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8er Gold- imd Sillurscc. gelten kann, welche eine Oberfläche von 320 Q.-Lieues eiu- nimmt. Auf diesem Raume, der von Bäumen und Büschen vollständig entblößt ist, aber von Höhen und Thälern, Schrunde» und Schluchten durchzogen wird, zählt man einen Marktflecken Lampa, mit 2 bis 3000 Einwohnern, 43 Weilern und 10.3 Pascanas oder Schäfereien. Tie Bevölkerung der Provinz be trägt ungefähr 57,000 Seelen: die Zahl der Schafe wird auf 400,000 angegeben. Infolge der weiten Einöden, welche nur mit Punagras und Moos bedeckt sind, und zwischen denen stille Lagunen eingebettet liegen, wie sie im allgemeinen die Pro vinzen von Callao und besonders die von Lampa charakterisiren, infolge dieser Natnrverhältnisse gedeihen Schafe, Rinder nud Lama ausgezeichnet und vermehren sich fabelhast. Butter iu Blasen, Käse, nach Art der Schwcizerküse, getrocknetes Schaf fleisch (ossmiia), Rind- und Lamafleisch, in Streifen geschnitten (elmnjui), gefrorene Kartoffeln *) (Lluöo), von denen man drei *) Tie Gebirgsbewohner verstehen die Kartoffeln Jahre lang aufzn bewahren, indem sie Chuno daraus bereiten. Der Chuno ist entweder schwarz oder weiß. Zum schwarzen nimmt man gewöhnliche Kartoffeln, legt sie einige Tage in die Sonne und läßt sie die Nacht durch gefrieren. Alenn sie ganz einqeschrnmpft sind, werden sie von den Indianern mit Füßen getreten, uiu den Saft, der sich nnter der Hülse ansammelt, ans zuprcsscn, und dann wieder dem Froste ansgesept. Die so zubcreiteten Kartoffeln können viele Jahre, ohne zu verderben, an trocknen Orten ausbcwahrt werden. Die Indianer führen sic häufig nach der Küste aus, wo sie sehr gesucht sind; auch an Bord der Schiffe werden sie als werth- voller Proviant mitgenommen. (Tschudi, Pern II, 169.) Arten hat: Tunta, Moraya und Mosco, bilden die Haupt handelsartikel von Lampa mit den Nachbarprovinzen. Die Wolle der Schafe und Alpacas wird von zwei oder drei Speku lanten in Arequipa aufgekauft uud nach Europa geschafft. Die Ausbeute der Minen, ans denen man ehedem reichen Gewinn zog, hat von Jahr zu Jahr abgenommen. Eine Reihe von er giebigen Erzlagern ist heutzutage ausgegeben, andere sind er soffen. Am Cerro de Pomasi gibt es noch acht Gruben, welche noch im Ansangc dieses Jahrhunderts 35,000 Mark Silber ab warfen, jetzt aber nur noch 8000. Das rührt indeß nicht daher, daß etwa die Silbcradcrn erschöpft sind, sondern man hat sich vielmehr in den Mitteln beschränkt. Wo früher eine ganze Be völkerung beschäftigt war und große Summen angelegt wurden, begnügt man sich mit einigen Hundert Piastern und ein paar Arbeitern. Das z» Tage Streichen der Metalladern, ans denen man mit dem Meißel das gediegene Silber herausschlagen konnte — in den Finanz-Annalen so berühmt geworden — ge hört nur noch der Vergangenheit an. Zwar gibt es noch genug silberhaltige Gänge; allein die Indianer, welche sie durch Zu fall entdeckt haben uud durch Mittheilung anderer Leute kenueu, hüten sich wohl, den Spaniern etwas davon zu verrathen. Sie haben noch nicht vergessen, wie viel ihre Voreltern von dem uu crsättlichen Golddurst der Spanier zn leiden gehabt haben, und verrathen nun die neu entdeckten Fundstätten nicht, aus Furcht, zum Bergwerksdienst gezwungen zu werden. Der KomU von Suez. Bearbeitet von Professor Ov. Kühne. (Schluß.) Für die Erweiterung der Stadt Suez ist durch die Hafen bauten, wie ein Blick auf den Situationsplan lehrt, kein Raum gewonnen worden. Trotzdem geht sie, wie Port Said und Jsmailia, einem raschen Aufschwünge entgegen. Vor der Ent deckung des Seewegs nm das Kap der guten Hoffnung Haupt stapelplatz für den Handel mit Indien, sank sie nach dieser Zeit immer tiefer. Auf der Grenze zwischen Meer und Wüste, ohne Trinkwasser, welches 3 geogr. Bieilen weit von dem Moses- Brunnen <Kjin Nu8») am westlichen Abhange des Sinai-Ge birges herbeigeschafft werden mußte, fristeten seine 1500 Be-