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LttZ der kaufmännische Verkehr nach Rußland ist frei; der Khan Chuda-jar hat sich verpflichtet, Rußlands Feinde auszuliefern. Es wäre leicht gewesen, Khokand, Namengau, Mergalau und andere Städte einzunehmen, aber ungleich schwerer, sie zn be haupten. 3. Das Khanat Bukhära am Anin und Serafschän, der mächtigste von diesen Staaten; die Stadt gl. N. ist Hauptstapel- 5. bis 7. Die lvenig bekannten Berglandschaften Hazza- rieh, Pamir mit Darw az und Hissar. 8. Das ehemalige, jetzt den Afghanen unterworfene Khanat Khunduz mit den Städten Khunduz, Khulum, Balkh — letz teres ist das im höchsten Alterthume oft genannte Baktra — und die kleinen Khanate Aktsche, Schibergan, Andchoi, Memene, zusammen 40,000 Reiter, unter einander in steten Fehden. Ämurcs der llmumlwng o,ni Mcrm. Nach einer Skizze von Blocgueville. Platz Jnnerasiens, bedeutend anch als Mittelpunkt des moham medanischen Kultus; sic zählt nicht weniger als 360 Moscheen. 4. Das Turkmannenland, zu welchem auch die an dem untern Mnrgab liegenden alten und nmmanertcn Städte Sa- raks und Merw gehören. Saraks liegt am linken Ufer des Tcdschen und am Südende der turkmannischen Steppe, gehört über gegenwärtig den Persern. Seine starken Manern mit zahl reichen runden, ihnrmartigeuVor- bauten sind ein Vorbild turkman uischer Festungen und schützen vor lresflich gegen räu berische Reiterhor bm. Die Umge buugeu sind öde, uußer dem Schilf um Flusse ist keiu häufiger Pslauzeu- Muchs vorhanden, derselbe zeigt sich über sofort beim Eintritt in die Ge- birgsthäler. In ühnlicher Weise ist Merw am Ufer des Mnrgab ge baut. An der Ver einigung der wich- bgen Straßen von Teheran und Herat nach Khiwa nnd Bnkhara gelegen, ist cs seit alten Zeiten ein wichtiger Platz. Ein Graben und eine starke Maner von Luftziegeln mit runden Thürmcn umgeben den weiten, mit Ruinen erfüllten, dürftig bewohnten Raum der Stadt, welche Alexander der Große gründete, Au- twchus Nikator vergrößerte, verschönerte nnd Antiochia nannte. Das Kamel, nnd zwar das zweihöckerige oder baktrische (6ame- lns bactriauus), ist das unentbehrliche Lastthier; es vermag mehr Kalte zn ertragen als das Dromedar. Das politische Zerwürfniß dieser kleinen Staaten arbeitet den Russen in die Hände. Einer geordneten Heeresmachtkönnen die Türkenstümme überhaupt nicht widerstehen. Sie sind alle Asiaten, d. h. Aufschneider und Prahler; in ernster Schlacht Feiglinge; auch die englische» Kanonen und die englischen In strukteure, die sie vou Indien bezogen, haben ihnen in den bisherigen Schlachten wenig geholfen. Eine viel be- fprochcnc Frage ist die Tragweite 'X.. 's '' - - der russischen E r o b e r u n g eu gegenüber dem britischen Ost indien. Robert Mitchell, in ei nem Aufsatze des Journals der Lon doner Geographi schen Gesellschaft vomJ. 1868 meint zwar, die Stellung der Russen in Ceu- tralasicn sei noch äußerst bedenklich, die Truppen dort seien ganz isolirt, übrigens schwach gegenüber derzahl- reichen mißtraui schen, verrätherischen, fanatischen einheimischen Bevölkerung, daß leicht einmal ein großes Unglück über sie kommen könne: aber er hat die Stärke nnd Zahl der Landeseinwohner sicher überschätzt, die nationale Verschiedenheit der Usbeken und Bucharen übersehen, die moralische Einwirkung der bisherigen Siege, das vorsichtige Benehmen der Russen und ihre zähe Ausdauer gewiß zu wenig in Anschlag gebracht. Rußland wird das übrige dazu nehmen; das Wan»? ist »ur Frage der Zeit. — Aber was da»» weiter?