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245 Lanins im Hinterhalte. Staatsoberhauptes und seines früheren, gegenwärtig vielleicht restanrirten weltlichen Stellvertreters, denen natürlich infolge ihrer besonderen Machtstellung und als Abzeichen derselben vielfache Auszeichnungen und Vorrechte in Bezug auf Kleidung, Lebensweise, Haushalt, Hofstaat Vorbehalten waren, zerfällt das ganze japanische Volk zunächst in zwei große Gruppen, die man am besten wohl als Adel und Bürgerstand be zeichnen kann. Znm ersteren zählen vor allen die Dalmios, die Lehns- fürsten des Reichs, welche znm Theil den Ursprung ihrer Fa milien, wie die Mikados, auf die „göttliche Sonne" unmittel bar zurückführen oder aus dem Geschlechte der Mikados selbst entsprossen sind. Wie nach japanischem Staatsbegriffe der Grund und Boden des gesammten Reiches erbliches Eigenthum zu cnträthseln im Stande sind, wenn sic sich zum Ge brauche desHirka- ua herabgelasscn haben. Trotz dieserHo mogeneität, trotz der auch durch die Tradition festge- halteueu gleichen Abstammung des aanzen japanischen Bolks, bildet das selbe einen Feudal staat mit militäri scher Aristokratie und zerfällt in eine Reihe streng ge sonderter Klassen. Zwar ist der Neber- gang nus einer Klasse in dicandere >ncht absolut uu "wglich, wie das Beispiel des Sio guu Fide-josi zeigt, der sich vom Stall knecht zum Kronge- ueral in die Höhe schwang; doch fin det jeder solche Ver such in dem Rang stolze der höheren Klasse entschieden sten Widerstand, in der Zufriedenheit, Selbstgenügsamkeit und Heiterkeit des Volks, welche we sentliche Grund- Züge seines Cha rakters bilden, keine Aufmunterung. Abgesehen von den Familien des ursprüngliche panische Schrist "Mch die chinesische "stdrängt, die ans ^nühümlichcWei- der japanischen Drache angepaßt Mrde. Das erste Dienst dieser Anpassung gebührt einem Gelehrten der Juto- ie, Namens Kibiko, welcher aus der unzähligen Menge .Z^lizirter chinesischer Schriftzeichen, von denen bekanntlich jkd einsilbiges Wort bezeichnet, achtnndvierzig auswähltc, selben möglichst vereinfachte und damit die achtundvierzig ^"»blaute der japanischen Sprache bezeichnete. Das auf diese sjj, Umstandene Alphabet, welches übrigens mauigfach variirt, hm Namen Katakana und wird zn Arbeiten ernsteren Jn- sowie znm Druck der heiligen Bücher u. s. w. verwendet, tz.« oü) weiter ging der Bonze Kokat (geb. 755, Gründer der si^ Singusju), welcher in ähnlicher Weise aus der chine- Kursivschrift eine solche für die japanische Sprache ab- hZo, welche unter dem Namen Hirakana von Frauen, von b" ails dem Volke und selbst von Gelehrten bei Nieder schriften gewöhnlichen Inhalts, sowie für Romane, Gedichte und Komödien benutzt wird. Die Zeilen beider Schriftarten lausen von oben nach unten und werden von der rechten nach der linken Hand geschrieben. Alle Frauen lernen in der Jugend das Hirakana, aber nur dieses schreiben. Auch die Männer müssen es verstehen, lernen aber außerdem das Katakana, und die Gelehrten kennen über dies noch eine kleinere oder größere Anzahl chinesischer Schrift zeichen. So kommt es, daß alle Männer lesen können, was ihre Frauen schreiben, daß diese aber die Schriftzüge ihrer Gatten nur daun Hauer, Flößer oder Kohlenhändler leben oder die Produkte der inneren Provinzen ans Lastpferden oder auf Barken mit Hilfe schiffbarer Kanäle den großen Städten der Ebene znführen, gleichzeitig anch die Rekruten für das Linienmilitär liefern, im allgemeinen kräftiger als die Thalbewohner, so zeigt doch der selbe nationale Typus, daß das japanische Volk ein homogenes, nicht etwa aus verschiedenen Rassen gemischtes Ganze ist, welches man aus linguistischen Gründen der ugro-tatarischen Völker- samilic bcizuzählen geneigt ist. Die mehrsilbige , weiche japanische Sprache hat verschiedene Dialekte, einen im Norden des Reichs, nmHakodade, einen Meilen im Süden, nm Nagasaki, einen dritten ans den Liu- i'u-Inseln. Am Hofe von Kioto Mrd der alte Dia- iE von Jamato, MassischeSprache ÄPans, gesprochen nnd in den Hafcn- Mdten des innern Meeres, sowie in sedo selbst bildet hch im Verkehr mit dru Fremden ein "euer Dialekt als slstzielle Geschäfts- Mache aus. Die Nesidcnteu der aus wärtigen Mächte iu "»kohamabrauchen der Regel zwölf Achtzehn Mouat ?dnng, um münd- H mit den Mäk- Zollbeamten eingeborenen Mslcntcn vcrkeh- ^z» können; die Schwierigkeiten der Schriftsprache sind jetzt nur von ^r wenigen Eu- sMern überwun M worden. Seit lange ist