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Dieses Blatt erscheint täglich (außer Sonn- und Festtags) abends für den folgenden Tag. Vierteljährlicher Bezugspreis 1 Mark 25 Pf. — Einzelne Nummer 10 Pfennige. — Bestellungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 179, alle Kaiser!. Postanstalten, Postboten, sowie die Austräger entgegen. — Inserate werden die viergespaltene Korpuszeile oder deren Raum mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bis spätestens vormittag 10 Uhr. Sparkaffen-Expeditronstage in Lichtenstein: Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. Geschäftstage der Sparkasse zu Callnberg: Montag, Donnerstag und Sonnabend. Einlagen werden mit 3V. ° verzinst, Zinsen für Ausleihungen möglichst billig vereinbart. GrlK sz. Den Wegebaupflichtigen des Bezirks wird Las Schneeauswerfen und Ab- stecken der Winterbahn auf allen öffentlichen Wegen hiermit in Erinnerung gebracht. Glauchau, den 28. Februar 1890. Königliche Amtshauptmannschaft. Merz. Z. Tagesgeschichte. *— Lichtenstein, I.März. Der seit gestern andauernde Schneesturm hatte die meisten Strecken unserer königl. Staatsbahnen fast unfahrbar gemacht, so daß Bahn- und Postverkehr stockte», und stellen weise nur unter den größten Schwierigkeiten einiger maßen intakt gehalten werden konnte. *— Heute hat der Lenzmonat seinen Anfang genommen und es scheint, als wollte der Winter erst recht beginnen, wo man doch dem Frühling bald entgegen sehen möchte. Heute morgen 8 Uhr zeigte das Thermometer 8 Grad C. Kälte und auch während des ganzen Tages hielt sich die Temperatur im Schatten weit unter dem Gefrierpunkte. — Für die Eltern demnächstiger „Lehrlinge" schreibt die „Sozial-Korrespondenz": Bezüglich Berufs wahl werden in einer preisgekrönten Abhandlung von Ernst Kliemchen, gepr. Hnfbeschlagmeister in Dresden, sür die Oberklassen der Volksschulen „Wanderstunden" empfohlen, d. h. die Knaben sollen, von Lehrern und Handwerksmeistern begleitet, verschiedene Werkstätten besuchen, um durch eigene Anschauung und Erläuter ungen von Seilen der Führer den Betrieb kennen zu lernen. Diese Wanderstnnden dürften um so besser wirken, wenn sie gleichsam als eine Belohnung nur den fleißigeren und sorgsameren Schülern zu Teil würden. Aerztliche Untersuchung vor jeder Berufs wahl sollte auch endlich allgemein werden! Dasallein könnte schon viel Mißgriffe, viel Unzufriedenheit, Um satteln rc. hintanhalten. Nicht ernst genug ist ferner zu warnen vor dein in den letzten Jahrzehnten immer mehr gang und gäbe werdenden „Zuhochhinauswollen". Auf diese Wunde am hemigen Gesellschaftskörper ist schon seit Jahren hivgemiesen woiden. Ehedem war es weit seltener als jetzt, daß HandweUersöhne aus dem Fach des Vaters oder überhaupt aus dem Hand werk heraus und „weiter hinauf" drängten. Mehr noch als die Söhne sind daran die Väter schuld. „Mein Junge soll einmal was Besseres werden!" Was Besseres! Ein schlechter Vogel, der sein eigenes Nest beschmutzt! Ihr Väter und Söhne, bedenkt doch, daß jeder tüchtig betriebene Beruf seinem Mann Acht ung und Brot erringt, sowie daß in einem schlichteren Wirkungskreise ein Heller Kopf und eine anstellige Hand weit eher etwas vor sich bringt, als weiter „oben", wo der Wettbewerb guter Kräfte in unseren Tagen höher gesteigert ist, als je zuvor! Bei der Wahl des Lehrmeisters wird noch immer so oft der handgreifliche Fehler gemacht, den Knaben in einen großen Betrieb zu bringen. „Der Junge soll doch gleich sehen, wie viel Geld zu verdienen ist". Eitel keit und Verblendung! Gesetzt sogar, was unter hun dert Fällen nur einmal gelingen dürfte, der junge Bmsche gewänne tieferen Einblick in die Hauptsachen des umfassenden Getriebes, in das technische und das kaufmännische, so wäre damit sein Glück noch nicht gemacht. Viel sicherer geht Einer, der nicht in „großem Stile" anfangen will, sondern sich bcscheidet, bei einem kleinen Meister seine Lehrzeit anzutreten. Unter dessen Auge, wenn es der rechte Mann und der Lehr ling kein Tölpel oder Faulpelz ist, erwirbt er, rascher oder langsamer, das nötige Handgeschick und, worauf es sonst ankommt, kann leichter Kost und Wohnung beim Meister finden, ist weniger der Verführung aus gesetzt, als wenn er sür sich ein Dachstübchen bezieht oder gar „Schlafbursche" wird. Meister, die drei oder mehr Lehrlinge halten, sind nicht zu empfehlen, ebensowenig solche, die mehr im Bierhause als in der Werkstatt zubringen, auch nicht solche, deren Wahl spruch „billig und schlecht" ist. Die Eltern sollen natürlich Alles vermeiden, was das Vertrauen des Lehrlings zum Lehrherrn schwächen kann, nicht in die etwaigen Klagen des Söhnleins über die Lasten der Lehre einstimmen — viele Mütter Pflegen dafür sehr begabt zu sein — und gemeinsam mit dem Lehrherrn dafür sorgen, daß schlechte Gesellschaft abseits bleibt und die Feierabende nicht übel verwendet werden. Der Prinzipal, wie er sein soll, aber leider oft nicht ist, betrachtet und behandelt den jungen Menschen nicht mehr als wohlfeilen Diener, sondern als Schüler, Mündel und Familienglied, macht ihm gleich Anfangs von den Beschwerden der Berufserlernung kein Ge heimnis, weiß aber auch die Vorteile und Annehm lichkeiten gehörig zu beleuchten, führt gelegentlich ein belehrendes, aufmunterndes Gespräch mit ihm, giebt ihm ein nützliches Buch in die Hand, gewöhnt ihn an strenge Ordnung, Pünktlichkeit, Ausdauer. Im beiderseitigen Interesse handelt er, wenn er Arbeits lust und Schaffensfreudigkeit dadurch zu wecken strebt, daß er den Zögling zunächst nicht mit einförmigen, viel Geduld fordernden Verrichtungen befaßt, sondern andere aussucht, die rasch fertig werden, was sich ja im Kleingewerbe unschwer thun läßt. Zur Geduld wird er ihn am besten durch fein eigenes Beispiel an- leiten: wenn er dem Anfänger ohne unwirrsches Drängen Zeit läßt, sich in die neuen Aufgaben hinein zufinden. — Der Monat Februar hat sich mehr wie Dezember und Januar als rechter Wintermonat gezeigt. Begann er in seinen ersten Tagen mit ziemlich strenger Külte, so endet er am letzten H — mit einem heftigen Schneetreiben, wie wir es wühreno des ganzen Winters nicht erlebt. An keinem Tage des Monats Februar stieg die Morgentemperatur über den Nullpunkt, entgegen dem Monat Januar, der vom 6. bis zum 29. regelmäßig mehrere Grad Wärme — bis zu 8,s° am 26. — am Morgen aufwies. — Nach dem „V. A." wurde am vergangenen Sonnabend in einem Vogtländischen Wirtshause des Oelsnitzer Veziiks nachstehendes fast wörtlich wieder gegebene Gespräch geführt: Stoffel: Michel, host'n ä gewehlt? Michel: Haeh. Ich ho ne Kaden ge- wehlt. Stoffel: Warim d'n den? Des is doch e Sozialer. Bist Muhl ä e Sozialer? Michel! Waßt'n net, wenn mer ne Kaden wehln, nochert werd alles bill'ger. Stoffel: Wie su nu? Michel: Mir Sozialer wollen halt, alle indirekten Steiern selln wegfalln, »er direkte Steiern derfe's geb'». Nochert werd's Bruet, 's Flasch, der Schnaps, der Kaffee, der Zucker, der Tobak, 's Salz, 's Petroleum und alles annere bill'ger. Stoffel: Du trinkst doch kann Schnaps, rächst ä ka Zigarr. Ihr thut wühl ä recht grueßn Buzen Zucker nei ne Kaffee? Seit wenn brennt denn Jhr's Petroleum und äßt Eierkuch'n? Host dich epper ä schu amol an Salz tüchtig satt gessen? Mlchel: Olbers Luder, wos schwafelst'n su? Des machen ner de Grueßen. Die essen Eier- kuch'n, trinken den besten Kaffee, die brenne de teiersten Zigarrn. Stoffel: Wer zohlt'n nochert die mernsten indirekten Steiern, Ihr oder die Reich'n? Michel: Sis schu wahr, de reich'n Leit Ham ne größten Aufwand, die zohln amende doch meiner wie mir. Stoffel: Wenn de Steier direkte Steiern wärn selln, nochert versteierst de halt ne Grueßn ihrn Aufwand a mit. Kimmst de noch besser weg? Ae ne Kümmelbruder sen Schnaps mußte noch mit versteiern. Wem de Schnapssteier ze huch is, der mog ner weniger trinken, noch braucht er küne Steiern ze zohln und die Weiber krieg'n merner Geld nei de Händ fuhr sich und de Kinner. Werd's wie Ihr wellt, noch müßt Ihr Steiern zohln, er wellt müg'n oder net. Jtze kennt Ihr noch außen nun komme. Michel: Gevatter, do hoste amende recht: ober de vieln Soldaten brauchet's net. Stoffel: Wenn de Franzusen net ruhe welln und de Russen immer merner Soldaten na der Grenz schassen, nochert braucht's wühl net? Kus ner net! Michel: Ober Kriegsschiff brauchst! net! Stoffel: Sue? Könne de Franzusen und de Russen net mit ihrn Schiffn nach Bremen und Hamburg? Wenn die de Häsen zumachen, noch ka wühl wos rei und wos naus geschafft wern? Die viel'n Korsetter, die alle Tog drim in Oelsnitz fertig Wern, die zieh'ne wühl noch de Manchen a? Do werd Eier Arbeit drinne 'n Fabriken fei net lang gieh. Nochert last Ihr rim wie de hungreten Schof. De därfst fei net denken, daß nochert der Kaden gleich a ze täln fängt. Der giebt Dir nischt. Wer Hot Eich de Krankengelder und de Alterversorging geschafft? De Sozialer net, die Ham dergeng gestimmt. Der Bebel hat doch selber gesagt: Die Sozialdemokratie hält' nischt mit der Verbesserung der Arbeiter ze tha. Michel: Do kimmst de schie a, sog's'n ner; wos welln se denn sicht? Stoffel: 's deitsche Reich welln se stürzen, 'n Kaiser vergogn, der's doch su gut mit'n Arbeitern mänt, und an lieben Gott gläm se ä net. Michel: Wos, Gevatter, is des wahr? Sog s fei richtig! Stoffel: De kast's gläm auf Ehr' und Seligkeit! Michel: Und do ho ich derzu geholfen, deß derKaden nei ne Reichstag komme soll? Ei, ich alter Schof- hämel ich! — Leipzig, 28. Februar. Seit beute früh haben wir hier ungemein starken Schneefall bei grimmiger Kälte, ein Wetter, daß man nicht gern einen Hund ins Freie jagt und das leider ganz dazu angethan ist, viele reichstreue Wähler von der Ausübung ihres Wahrechtes abzuhalten. Trotzdem war die Wahlbeteiligung schon am Vormittag auch von Seiten der besseren Bevölkerung eine ziemlich rege. Der Schnee liegt fußhoch auf den Straßen. Der Pferdebahnverkehr ist anj's Aeußerste erschwert; die Wagen fahren zum Teil vierspännig. Ein solcher Schneefall ist hier diesen Winter noch nicht dagewesen. — Leipzig, 28. Februar. Bei der heute stattgefundenen Reichstagswahl erhielt Eisengießerei besitzer Götz (nat.-lib.) 17 465, Bebel (Soz.) 14 681 Stimmen. — Zwickau, 28. Februar. Im benachbar ten Oelsnitzer Kohlenrevier scheint neuerdings eine Bewegung der Bergarbeiter in Fluß kommen zu wollen. In einer am 16. d. M. inOelsnitz im Erzgebirge stattgefundenen, von 1000 Personen besuchten öffent lichen Versammlung der Bergarbeiter wurden von den Belegschaften einiger Gruben schriftliche Anträge eingereicht, welche auf 1. freie Aerztewahl, 2. acht stündiger Schicht für die Oelsnitzer Gruben, 3. 15—20 Proz. Zuschlag zum Normalschichtlohn, 4. 25. Proz. Zuschlag für Sonntags- und Ueberschich- ten, 5. Wegfall getrennten Gedinges, 6. Abstellung von Maßregelungen, soweit solche in Frage kommen, gerichtet sind. Auf der Basis dieser Forderung soll mit der zuständigen Behörde verhandelt werden und es wurden zu diesem Zwecke drei Vertreter gewählt.