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196 6. Keule. oder über 370 Mill. Arres, übertrifft Frankreich beinahe um das Dreifache*). also an Flächeninhalt Der letzte Census der amerika. In einem Vortrag, den Hall vor der Akademie der Wissenschaften in San Francisco gehalten hat, schildert er die Umgebungen des Berges als höchst großartig und wissenschaft lich merkwürdig. Sein Kegel ist nicht, wie bisher geglaubt wurde, ein vulkanischer Auswurfskegel; doch befinden sich Spu ren vulkanischer Thätigkeit und alte Kraterschlünde an seinen Abhängen. Südöstlich davon liegt der 4400 in. hohe Schönwet terberg (Mount Fairweather); die an seinen Seiten herunter rieselnden Bäche bilden die Zuflüsse des Chilkat-Stromes. Nörd lich - vom Eliasberg treten die Felsengebirge in das Gebiet Alaska ein und verzweigen sich südlich vom Nukonflusse in die Alaska» Range, auch Chigmit oder Bibergebirge genannt, deren Höhen gegen das Meer hin allmählich abnehmen und schließlich Kricgswaffen der Üoloschcn. (Aus der Sammlung des Harward College). Vereinigten Staaten, der am 1. Juni 1870 ausge nommen wurde, gibt die Bevölkerung zu 29,097 Köpfen an, wovon 26,843 Eingeborene, 1421 Misch linge, 483 Russen und 350 Amerikaner (und Weiße aus anderen Na tionen) waren. Die obige Zahl der Eingeborenen sticht sonderbar gegen die früheren Angaben von 75—80,000 derselben ab, obwohl allerdings die Censusbeamten nicht im Stande gewesen sein kön nen, alle Eskimo — wohl auch nicht alle Indianer — im Innern und im Norden zu zählen. Wegen der geringen weißen Be völkerungszahl haben die Amerikaner noch keine Territorialregierung ein gerichtet; die Verwaltung liegt in den Händen der Militärbehörden in Sitka, unter deren Befehlen auch zwei Infanterieregimente! und mehrere Compagnien Artillerie und Cavallerie, sowie ein Zollkutter stehen. Die Bodengestalt von Alaska ist eine vielge gliederte und gebirgige. Im Westen ist die Küsten gliederung zwar beträcht lich, aber doch geringer als im Süden, wo tiefe Buchten, Fjorde, Schluch ten und Inseln von be deutendem Umfang sich vorfinden. Mit Einschluß aller Inseln beträgt die Küstenausdehnung von genommen, und von da an, wo dieser an den Eliasberg stößt, zieht sich die Landesgrenze in einer Entfernung von 5—6 Kilo metern meist über den Rücken des Küstengebirges hin bis an die Grenze von Britisch-Columbia und in die Nähe der Kö nigin Charlotte-Jnseln. In dem Kauf sind die Ale-utischen In seln einschließlich der nahe an der asiatischen Küste gelegenen Behrings- und Kupfer-Insel inbegriffen. Das Land erhielt nach der im Südwesten gelegenen Halbinsel den Namen Alaska; der frühste Name dieser Halbinsel soll Al-üy-cska gelautet haben, woraus die Russen Aliaschka, Aliaska machten. Mit allen In seln besitzt Alaska einen Flächeninhalt von 26,715 Üuadratmeilen 1. 2. Eiserne Schwerter. 3, 4. Kriegsmasken. 5. Eisernes Schwert mit zwei Spitzen. " in der Halbinsel Alaska sich ins Meer senken. An der Nordküste zieht sich eine Reihe niedriger Hügel von Ost nach West. Das Innere enthält eine ziem liche Anzahl kleinerer Landseen. Bekannt ist die vulkanische Natur des Küstenlandes, namentlich aber der Ale-utischen In seln, die sich in einer Er streckung von 230 Meilen von Amerika bis Asien ausdehnen, und auf denen unter etwa 50 vulkanischen Kegeln noch zehn in Thä tigkeit sind. Die höchsten, aber erloschenen Feuer berge liegen im Küsten gebirge. Ueber die geo logische Beschaffenheit des Innern weiß man noch wenig, doch ist bekannt, daß die Kreideformation ein beträchtliches Areal einnimmt, namentlich im Alexander-Archipel, und daß an verschiedenen Stel len Lignit oder Braunkohle gefunden worden ist, was auf Tertiärbildungen hin weist. — Der Haupt- strom des Landes ist der Jukon, der ans zwei Hauptzuflüssen gebildet wird, die sich bei Fort Jukon, unweit des Polar kreises, vereinigen. Nach einer seiner Mündungen ist er fälschlich Kwitsch- pack genannt worden. Seine ganze Länge betrügt über 390 Meilen, er über trifft also noch den Sas- katschewan und Nelson (mit 350 Meilen) und steht nur wenig hinter dem Lorenzstrome (450 M.) und dem nahen Mackenzie flusse (530 M.) zurück. Derselbe ist für drei Viertel seines Laufes schiffbar, friert indessen sehr früh zu und bildet oft Eis von durch schnittlich 15 Dezimeter, bisweilen selbst von 3 Meter Dicke; 130 Meilen oberhalb der Mündung zeigt er eine Breite von 1600 Meter und seine Geschwindigkeit wechselt von 5000 bis 11,000 Meter !in der Stunde. Eine ansehnliche Menge anderer Flüsse durch zieht außerdem das Gebiet; der bedeutendste unter ihnen ist der weit hinauf für Dampfer fahrbare, von den Russen näher er forschte Kuskoquim, der sich etwas südlich vom Aukon in das Beringsmeer ergießt. Der noch wenig bekannte Kupferfluß (Copper River), an dessen Ufern die eskimoartigen Bewohner- Kupfer ausbeuten, dessen Fundorte sie aber den Weißen sorg sam verheimlichen, .fällt nach einem Laufe von etwa 55 Meilen Alaska nicht weniger als 1709 Meilen und sticht in dieser Hinsicht sehr beträchtlich gegen die südlicher gelegene Küste Kaliforniens ab. — Der orographische Charakter Alaska's wird bestimmt durch zwei sehr hohe Ausläufer der Felsengebirge, und durch das Küstengebirge („Coast Range"). Letzteres gipfelt im Elias berg etwas nördlich vom sechszigsten Breitegrad. Wie die neuesten Messungen des vr. Hall, eines amerikanischen Küsten- vermesiungsbeamten, der soeben durch die Beringsstraße zurück gekehrt ist, erwiesen haben, beträgt die Höhe dieses Berges 5800 na., und er wäre somit die höchste Bergkuppe in ganz Nord- *) Behm und Wagner geben 27,157,g Quadratmeilen, wovon 1474,7g auf die Inseln kommen; dies ist das Resultat einer sorgfältigen plant - metrischen Messung und verdient den Vorzug vor der offiziellen ameri kanischen Angabe.