönheiten des Landes. Fährt man von Christiania über Drammen und Haugsund, wo ein Wagenwechsel stattfindet, nach Kongsberg zu, so gelaugt man bei dem Dorfe Westfosscn an einen kleinen, freundlichen See, Namens Fiskumvandet, wo ein niedliches Räderdampfschiff den Reisenden ausnimmt. Bald ist ein zweiter See erreicht, der 13 Lm. lange Ekernsee. Die Ufer sind wenig angehaut, die emporstrebenden Felsen mit Nadelwäldern bedeckt, die ganze Szenerie hat einen düstern, wilden Charakter. Bei Eidsfoß am Südende des Sees legt das Schiff an, im Wirthshause er hält der Reisende Führer und Pferde, wenn er es nicht vorzieht, den steilern Fußweg einzuschlagen. Reitweg und Fußpfad sind erst kürzlich vom Besitzer von Eidsfoß angelegt worden. Früher gab es keinen gangbaren Weg. Nach anderthatbstündigem Steigen oder zwei und einhalbstündigem Reiten erreicht er den 500 m. über den See sich erhebenden kahlen Berggipfel Sletfj eld, von welchem eine weite Aussicht sich öffnet, im Westen nach den fernen Hochgebirgen des Gaustafjcld, Norofjeld und der Skreifjeldene, im Norden nach den Felsen von Aster und nach Akerhus, der Festung von Christiania, im Osten und Süd osten auf den vielgestaltigen Christianiasjord und hinaus auf das Meer, in der Nähe auf eine liebliche Landschaft von Berg nnd Thal, von kahlen Höhen und grünen Auen, namentlich aber auf viele reizende Seenspiegel. Die Fahrt von Christiania nach Eidsfoß dauert im ganzen 6 Stunden. (Von Paul L. Schwartz aus Drammen). Der Parnassus in Griechenland (auch Liakura-Gebirge genannt, 2500 in. hoch) ist kürzlich von Or. Schliemann bestiegen worden. Der Reisende über nachtete , da die am späten Abende von ihm erreichten höchsten Schäferhütten allzu abschreckend waren, „mit größerer Bequemlichkeit" unter freiem Himmel und erstieg ani frühesten Morgen den sehr steilen Gipfel, den er bei Sonnen aufgang, früh 5 Uhr, erreichte. Eine unendliche Aussicht breitete sich aus, nach Osten auf die grünen Gefilde Böotiens, den Kosmischen See, Atikka, die Insel Euböa, das Aegäische Meer; nach Norden auf die Bergketten des Othrys, des Oeta, des Pindns, des Olympus, des Ossa, des Pelion und auf den fernen Athos; nach Süden auf die Schlucht des Plcistos, in welcher Delphi versteckt liegt, auf die Auen vou Kriffa, auf den Korinthischen Meerbusen mit seinen Buchten, den schönen Bergstock des Helikon, Akrokorinth, die steilabfalleude» Berge von Achaja und im Hintergründe den Taygetos, im Westen aus die Ge birge vou Lokris, Aetolien, Akaruanien und das Jonische Meer mit seinen Inseln. . Rumäniens Bevölkerung. Einer Broschüre der rumänischen Kommission der Wiener Weltausstellung entlehnen wir folgende statistische Angaben. Der rumänische Stamm, welcher sich über Rumänien (Moldau-Walachei), Oesterreich-Ungarn, die Türkei und Rußland verbreitet, zählt 10,200,000 Seelen. Auf Rumänien kamen im I. 1841: 3,579,000, 1850: 4 Millionen, I860: 4,500,000, 1873: 5 Mill. Bewohner (2,580,000 männl., 2,420,000 weibl. Geschlechts); es hat sich daher die Bevölkerung in 32 Jahren um beinahe 1'/s Mill, vermehrt. Nach dem Flächeninhalt entfällt heute aus 1 HWi. eine Bevölkerung von 2267 Seelen. In der Ziffer von 5 Mill, sind begriffen außer deu Rumänen 247,034 Israeliten. 90,000 Slaven, 50,000 Magyaren und 300,000 Zigeuner, von Fremden 30,000 Oesterreicher und Ungarn, 10,000 Griechen, 5000"Dentsche, 3000 Engländer, 2500 Türken, 1500 Franzosen, 300 Jtaliäner, 10,000 Armenier. Alljährlich lassen sich viele Israeliten aus Pole», Galizien uud Ungarn nieder, Auswanderer gibt es so gnt wie nicht. Rumänien hat 62 Städte mit 950,000 Seele» (Bukarest: 225,805, Jassy: 90,000, Galatz 80,000, Plojescht 33,000, Braila 28,000) und 3030 Land gemeinden mit 4,050,000 Seelen. Erforschung der Pamirsteppe. Der englische Gesandte Forsyth ist, nachdem er einen vortheilhaften Vertrag mit dem Atalikh Gazi abgeschlossen, ' im Jnli 1874 aus Kaschgar glücklich wieder in Calcntta eingetroffen. Ans der Rückreise haben von seinen Begleitern Oberst Gordon, die Hauptleute Biddalph und Trotter nebst dem Dr. Stoliezka die Pamirstcppe, welche Kaschgaricn im Westen von Badakschau scheidet, durchforscht. Mit Ausnahme des Kapitän Wood, dessen Reise (1837) jedoch nnr bis znm See der großen Pamirsteppe reichte, hatte vor ihnen kein europäischer Reisender diese Gegend betreten. Die Expedition hatte die größten Beschwerden zn bestehen. Zwanzig Tage mnßtc sie in tiefem Schnee marschiren nnd täglich 30 bis 40 Kilometer zurllcklegen Der Durchzng durch die ganze Steppe von Osten nach Westen auf einem Wege und zurück von Westen nach Osten auf einem andern ist nicht nur an sich eine kühne Unternehmung, sondern hat auch einen unbekannten Theil des inner» Hochasien erschlossen. Bon einem großen Landstriche sind Karten ausgenommen worden und Oberst Gordon hat eine vollständige werthvolle Sammlung von Aguarellskizzen der bemerkenswerthesten Punkte mitgebracht Du Stoliezka ist den Beschwerden des Marsches im Sasserpaffe erlegen, die übrigen Reisenden haben aber glücklich Indien wieder erreicht. Alls Siam berichtet eine englische Zeitnng: Anch Siam im fernen Hinter indien ist nunmehr in die Reihe der „Kulturstaaten" eingctreten; denn es hat — einen „Hans- und Verdienst o rd en" bekommen, ganz nach europäischem Muster uud Zuschnitt, in vier Klassen, denen als fünfte eine „Verdienst-Me daille" sich anschließt. Die Dekorationen werden znr Zeit in London angefertigt. Siam ist übrigens keineswegs der erste nichtchristliche Staat, welcher eines Ordens sich erfreut, indem solches in Persien und der Türkei schon seit mehrere» Jahrzehnten der Fall ist. Der Kanal von Suez ist, nach einem Berichte des englischen Bizekonsuls in Port Said, im Jahre 1873 von 1171 (unser Bericht Jahrg. V, S. 159 gab 1172) Schiffen mit 2,085,270 Tonnen Gehalt benutzt worden; darunter "be fanden sich 810 englische Schiffe mit 1,500,140 Tonnen Gehalt. Die Einnahme betrug 18,220,640 Mark, die Zahl der Passagiere war 65,635. Auf ein eng lisches Schiss kamen durchschnittlich 1852, ans die übrigen durchschnittlich 1621 Tonnen Gehalt. Der Kanal wird also durchgängig von Schiffen mit großer Tragfähigkeit befahren. Das Unternehmen ist demnach schneller als man dachte in ein günstiges Verhältniß eingetreten. Auffindung einer antiken Festung. Von einer Gesellschaft ägyptischer Stabsoffiziere, welche nn längst eine militärische Inspektionsreise längs der Westküste des Rothen Meeres machte, sind aus einer Anhöhe, 29 m. über dei» Spiegel des gedachten Meeres, unter 23" 56' nördl. Br„ die noch ziemlich wohl erhaltenen Mauern einer antiken Festung entdeckt worden. Wie zwei an Ort nnd Stelle ausgefundene Inschriften besagen, ist diese Festung von Ptolemäus 111. Energetes, lalso zwischen 246 uud 221 vor Chr. Geb.) , uud zwar zum Schutze der von seinem Großvater Ptolemäus I. angelegten Hasen- und Handels stadt Berenice (deren Lage dadurch festgestellt wird), erbaut worden. Wie die Mauerreste darthun, war man damals in Aegypten bereits ziemlich weit in der Befestigungskunst vorgeschritten. Die Aschanti scheinen zum Bruche des abgeschlossenen Friedens geneigt Eine Anzahl von Häuptlingen empörte sich gegen den Köuig. Doch berichtet der englische Kapitän Lees, der im August 1874 nachKumassie gesendet uud am dortigen Hofe sehr gut ausgenommen wurde, daß die Gefahr eines Friedens- bruchcs vorüber sei. Im Kaplande hat der Jnli 1874 eine ungewöhnliche Kälte gebracht. Im Hochlande des östlichen Theils der Kolonie sind mehrere Menschen erfroren. Die Arbeiten an den Diamantcngrnben mußten der ranhen Witterung wegen ei» gestellt werden und die Arbeiter erlitten den empfindlichsten Diangel. In den Dominion os Canada wurden im Jahre 1870—71 117,570 ! Geburten gezählt. Davon kamen auf Quebec oder Unter-Cauada 46,296, aus Ontario oder Ober-Canada 50,450, auf Neu-Braunschweig 9179, Neu- Schottland 11,645. Die Zahl der Geburten, 333 ans 10,000, steht unter dem > Nvrmalverhältniß, doch ist auch die Anzahl der Todesfälle verhältnißmäßig gering dem » geben heit vi amten lichst t Arbeit Haupt ff Staat haben Gebir treten baren in de» zählen vou P Theil des Fl Gebäu haben Schlm auch v Schwc noth b 2 Cuba, von C bis 8k was z Mark) brauch Bereit erhebli Mark in all Maiuc als a> Jahre erst 56 Z Jahrg silieu" scheu > und di I Carri l Schiss, Schiffe ceutra Staack navisch zwei T bereit» 1.187 T als im F' 48,382 komme mendei dem Pc beläuft 30,000 Schwei nicht w Spezia Steigei Monat 24,928 D Er hat Telegr, zwar u von Et sich all»