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Aus allen Welttheilen
- Bandzählung
- 1.1869/70(1870)
- Erscheinungsdatum
- 1869/70
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- KM0143
- Vorlage
- Karl-May-Stiftung Radebeul
- Digitalisat
- Karl-May-Stiftung Radebeul
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1047573407-187000007
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1047573407-18700000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1047573407-18700000
- Sammlungen
- LDP: Bestände der Karl-May-Stiftung
- Saxonica
- Bemerkung
- Enthält Anstreichungen Karl Mays im Inhaltsverzeichnis und im Text
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Aus allen Welttheilen
-
Band
Band 1.1869/70(1870)
-
- Titelblatt Titelblatt I
- Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis III
- Register Verzeichniß der Illustrationen und Karten VII
- Sonstiges Berichtigungen VIII
- Ausgabe No. 1, 6. Oktober 1869 1
- Ausgabe No. 2, 13. Oktober 1869 9
- Ausgabe No. 3, 20. Oktober 1869 17
- Ausgabe No. 4, 27. Oktober 1869 25
- Ausgabe No. 5, 3. November 1869 33
- Ausgabe No. 6, 10. November 1869 41
- Ausgabe No. 7, 17. November 1869 49
- Ausgabe No. 8, 24. November 1869 57
- Ausgabe No. 9, 1. Dezember 1869 65
- Ausgabe No. 10, 8. Dezember 1869 73
- Ausgabe No. 11, 15. Dezember 1869 81
- Ausgabe No. 12, 22. Dezember 1869 89
- Ausgabe No. 13, 29. Dezember 1869 97
- Ausgabe No. 14, 5. Januar 1870 105
- Ausgabe No. 15, 12. Januar 1870 113
- Ausgabe No. 16, 19. Januar 1870 121
- Ausgabe No. 17, 26. Januar 1870 129
- Ausgabe No. 18, 2. Februar 1870 137
- Ausgabe No. 19, 9. Februar 1870 145
- Ausgabe No. 20, 16. Februar 1870 153
- Ausgabe No. 21, 23. Februar 1870 161
- Ausgabe No. 22, 2. März 1870 169
- Ausgabe No. 23, 9. März 1870 177
- Ausgabe No. 24, 16. März 1870 185
- Ausgabe No. 25, 23. März 1870 193
- Ausgabe No. 26, 30. März 1870 201
- Ausgabe No. 27, 6. April 1870 209
- Ausgabe No. 28, 13. April 1870 217
- Ausgabe No. 29, 20. April 1870 225
- Ausgabe No. 30, 27. April 1870 233
- Ausgabe No. 31, 4. Mai 1870 241
- Ausgabe No. 32, 11. Mai 1870 249
- Ausgabe No. 33, 18. Mai 1870 257
- Ausgabe No. 34, 25. Mai 1870 265
- Ausgabe No. 35, 1. Juni 1870 273
- Ausgabe No. 36, 8. Juni 1870 281
- Ausgabe No. 37, 15. Juni 1870 289
- Ausgabe No. 38, 22. Juni 1870 297
- Ausgabe No. 39, 29. Juni 1870 305
- Ausgabe No. 40, 6. Juli 1870 313
- Ausgabe No. 41, 13. Juli 1870 321
- Ausgabe No. 42, 20. Juli 1870 329
- Ausgabe No. 43, 27. Juli 1870 337
- Ausgabe No. 44, 3. August 1870 345
- Ausgabe No. 45, 10. August 1870 353
- Ausgabe No. 46, 17. August 1870 361
- Ausgabe No. 47, 24. August 1870 369
- Ausgabe No. 48, 31. August 1870 377
- Ausgabe No. 49, 7. September 1870 385
- Ausgabe No. 50, 14. September 1870 393
- Ausgabe No. 51, 21. September 1870 401
- Ausgabe No. 52, 28. September 1870 409
-
Band
Band 1.1869/70(1870)
-
- Titel
- Aus allen Welttheilen
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Der namentlich auf Kiusin wachsende Kampherbaum, eine Lorberart, enthält in allen seinen Theilen den bekannten ätherisch riechenden Arzneistoss. Der schöne, 10 bis 15 m. hohe Baum, mit weit ausgebreiteren Aesten und lanzettförmigen, lederartigen Blättern trägt unansehnliche, gelblichweiße Blütenrispen, aus denen sich schwarzrothe glänzende Beeren entwickeln. Den Kampher, der sich überall im Holze in kleinen Körnern ausgeschieden findet, gewinnt man durch trockene Destillation, indem man Wurzeln, Stamm und Zweige in kleine Stücken zerschneidet nnd in einem durch einen Helm verschlossenen Kessel einem gelinden Feuer aus setzt. In dem oberen Theile des mit Reisstroh gefüllten Helmes setzen sich die kleinen, schmuziggranen Körner an, welche in den Handel kommen nnd in Europa durch mehrmalige Destillation in den reinen Kampher umgewandelt werden. Außer dem Stab kupfer war Kampher lange Zeit die einzige Waare, welche die Holländer aus Japan ausführten. Das Holz des Kampherbaums ist außerdem für die Kuustschreiuerei ein sehr gesuchtes nnd geschätztes Material. Den großen Bedarf des Landes an Bau-, Nutz- uud Brennholz decken mehr als ausreichend die Waldungen des Innern, die un gefähr ein Viertel der Gesammt- oberfläche des Reichs, namentlich aber alle höheren Gebirge bedecken. Sie liefern neben vielen andern Holzarten Eichen von wunderbarer Länge, mehr als 40 Arten Fichten, eine große Anzahl Tannenarten, die wegen der Festigkeit und Weiße ihres Holzes hochgeschätzte einheimische Ceder, braune und schwarze Hölzer für die Kunst tischlerei. Trotz des bedeutenden Bedarfs an Nutzholz für den Bau der fast durchgängig hölzernen, oft vom Feuer vernichteten Häuser, der uur aus Holz konstruirten Brücken und der zahlreichen, oft von den Teifunen zertrümmerten Boote und Schiffe, trotz der allgemeinen Ver wendung des Holzes oder der an Ort und Stelle gewonnenen Holz kohlen als Brennmaterial für häus liche Zwecke, sowie für die zahlreichen Porzellanfabriken, Zicgel- brenncreien uud andere gewerblichen Auftalten, sind die Waldungen Japans durchschnittlich in sehr gutem Zustande, was ciueötheilS Folge der saft ganz mangelnden Viehzucht und des verhältniß- mäßig geringen WildftandeS sein mag, anderntheils aber wohl nicht ohne Grund der sorgfältigen Ueberwachung der Waldungen von Seiten der Regierungsbehörden zugeschrieben wird. Unter andern dahin abzielenden Vorschriften soll die japanesische Gesetzgebung eine Bestimmung enthalten, welche jeden, der einen Baum fällt, verpflichtet, an seiner Stelle einen neuen zu pflanzen. Das Thierreich ist in seiner oberen Klasse verhältnißmäßig wenig vertreten. Der Japaner hält als HauSthiere von den Vierfüßlern außer den bereits früher erwähnten Katzen und Hunden nur Pferde und Rinder. Die Pferde, ans Korea eingeführt, aber etwas größer und stärker als die chinesischen, gehören zu den leichten Pferderassen, sind gelehrig, aber furchtsam und daher zum Kriegsdienst schlecht verwendbar und werden nur als Reitpferde oder als Saumpferde zum Tragen von Lasten benutzt. Sie werden ausschließlich mit Reisstroh gefüttert und tragen statt der Eisen Strohschuhe au dcu Hufen, wodurch letztere so leicht abgenutzt werden, daß selbst die besten P^rde nach ihrem 6. J^hre kaum mehr zu brauchen sind. Man schätzt die Gesammtzahl der im ganzen Reiche vorhandenen Pferde auf 350,000 bis 400,000 Stück. Das zur Neiskultur unentbehrliche Rindvieh wird vorzugs weise zum Ziehen des Pflugs, außerdem wohl auch zum Tragen von Lasten nnd in der Umgegend von Kioto als Zugthier sür die höchst ursprünglichen Karren benutzt, deren Räder aus rund zu- geschnittenen Holzstückcn bestehen, die am Rande mit Stroh nnd Riemen umwickelt siud, um die Abnutzung zu verhüten. Rinder zu tödten gilt für ein Verbrechen; auch Kuhmilch verabscheut mau als „weißes Blut", kennt daher auch weder Butter, noch Käse. Der Landmann pflegt sein Rind bis zum Tode wie einen geliebten Hausgenossen nnd übergibt es dann trauernd den Jetas zur Beerdigung. Man schätzt die Menge des Rindviehs in Japan auf 600,000 — 700,000 Stück. Esel finden sich nur höchst vereinzelt, Ziegen und Schweine hält man in der Umgebung der eröffneten Hasenplätze für die Fremden, genießt auch wohl zu weilen das Fleisch der Ziegen als Wildpret. Von den wildlebenden Vier füßern erwähnen wir den auf Jesso heimischen schwarzen Bär, welcher nebst dem Wildschwein uud dem japanischen Hirsche, der Sika, der um ciu Drittheil kleiner ist als unser Edelhirsch, das schmackhafteste Wildprct Japans liefert. Auch die im Süden verkommende Affenart, der Fuchs, mehrere Arten wilde Hunde, von denen der Hatsimon Bäume erklettert und fast aus schließlich von Früchten lebt, sowie der japauischc.Hasc werden gegessen. Dachs, Marder und Fischotter lie- sern ihr Haar für die Fabrikation der Pinsel. Auf den unzugänglich sten Theilen der Gebirge lebt sehr vereinzelt die „rauhe Antilope", die japanesische Gemse. Die Jagd scheint ausschließliches Privilegium der Großen zu seiu. Reicher als die Vierfüßer ist die Klasse der Vögel vertrete», obwohl die Japaner nur einen einzigen Repräsentanten derselben, das Huhn, unter die Zahl der HauSthiere ausgenommen haben. Es bietet eine beliebte Speise, doch hütet man sich, sein Blut zu vergießen. Man stopft ihm lieber den Kropf voll Reis und läßt cs dann trinken, wobei der quellende Reis es erstickt. Auf den Fclszacken uud in den Baumwipfelu der Gebirge horsten Falken, Habichte, Milane und Bussarde; kleiuere Raub vögel durchstreifen das Gebüsch. Während Spechte an den Baum stämmen hämmern, wiegt sich der langgeschwäuztc Fliegenfänger auf schwankendem Zweige. Prächtige Tauben mit goldgelber Brnst, purpurnen Schultern, grünlichem Schwanz und Nacken nisten in den Baumkronen, aus deren dichtem Laube der Gesang der Amseln und Drosseln, das Zwitschern der Ammer und j Meisen hervortönt. Weiter abwärts glänzt das rothbranne oder- weiße Gefieder der Gold- und Silberfasanc durch das Gebüsch, deren Preis auf dem Markte von Nagasaki während des Winters auf 2 Sgr. herabsinkt. Im Sumpfe am Fuße des Gcbirgs scheuchen Hunde den Kranich auf, den nur die Großen des Reichs mit dem Bogen oder mit Falken erlegen dürfen und dessen thranigcs Fleisch dem Japaner für ein so ausgesuchtes Gericht gilt, daß es bei keinem fürstlichen Schmause fehlen darf, weshalb sein Preis auf 8, ja auf 14 Thlr. zu stehen kommt. Entzückend ist die Erscheinung des Kranichs, wenn der einsame, prächtige Vogel aus den höchsten Lüften majcstätischwie ein Himmelsbote herabschwebt. Gaukler aus Lorca mit nbgcrichtclcn Schillckrötcn.
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