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MMMckMWM Machen- und NachrichtMatt zugleich Geschösts-Aiireiger siir HohnSors, Ndlitz, BerilÄorf, UMrf, St. kgidie», tzeiirichsort, Mrieimil unS Miilseii. Amtsblatt für den Sta-trat zu Lichtenstein. 4«. Jahrgang. — Nr. 30. Donnerstag, den 6. Februar 1890. Dieses Blatt erscheint täglich (außer Sonn- und Festtags) abends für den folgenden Tag. Vierteljährlicher Bezugspreis 1 Mark 25 Pf. — Einzelne Nummer 10 Pfennige. — Bestellungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 179, alle Kaiser!. Postanstalten, Postboten, sowie die Austräger entgegen. — Inserate werden die viergespaltene Korpuszeile oder deren Raum mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bis spätestens vormittag 10 Uhr. Bekanntmachung. Aus Anlaß der im Jahre 1888 über das Vorkommen der Tuberkulose bei Rindern veranstalteten statistischen Erhebungen ist angezeigt worden, daß tuber kulöse Teile und ungenießbares Fleisch geschlachteter kranker Rinder behufs Be seitigung zuweilen auf Düngerhaufen geworfen oder dort vergraben werden. Da auf diese Weise die Kraukheitskeime mit dem Dünger auf die Felder, Wiesen und Futterpflanzen gelangen und von hier aus zur Ansteckung gesunder Tiere führen können, so werden die betreffenden Kreise, und namentlich die Be sitzer von Rindern, auf die mit dem bewegten Verfahren verbundene Gefahr auf merksam gemacht und zugleich darauf hingewiesen, daß die fraglichen Fleischteile am zweckmäßigsten durch Feuer oder Chemikalien vernichtet werden. Lichtenstein, den 3. Februar 1890. Der Rat zu Lichtenstein Fröhli ch. BelmrMMachung. Das zum Nachlasse weil. Carl Gustav Friedrichs gehörige Hausgrundstück Nr. 54 des Brandkatasters, Fol. Nr. 54 des Grund- und Hypothekenbuchs über Heinrichsort, ortsgerichtlich auf 1500 Mark —- taxiert, soll auf Antrag der Erben Montag, den 17. Februar 1880 Vormittags 11 Uhr im Schwalbe'schen Gasthofe zu Heinrichsort versteigert werden. Die Versteigerungsbedingungen hängen an Amtsstelle wie nicht minder im Schwnlbe'schen und im Tröger'schen Gasthofe zu Heinrichsort zur Einsicht aus. Erstehungslustige werden hiermit geladen, zu obigem Termine im Schwalbe'schen Gasthofe zu Heinrichsort sich einzufinden und nach Ausweis über ihre Zahlungs fähigkeit der Versteigerung gewärtig zu fein. Lichtenstein, den 3. Februar 1890. König! Amtsgericht das Keil, Ass, u. Hlfsr. Auf Fol. 236 des hiesigen Handelsregisters ist heute die neuerrichtete Firma Langer L Günther in Lichtenstein und als deren Inhaber die Herren Silber warenfabrikanten Friedrich Hermann Langer und Gustav Moritz Günther, beide rn Lichtenstein, eingetragen worden. L i ch t e n st e i n, am 3. Februar 1890. König!. Amtsgericht. Auf dem die Konsumgenossenschaft zu Mülsen St. Nielas ein getragene Genossenschaft mit «nbeschränkter Haftpflicht betreffenden Folium 3 des nach dem Reichsgesetz vom 1. Mai 1889 angelegten Genossenschafts- Registers ist heute folgendes verlautbart worden: „Das Statut ist abgeändert; das neue Statut datiert vom 6. Januar 1890 und befindet sich in Urschrift Blatt 77 fig. der Akten. Gegenstand des Unternehmens ist chie Beschaffung von Waren für den persönlichen und Haushaltungsbedarf der Mitglieder und deren Ver kauf an die letzteren, sowie die Ansammlung eines Kapitals für die Mit glieder aus dem dabei erzielten Geschsftsgewinne. Die von der Genossenschaft ausgehenden Bekanntmachungen sind unter deren Firma im „Zwickauer Tageblatte" zu veröffentlichen und von beiden Vorstandsmitgliedern zu unterzeichnen. Das Geschäftsjahr beginnt am 1. Mai des einen und endet am 30. April des folgendes Jahres. Der unter Nr. 2 genannte Heinrich Fürchtegott Popp ist nicht mehr Mitglied des Vorstandes. Kar! Friedrich Nolla» in Mülsen St. Niclas ist Mitglied des Vorstandes. Willenserklärungen und Zeichnungen für die Genossenschaft sind nur verbindlich, wenn sie durch beide Vorstandsmitglieder erfolgen. Die Zeichnung hat in der Weise zu geschehen, daß die Zeichnenden zu der Firma der Genossenschaft oder zur Benennung des Vorstands ihre Namensunter schriften beizufügen haben. Lichtenstein, am 28. Januar 1890. Königliches Amtsgericht. Ge y l e r. Hörig. Sonnabend, den 8. Februar 1880 Vormittags 10 Uhr sollen im Rathskeller alhier ein Schreibsekretair, eine Kommode, ein Glasschrank, ein Handwagen, ein Sopha gegen Baarzahlung versteigert werden. Lichtenstein, den 4. Februar 1890. Der Gerichtsvollzieher des König!. Amtsgerichts daselbst. Oeser. Tagesgeschichte. *— Lichrenstein, 5. Febr. Wir nehmen noch mals Veranlassung, die Herren Vormünder darauf aufmerksam zu machen, daß die ausgefüllten Erziehungs berichte spätestens bis zum 15. Februar beim hiesigen königlichen Amtsgericht bei Vermeidung einer Geld strafe von 3 Mark einzureichen sind. *— Gestern nachmittag gegen 4 Uhr ging an der äußeren Chemnitzerstraße ein Pferd mit Wagen durch, wobei der letztere zum Fallen kam und demoliert wurde. Das Pferd wurde glücklicherweise, ohne weiteren Schaden ungerichtet zu haben, in der Zwickauerstraße wieder aufgcfangen. — Dem Landesverein für innere Mission ist außer dem Hänel-Klauß'scben Vermächtnis von 50,000 Mark, welches aber erst in einigen Jahren zur Auszahlung kommen wird, kürzlich ein anderes Vermächtnis in Höhe von 10,000 Mark zugeflossen, welches der im August 1889 verstorbene Leipziger Großkaufmann, A. W. Felix, mit der besonderen Bestimmung, daß dieses Geld binnen drei Jahren nach dem Ermessen des Vorstandes aufgebraucht werden soll, errichtet hat. — Dresden, 3. Febr. Se. Mas. der König erschien heute vormittag stell Uhr, von Strehlen kommend, im Dresdener Residenzfchlosse, um die Vorträge der Herren Staatsminister, Abteilungs- Direktoren und des Geheimrat Bär entgegenzuneh men. — Der „Dr. Anz." schreibt: Der soeben zum Preußischen Minister für Handel und Gewerbe ernannte bisherige Oberpräsident der Rheinprovinz, Freiherr v. Berlepsch, entstammt einer sächsischen Familie. Sein Vater war sächsischer Oberlandesforstmeister, sein ältester Bruder ist Präsident des sächsischen Landeskonsistoriums, zwei andre Brüder des Mini sters v. Berlepsch fanden bei St. Privat bez. Sedan als Hauptleute an der Spitze ihrer stürmenden Gre nadierkompanien den Heldentot. Minister Freiherr v. Berlepsch dürfte der jüngste preußische Minister auch an Lebensjahren sein, derselbe steht kaum in der Mitte der vierziger Jahre, er ist auch der jüngste seiner Familie. Herr v. Berlepsch ist, nebenbei be merkt, seit dem 16. Mai 1876 mit der ältesten Toch ter des Obersten v. Tiele-Winckler in Miechowitz O.-S. vermählt. — Leipzig hat seit Errichtung des neuen Schlachthofes die höchsten Fleischpreise von allen deutschen Städten. Es ist deshalb der Rat ersucht worden, darauf bedacht zu sein, die Gründe dieser Erscheinung, die in der Einrichtung des Viehmarktes liegen sollen, möglichst zu heben. — Tagesordnung zu der am Sonnabend, den 8. Februar 1890, vormittags sts12 Uhr in Zwickau stattfindenden öffentlichen Sitzung des Kreisausschusses: 1. Das Anlagen-Regulativ für Neustädtel. 2. Rekurs der Gebr. Klaus in Thum wegen Besitzveränderungs abgaben. 3. Beschwerde bez. Rekurs wegen Abschätzung des in Görlitz aufhältlichen Kaufmanns W. Dürfeld zu den Gemeindeabgaben zu Zschopau. 4. Beschwerde des Expedienten M. E. Richler wegen Heranziehung zu den Gemeindeanlagen in Chemnitz und Neukirchen. 5. Beschwerde des Schuhmachers Ehr. I. Vogel in Adorf wegen seiner Abschätzung zu den dasigenKommun- anlagen. 6. Das neue Anlagen-Regulativ für Plauen. 7. Wahl eines stellvertretenden Bürgermeisters in Geyer. 8. Rekurs der Firma R. Knoll L Ko. in Auerbach gegen die Abschätzung zu den dortigen Kommunanlagen. 9. Rekurs des Müllers Spranger in Adorf wegen Heran ziehung zu den Kommunanlagen daselbst. 10. Differenz zwischen den Ortsarmenverbänden Freiberg und Forch heim wegen des Unterhaltsaufwandes für die Witwe Weinhold. 11. Errichtung einer Privatkrankenanstalt in Neukirchen. 12. Beschwerde H. Reuters in Lengen feld wegen Heranziehung zu den Kommunanlagcn in Falkenstein. 13. Beschwerde des GymnastaloberlehrerS Becker in Zwickau wegen Besitzveränderungsabgaben. 14.Aenderung der Flurgrenze von Lichtenstein-Callnberg. 15. Differenz zwischen den Ortsarmenverbänden von Falkeubach und Neundorf wegen Unterstützung des Waisenknaben A. O. Malert. — Hierauf geheime Sitzung. — Sonntag Vormittag 11 Uhr wurde in Neu dörfel bei Zwickau eine öffentliche Bergarbeiter-Ver sammlung abgehalten, welche von etwa 800 Personen besucht war. In dieser Versammlung erstattete der Vorsitzende der von der allgemeinen Bergarbeiter- Depiitiertenversammluug gewählten engeren Kom mission, die sich nach der Zahl der Vertreter von 12 in jener Versammlung gewählten Deputierten „Zwölfer-Kommission" nennt, Bericht. Derselbe lautet dahin, daß die letztere Kommission sich an die Regier ung wie an das Königl. Bergamt wegen ihrer Aner kennung als Vertreter der Bergarbeiterschaft behufs Verhandlung mit den Werksverwaltungen wenden und nach Befinden um Ausschreibungen von Neuwahlen für die Knappschaftskassen-Vertreter, welche seitens der Werksverwaltungen nur als legale Vertreter der Arbeiter auch in der Lohnbewegung anerkannt werden. Sodann wurde die neue Arbeiterordnung für die Werke des Zwickauer Steinkohlenreviers besprochen und, da diese Arbeiterordnung den früher aufgestellten Arbeiterforderungen in Bezug auf Lohn, Arbeitszeit, Aerztewahl u. s. w. nicht allenthalben Rechnung trägt, dem Vorschläge der Zwölfer-Kommission wegen