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244 sie übrigens kennen, sondern neben einem eigenthümlichen Alphabet vorzugsweise der chinesicheu Schriftzeichen bedienen; wenn endlich auch ihre Mythologie wesentlich von der der Ja paner abweicht, so scheint doch Körperbildung und Sprache zu beweisen, daß die Bewohner der Liu-kiu-Jnseln derselben Rasse angehören, wie die Bewohner der großen Inseln des japa nischen Reiches. Diese japanische Rasse ist von mittlerer Größe, durch schnittlich nicht unbeträchtlich kleiner als die germanische Rasse, und hat in mancher Beziehung Aehnlichkeit mit den Bewohnern des südwestlichen Theils der Pyrenäischen Halbinsel. Der Unter schied aber zwischen dem Wüchse der Männer und Frauen ist in Japan wesentlich bedeutender als in Europa. Nach den Beob ¬ achtungen Mohnike's, eines früheren Arztes der holländischen Faktorei von Desima, beträgt das durchschnittliche Maß der Männer 165 bis 168, das der Frauen 183 bis 138 em. Im allgemeinen haben die Japaner einen dicken, etwas zwischen den Schultern sitzenden Kopf, breite Brust, fleischige Hüften, kurze und dünne Beine, kleine Füße, feine, oft ausgezeichnet schöne Hände. Zuweilen geben eine sehr znrückweichende Stirn und besonders hervorstehende Backenknochen dem Gesicht die Form eines Trapezes; noch häufiger aberlassen die verhältniß mäßig flachen Augenhöhlen und die leicht abgeplatteten Nasen- kuorpel die Augen mehr hervortreten als es bei den Europäern der Fall ist. Boni Chinesen nud Mongolen aber unterscheidet > sich der Japaner durch dickern Kopf, längeres, im ganzen regel mäßigeres Gesicht und durch eine mehr vorspringende Nase, die oft fast eine Adlernase ist. Das Haar ist ohne Ausnahme glatt, dicht und schwarz wie Ebenholz, wird aber bei den Frauen nicht so lang wie in Europa. Der Bart, den der Japaner mindestens einen Tag um den andern rasiren läßt, ist ziemlich stark, /.u Hautfarbe wechselt, je nach Beruf und Lebensweise, zwischen den dunklen Kupfertinten des Innern Java's nnd dem Hell braun des südlichen Europa's; olivenbraun ist vorherrschend, den gelben Teint der Chinesen sieht man nie. Gesicht und Hände sind bei den Japanern weniger gefärbt als der übrige Körper, während bei den Europäern bekanntlich das Gcgentheil statt- findet. Rosiger Teint und rothe Wangen sind bei Kindern nm jungen Leuten gerade so die Zeichen blühender Gesundheit wie Li» japanischer Lascher. bei uns. Frauen haben eine hellere Haut als die Mäuw ' unter dem Adel wie unter dem Bürgerstande findet man vu' - die vollständig weiß sind. Die etwas schief stehenden A"l! sind bei Männern und Frauen schwarz, die Zähne weih' ö sund, durch Zwischenräume getrennt und ein wenig vorstew Verheiratete Frauen särbcu die Zähne mit Eisenfcile und schwarz und reißen die Augenbrauen ans. Die Bcwcguw des Ausdrucks in den japanischen Gesichtern, die große ' , schiedenheit der Physiognomien deuten ans eine höhere > Entwickelung, als man bei andern asiatischen Völkern zu tu'u gewohnt ist. Sind auch die Bergbewohner des Innern, welche als 4