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Einfuhr und Ausfuhr in der Kolonie hatten in den letzten 10 Jahren folgende Werthe (in Thalern): Zahr Einfuhr Ausfuhr 1861 13,173,453 13,548,740 1862 12,137,707 >4,305,307 1863 13,521,860 15,725,447 1864 16,086,207 22,036,967 1865 19,517,307 20,865,640 1866 18,900,947 19,058,247 1867 16,709,293 21,097,480 1868 14,923,400 18,795,333 1869 18,365,140 18,149,593 1870 13,531,960 14,153,293 Hat demnach regelmäßig (mit einer kleinen Ausnahme im Jahre 1869) die Ausfuhr die Einfuhr überstiegen, was als ein gün stiges Zeichen für die Kolonie angesehen werden muß, so ist doch in beiden seit dem Höhepunkte in den Jahren 1865 (Einfuhr) und 1864 (Ausfuhr) eine ansehnliche Abnahme ein getreten. Es betrug in diesem Zeiträume die durchschnittliche jährliche Einfuhr aus Großbritannien 59 Prozent, aus britischen Besitzungen 56 Prozent und aus fremden Staaten 5 Prozent. Die letztere ist im Jahre 1870 auf 2 Prozent gesunken. Was die Ausfuhr betrifft, so geht dieselbe fast ausschließlich nach Großbritannien und dessen Besitzungen; die Ausfuhr nach frem den Staaten bildet einen sehr unbedeutenden Bruchtheil. Die hauptsächlichsten Einfuhrartikel bestehen, den Werth nach Thalern (1 Pfund Sterling 6 Thlr. 20 Sgr.) be rechnet, in Die Einnahmen der Kolonie sind vom Jahr 1865, wo Manufakturwaaren 3,953,767 4,864,133 3,3O< >,647 Zucker 901,853 1,187,827 871,247 Roheisen und Eisenwarcn 761,027 863,400 740,253 Thee 621,467 744,533 392,720 Nutzholz 453,633 743,700 342,307 Schuhzeug 579,973 598,413 352,367 Spirituosen 375,273 326,473 313,547 Bier- 370,247 288,947 246,233 Tabak 181,360 192,247 164,973 Dagegen wurde ausgeführt Weizenmehl für 2,706,547 3,340,180 2,360,087 Weizen 990,687 2,238,553 660,667 Wolle 8,702,867 6,722,693 6,018,353 Kupfer 2,671,273 4,145,500 3,791,673 sie mit 7,26o,853 Thaler ihren Höhenpunkt erreichten, bis zu dem Jahre 1^7o auf 3,764,260 Thaler stetig gesunken: nicht so die Ausgaben. Der allgemeine Wohlstand der Kolonie Süd-Australien hat demnach seit dem Jahre 1865 abgenommen. Die große Dürre, welche Jahre lang geherrscht hat, um im Jahre 1870 ins gerade Gegentheil, d. i. in anhaltende Ueberschwemmungen umzu schlagen, sowie der häufig im Getreide auftretende zerstörende rothe Rost (ein Brandpilz) haben eine sehr große Anzahl Far mer an den Bettelstab gebracht und viele Squatters, nament lich im Far North, im sogenannten Lake-Distrikte nördlich von Port Augusta, mehr oder weniger ruinirt. Die Zahl der Insolventen hat sich nun schon seit Jahren auf die abnorme Höhe von monatlich 25 bis 40 belaufen. Infolge dessen haben viele Kolonisten, unter denen die Deutschen stark ver treten waren, mit dem Reste ihres Vermögens Süd-Australien verlassen und sich nach Viktoria, der relativ besten unter den australischen Kolonien, und zum Theile auch nach Kalifornien begeben. Die schwache Einwanderung steht im Mißverhältnisse zur Auswanderung (im Jahre 1870 wanderten 2265 Personen ein und 4162 aus), und die jährliche Zunahme der Bevölkerung ist daher in den letzten Jahren eine geringe gewesen. Die Einwanderung von Deutschland war früher erheblich, und alljährlich traf von Bremen und namentlich von Hamburg eine Reihe Schiffe mit deutschen Emigranten in Port Adelaide ein. Dies hat aber schon seit Jahren vollständig aufgehört. Mit dem Budget der Kolonie steht es schlecht, und der Finanzminister ist fortwährend wegen der Defizits in Verlegen heit. Die Kolonie hat sich durch Ausführung von großen Unternehmungen, welche weit über das Maß ihrer Mittel hinausgehen, in übermäßige Schulden gestürzt. Dahin gehören die Anlagen von 42 Meilen Eisenbahnen, die drei, oder wenn man will, vier kostspieligen Northern-Territory-Expeditionen an die Nordküste Australiens, und die jetzige Herstellung einer Telegraphenlinie von Port Augusta, mitten durch den austra lischen Kontinent, nach Port Darwin, welche immense Kosten und Schwierigkeiten verursacht und von vielen im voraus als ein verfehltes Unternehmen bezeichnet wird. Da muß dann der Tarif aushelfen und erhöhte Zölle werden eingeführt, welche aber dem Handel und damit dem Wohlstände immer tiefere Wunden schlagen. Die Kolonialschuld hat in den letzten Jahren in folgender Weise zugenommen: Am 3t. Dezember betrug die öffentliche Schuld 1867 7,185,000 Thaler 1868 11,087,333 „ 1869 11,875,333 „ 187o 12,964,666 „ ist also in dem kurzen Zeiträume von drei Jahren um 80 Pro zent gestiegen. Zur jährlichen Verzinsung sind gegenwärtig an 760,000 Thaler erforderlich. Die „Oovornmont-OwEtto" der australischen Kolonie Süd- Australien bringt folgende interessante statistische Zusammen stellung über die Sparbank (Savings-Bank) in Adelaide und deren Filialen in den Landstädten der Kolonie. 7 Prozent, während sie den Einlegern b'/z Prozent gewährt. Uahr BevöUkiung Zahl der Einlagen Betrag der Einlagen am Ende des Jahres in Thalern Macht durch schnittlich aus den Einleger in Thalern 1850 63,700 672 76,926 115 1855 96,982 1,322 340,758 258 1860 121,960 2,567 592,600 231 1865 156,605 7,076 1,724,622 244 1866 163,452 , 7,679 1,662,197 216 1867 172,860 8,683 1,830,058 211 1868 176,298 9,659 2,084,851 216 1869 178,855 11,407 ' 2,548,564 224 1870 183,703 12,519 2,822,666 226 Die Sparkasse leiht Gelder auf sichere Hypotheken zu Arizona und seine Silbenninen. Die Karte der Vereinigten Staaten von Nordamerika zeigt uns zwischen Neu-Mexiko, Utah, Nevada, Kalifornien und dem mexikanischen Staate Sonora ein umfangreiches Gebiet, welches von Nord nach Süd 70 bis 85, von Ost nach West 55 bis 70 Meilen weit sich erstreckt und einen Flächeninhalt von 5358 geogr. Quadratmeilen umfaßt. Der 37. nördliche Parallclkreis bildet seine Nord-, der 32. Meridian westlich von Washington (91» 22' westl. Ferro) seine Ostgrenze, die Südgrenze läuft zu erst auf 31» 17 n. Br., ziehtsich aber dann, dem Meerbusen von Kalifornien ausweichend, gegen West-Nordwest; die Westgrenze bildet der Coloradostrom bis über Colville aufwärts; sodann folgt sie dem 37. Meridian westl. von Washington, bis sie die Nordgrenze wieder erreicht. Das ist Arizona, das Land voll Sonnenschein und Felsenwüsten, ohne Straßen und ohne schiff bare Flüsse, die Heimat unstäter Apache-Jndianer und einer noch unstäteren Bevölkerung weißer Abenteurer, ein Land, dessen Boden noch reiche Schätze an Gold und Silber birgt und welches darum von vielen als ein Staat der Zukunft betrachtet wird. Wenn wir eine Reihe von Karten aus den verschiedenen Jahrzehnten der letzten fünfzig Jahre vor uns legen, so erhalten wir außerordentlich verschiedene Anschauungen. Flußläufe, Ge birgszüge, Grenzen, Namen sind innerhalb jenes Gebietes in