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traurig; aber bei jedem Halt hatten sie Trankopfer bringen müssen und die Traurigkeit war gescheitert und an einer wahren Sündslut von Schnäpsen zu gründe gegangen; sie waren alle benebelt bis zu den kleinsten Kindern herab". Der Weg bis zum Friedhof war noch weit und mancher Schluck Brantwein mag den vorhergegangenen nachgefolgt sein. Sollten wir darüber richten? Mit nichten! Werfe auf unseren Dörfern „einer großen Leiche" das letzte Ehrengeleit gegeben hat und dann ehrenhalber zum herkömmlichen Todtenschmause mitgehen mußte, vielleicht gar mit aushielt bis früh, der wird zugestehen, daß ein ahnungs loser Fremdling, der die Sitte nicht gekannt hätte, die Ver sammlung ziemlich aufgeregt, heiter, übermüthig, ja ausgelassen gefunden hätte, ganz als ob sie nicht im Hause betrübter Hinter ausgedrückt, was die einfache Erdhütte bietet, das wird dem Wanderer angeboten. In dieser menschenarmen Gegend des Nordens ist der Gast wie in den heißen Erdstrichen der Wüste eine Gabe Gottes, der Bruder unter Brüdern. Hier sind alle gleich der Hilfe bedürftig; hier adelt man die Würde des Men schen durch vorzüglichen Empfang. Und auch der sprachlich verschiedene Nosl Nougarel ruft begeistert aus: „DL, oü so in'rMenUvD L, tromvsr un ps.^s exslusivsmsnt ssmvkAS, js trouvs uns imturo oivilisss." Jede Hütte ist für den einsamen Reiter mit seinem Führer die Herberge und Heimat, obgleich man lieber im Pfarrhause übernachtet, da dieses sich durch weniger inten siven Geruch und bessere Einrichtung von den anderen Hütten unterscheidet oder auch, man schläft gleich in den hölzernen Kir- Zsünw: Aufbruch M ttcisc. lasseuer, sondern an einer Hochzeitstafel säßen. Sehr oft wer-I chen, wenn anders zwischen oder auf der in derselben aufge- den sogar allerhand Anekdoten vom Verstorbenen als würzende j stapelten Wolle noch Platz zu finden ist. Noöl brachte eine Zugabe in Umlauf gesetzt. I Nacht bei einem Fischer zu, dessen Haus sehr fremdartig kon- Jch kann mich der Bemerkung nicht enthalten, daß nicht ^struirt war, es Ivar nichts weiter als ein Theil des Skelettes bloß in diesem Falle die von uns so tief geachteten Wilden einer richtigen Cetacee. Das Ameublement des sonderbaren Eine iMuLischc Lcichcnbeglcitung. „bessere Menschen" sind. Vielleicht bald einmal etwas Aus führlicheres über Aberglauben, Sitten und Gebräuche unsrer 'deutschen bäuerlichen Bevölkerung. Daß die Isländer keineswegs des Mitgefühles, der Theil- nahme bar und ledig sind, zeigen uns das zweite und dritte Bild: „Aufbruch zur Reise und eine Nacht im Bauche des Walfisches." Jeder Fremde wundert sich über die herzliche Art, wie Einheimische beim Zusammentreffen sich begegnen; der Angc- kommene umarmt und umhalst, küßt und liebkost die ihn freudig Empfangenden und ein Gleiches thun die Anwesenden mit ihm. Was Keller und Küche (hyperbolisch gesprochen) hergeben, einfach Raumes war ebenfalls dem zoologischen Garten Islands ent nommen (vgl. Abbildung S. 252). Der Sessel, welcher ihm angeboten wurde, bestand aus dem Hirnschädel des Pferdes, der auf drei Schenkelknochen vielleicht desselben Thieres ange bracht war; „j'-rvais lv sisKs trackitioirrisl ckos Isls-näs-is". Den noch gesteht Nougarel willig ein, daß er sehr gut geruht habe, vortrefflich bedient worden sei und vorzügliche Milch getrunken habe. Dabei waren die freundlichen Gastgeber auch noch billig denkend; er fragte nach der Schuldigkeit; die Bezahlung erfolgte in origineller Münze. „ll'ombimsWi cotts bouns Wiums, gut ins rsmsrsis, sv ms taisairt aus rrmAnillgus rsvöronos: ells stmit wrAvmsnt pt^-ss."