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133 den er sich selbst vorgezeichnet, widerstand er allen Versuchen, ihn aus der Nahe der kaiserlichen Residenz zu entfernen, und erreichte durch seine Beharrlichkeit zunächst, daß der Kaiser den Fürsten von Jdsn, einen Mann von sehr hohem Range, ab ordnete, welchem er in feierlicher Zusammenkunft bei dem Torfe Gorihama am 14. Juli das Schreiben des Präsidenten Fill more überreichte, in welchem vor allen Dingen die Abschlicßung eines Handelsvertrags, wenn auch vorläufig nur auf fünf Jahre, gefordert wurde. Mit Empfauguahmc dieses Schreibens, dem noch zwei Schriftstücke des Commodore Perrh selbst bei- gesügt waren, glaubte der kaiserliche Kommissar das Geschäft beendigt und erklärte, die Amerikaner möchten nun, nachdem sie ihren Zweck erreicht, sich entfernen. Perry erklärte, daß er im April oder Mai mit seinem Geschwader zuriickkchren werde, um die Antwort zu holen und verließ die Bai von Jedo erst am I7. Juli, nachdem er zum Entsetzen der Japaner meh rere Tage darauf verwendet hatte, die Bai weiter aufwärts bis in die Nähe der Hauptstadt zu sondircu. des Präsidenten gerichtet gewesen, sei inzwischen gestorben. Der neue Kaiser habe bei seiner Thronbesteigung den Fürsten und hohen Beamten das Festhalten an den Gesetzen versprochen und könne daher auf die Forderungen des Präsidenten im all gemeinen nicht eingehen. Doch wolle er, um den Forderungen möglichst Rechnung zu tragen, einen von Perry näher zu bezeichnenden Hafen errichten lassen, in welchem amerikanische Schiffe Steinkohlen, Lebensmittel und sonstiges Erforderliche einnehmen könnten. Bis zur Herrichtung, die muthmaßlich fünf Jahre erfordern werde, sollten diese Bedürfnisse in dem Hafen von Nagasaki geliefert werden. Perry, dem das nunmehr bestätigte Gerücht von dem Ableben des vorigen Kaisers bereits in China zu Ohren ge kommen war, hatte keine Ahnung davon, in wie naher Beziehung dieses Ereiguiß mit den bisherigen Erfolgen seiner eigenen Mission stand. Er erklärte sofort, daß das kaiserliche Schreiben ihn durchaus nicht befriedige. Er hoffe, daß es auf friedlichem Wege gelingen werde, einen Freundschaftsvertrag zu schließen Japanische Hochzeit. Schon am 11. Februar 1854 kehrte er mit einem stattlichen Geschwader zurück, nachdem er in Kanton für den Schutz der "ortigeu Amerikaner genügend gesorgt nnd ans der Hin- rind Rückfahrt die Liu-kiu abermals besucht hatte. Sofort nahm die Sondirungen wieder ans und erklärte den japanischen samten, die ihm znr Fortsetzung der Unterhandlungen den ^rt Uraga vorschlngen, seinen Entschluß, nach Jedo selbst zn behm, wo sich die Unterhandlungen am bequemsten führen '"ssen würden. Als er, durch die resultatloseu Verhandlungen srmüdet, wirklich mit seinen Schiffen in der Bucht aufwärts ^elte, gestand mau endlich Aokohama, einen Ort der Küste, bor welcher Perry eben ankerte, als Ort der Unterhandlung M und setzte den 8. März als Tag der Zusammenkunft mit den iüns kaiserlichen Kommissaren fest, was Perry annahm. Hier ^urde ihm die Papierrolle überreicht, welche die Antwort des Kaisers auf das Schreiben des Präsidenten enthielt; diese Mg wesentlich dahin: Der Kaiser, an welchen das Schreiben mit ähnlichen Bedingungen, wie sie der eben zwischen den Ver einigten Staaten und China abgeschlossene Vertrag enthalte, von dem er eine Abschrift überreichte. Sei dies nicht der Fall, so werde seine Regierung durch eine größere Kriegsflotte er zwingen, was man ihr jetzt versage. Von neuem wurden Unterhandlungen gepflogen, während die Geschenke des Präsidenten an den Kaiser und seine Beamten übergeben und von diesen erwidert, Höflichkeitsbezeugungen aller Art gegenseitig ausgetanscht wurden. Endlich siegte die amerikanische Klugheit und Festigkeit über die japanische Schlau heit und Zähigkeit. Am 31. März 1854 wurde der Handels und Freundschaftsvertrag zwischen den Vereinigten Staaten nnd dem Japanischen Reiche unterzeichnet und ausgewechselt, durch welchen die Häfen Simoda im Fürstenthum Jdsn und Hakodade im Fürstenthum Matsmai den Amerikanern geöffnet, die Behandlung der Schiffbrüchigen geregelt, die Anstellung eines amerikanischen Konsuls in Simoda gestattet und den