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übergab, verlangte sie die große Note. Während sie aber sofort sah, daß der ihr überreichte Tausender falsch war, wollte der Betrüger mit der bereits zuerst erhaltenen und eingeheimsten Teilsumme das Weite suchen. Die Wirtin aber war resolut genug, den Mann festzuhalten und um Hilfe zu rufen, die auch sofort zur Hand war, so daß der Betrüger dingfest gemacht und denselben Abend noch an das Zittauer Gericht abgeliefcrt werden konnte. — Nach Z 18 des Markenschutzgesetzes vom 30. November 1874 wird der dem Inhaber eines Waren zeichens rc. gewährte Schutz dadurch nicht ausgeschlossen, daß das Warenzeichen mit Abänderungen wiedergegeben ist, welche nur durch Anwendung besonderer Aufmerk samkeit wahrgenommen werden können. In Bezug auf diese Bestimmung hat das Reichsgericht, 1. Straf senats, durch Urteil vom 24. Juni 1889 ausgesprochen, daß bei der richterlichen Beurteilung der Frage, ob ein geschütztes Warenzeichenmilderartigen Abänderungen wiedergegeben ist, das Gesamtbild der beiden Waren zeichen ins Auge zu fassen, sowie der Umstand zu be rücksichtigen ist, daß das kaufende Publikum regel mäßig aus der Erinnerung an das früher gesehene echte Zeichen die Abweichungen des nachgemachten herauszufinden hat und deshalb auch den Unterschied nicht so leicht bemerkt wie Derjenige, der beide Zeichen vor sich hat. — Nach dem gegenwärtigen Winterfahrplane der sächsischen Staatseisenbahnen verkehren auf den normalspurigen Linien täglich 30 Schnellzüge und 698 Personen-, gemischte und Güterzüge mit Per sonenbeförderung, auf den schmalspurigen Linien täglich 116 gemischte Züge, zusammen 844 Züge mit Personenbeförderung. Außerdem verkehren noch an Werktagen verschiedene Arbeiterzüge, sowie an Sonn- und Festtagen Extrazüge nach Bedarf. — Im Geschäftsbereiche des evangelisch-luther ischen Landeskousistorim sind oder werden demnächst folgende Stellen erledigt. Das Pfarramt der Martin Luther-Parochie zu Leipzig (Leipzig I), Koll.: Stadtrats daselbst; das Diakonat zu Mutzschen (Grimma), Koll.: evangelisch-lutherisches Landes konsistorium. — Mülsen St. Jacob. Der Sinn und die Bestrebung zur Sparsamkeit im hiesigen Orte zeigt sich wiederum in erfreulicher Weise. Schon seit Jahren ist es Gebrauch, daß sich hier Vereine gebildet haben, welche allwöchentlich unter sich steuern, das Geld auf Zinsen ausborgen und zur Weihnachtszeit wie der erheben und unter sich verteilen. Sv wurden in vergangener Woche von dem Vorschußverein allein 20,000 M. zurückgezahlt und zur Verteilung gebracht. — Mülsen St. Jacob, 18. Dezember. Wie leicht einem Menschen ungeahnt ein Unfall zustoßen kann, zeigte sich hier in nachstehender Weise. Ein städtischer Beamter aus Dresden, welcher gestern nachmittag mit dem Dreiuhrzuge infolge eines dienst- lichenTransportes hier eintraf und im Begriffe war, mit dem nächsten Zuge 3 Uhr 49 Min. über Mosel nach Dresden zurückznkehren, fiel auf hiesiger Halte stelle Plötzlich um und wurde anscheinend leblos in die Wartehalle getragen, wo ihm sofort ärztliche Hilfe zu Teil wurde. Obgleich sich derselbe wieder erholte, konnte er infolge geistiger Schwäche die Reise nicht unternehmen und wurde im hiesigen Eduard-Hospital in Pflege genommen. Schlagan fall scheint die Ursache zu sein. Per Telegramm wurde sofort von der Ortsbehörde nach Dresden Meldung erstattet. — Die nächste öffentliche Sitzung des Kreis- Ausschusses wird Sonnabend, den 21. Dezember d. I., vormittags sts12 Uhr in dem Sitzungssaale der Königlichen Kreishauptmannschaft Zwickau ab gehalten. — Zwickau, 18. Dezember. In der ver gangenen Nacht ereignete sich auf einem Schachte des Zwickauer Steinkohlenreviers eine Explosion durch Entzündung von Kohlenstaub. Hierbei sind zehn Bergleute teils leicht, teils schwer verletzt worven. Von letzteren fanden zwei im hiesigen Kreiskranken stifte und drei im hiesigen Stadtkrankenhause Auf nahme. — Freiberg. In diesen Tagen entsprang ein Insasse des hiesigen Armenhauses. Der schon mehrmals entwichene Ausreißer hat sich mittelst eines Seiles aus seiner im dritten Stockwerk gelegenen Wohnung herabgelassen und dann das Weite gesucht. Bis jetzt ist die Wiederergreifung des Flüchtigen nicht gelungen. — Die Einwohner von Bischofswerda waren bisher in der beneidenswerten Lage, von städti schen Abgaben völlig befreit zu sein. Im künftigen Jahre werden sie jedoch vor den anderen Steuerzahlern nichts mehr voraus haben. Das Gleichgewicht zwischen Einnahmen und Ausgaben im städtischen Haushalt ließ sich in der bisherigen Weise nicht mehr aufrecht erhalten und so mußten wohl oder übel die Vertreter der Stadt zu dem rettenden Anker des Steuererhebens greifen. — Treuen. In den verschiedenen hiesigen Schulklassen, welche nunmehr bereits 14, bezw. 8 Tage geschlossen sind, konnte der Unterricht auch am Montag noch nicht wieder beginnen, im Gegenteil mußte noch in weiteren drei Klassen der Unterricht ausgesetzt werden. Glücklicher Weise nehmen die Kinderkrankheiten bis jetzt durchwe; einen ungefähr- lichen Verlauf. — Adorf. Die Wollner'sche Millionenerbschaft in Breslau bildet gegenwärtig hier und in der Um gegend das Tagesgespräch, ist ja doch Anssicht vor handen, daß ein gut Teil des Riesenvermögens, von dem noch 20 Millionen Mark zur Verteilung gelangen können, nach Bergen, Ebmath, Roßbach rc. fällt. Der in Frage kommende Erblasser scheint mit dem im Jahre 1795 hier geborenen und als Schneidergehilfe nach Brünn ausgewanderten Woll ner gleich zu sein. Vom Goldfieber ergriffen, verließ er Brünn und ging nach Amerika, um Gold zu suchen. Nachdem er dortselbst eine Goldmine aus gebeutet, kehrte er als Millionär nach Deutschland zurück und schlug ohne sein Vaterhaus besucht zu haben, seinen Wohnsitz in Breslau auf, woselbst er 1849 verstorben ist. Seine Hinterlassenschaft wird seit dieser Zeit von der preußischen Staatsbank ver waltet. Auf Veranlassung des katholischen Pfarr amtes zu Brünn ist in dieser Woche von dem Pfarr amte zu Bergen ein sorgfältig aufgestellter Stamm baum der Wollnerschen Familie dorthin abgeschickt worden. Ob Wollner ein Testament gemacht und ob er Nachkommenschaft hinterlassen hat, ist noch unbekannt. — Die längste Privatfernsprechleituug in Sachsen hat die Buntweberei Vorm. Hermann Wünsche in Ebersbach, zwischen den Fabrikelablissements der genannten Firma zu Ebersbach und Schirgiswalde. Sie gehr in einer Gesamtlänge von 20 Kilometern über Ober- und Niederfliedersdorf, Spremberg, süd- 'ich um Nensalza herum über Oppach, von da auf der Chaussee bis zur Wurbisschenke, dort zweigt sie links ab und gehr längs der Äommunalstraße über Wurbis, Crostau und Callnberg nach Schirgiswalde, in letzterer Stadt direkt über die Felder des Bautzner Domstists nach der mechanischen Weberei. — Kreischa. Die seit ca. ste Jahr zu konsta tierende große Verbreitung der Maul- und Klauen seuche in unserer Dippoldiswatdaer Amtshauptmaun- schaft ist in der Hauptsache durch den Ankauf vou Rindvieh aus den östlichen Provinzen Preußens herbeigeführt worden. Die Seuche war nun endlich dem Erlöschen nahe, da ist dieselbe unerwartet wie derum an verschiedenen Orten des Bezirkes zum Ausbruch gelangt. Die Krankheit beginnt fast überall mit einem Fieber, dessen Erscheinungen sind : Wech sel der Temperatur, besonders an den Ohren, Hör nern und Füßen erkennbar, Sträuben der Haare längst der Wirbelsäule, Abgeschlagenheit, geringer Appetit, Verzögerung der Entleerungen, Pulsbe schleunigung, Nachlassen mit der Milch beim Melk vieh und dgl Nach ca. 24 Stunden brechen iu und an dem Maule oder an den Füßen oder an de.i beiden Orten zugleich, beim Melkvieh wohl auch am Enter, Blasen hervor, die mit einer wasserhellen, gelb lichen, später trüben, schmierigen, Flüssigkeit ange füllt sind. Die Blasen sind von verschiedener Größe erbsen- aber auch wallnußgroß und bald in gerin gerer, bald in größerer Zahl vorhanden. Sind.diese Abzeichen da, so kann man des Ausbruches der Krankheit sicher sein und hat Folgendes zu beachten : Der Besitzer des Tieres oder der Tiere ist ver pflichtet, sofort der Polizeibehörde Anzeige zu machen, den Tierarzt zu holen, sowie das kranke und ver dächtige Vieh vou Orten, an welchem die Gefahr der Ansteckung fremder Tiere besteht, fernzuhalten. 8 Berlin, 18. Dezember. Die „Amtlichen Nachrichten des Neichs-Versicherungsamts" veröffent lichen eine neue im Einvernehmen mit den Central postbehörden erlassene Geschäftsanweisung für die Vorstände der Berufsgenossenschaften, betreffend die Auszahlungen durch die Post, welche mit dem 1. Januar 1890 in Kraft tritt. Z Berlin, 18. Dezember. Ein hiesiges Blatt meldet aus Milslowitz: Die russische Regierung verbot den Kindern der deutschen, in Polen wohnenden Beamten den diesseitigen Schulbesuch. Z Berlin, 18. Dezbr. Aus Rio de Janeiro wird über Lissabon gemeldet, daß die provisorische Regierung von Brasilien ein Gesetz, betreffend die große Naturalisation, veröffentlicht hat. Darnach sind alle Fremden, außer, wenn sie es ablehnen, vom Tage der Proklamierung an brasilianische Bürger. Alle Fremden sollen nach zweijährigem Aufenthalte im Lande als brasilianische Bürger angesehen werden und alle bürgerlichen und politischen Rechte genießen, außer, wenn sie es ablehnen. Eine Ausnahme wirv für das Staatsoberhaupt gemacht. Z Berlin, 18. Dez. Dem „Deutschen Tagebl." wird aus London telegraphiert: Rochefort ist lebens gefährlich erkrankt. Es hat sich bei ihm eine Gesichts lähmung eingestellt; er ist der Sprache beraubt. Z Berlin, 18. Dezbr. Der „Krz.-Ztg." wird aus Lissabon telegraphiert: Hier ist von angeblichen Hinrichtungen in Rio de Janeiro nichts bekannt. Hier eingetroffene Briefe, welche bis Ende November reichen, wissen hierüber nichts zu berichten. — König Karlos wird unmittelbar nach der Korteseröffnung am 2. des nächsten Monats eine Rundreise durch Portugal an treten. Z Breslau, 18. Dezbr. Nach der „Obcrschles. Grenzztg." hat auch in Beuthen eine Versammlung von Bergarbeitern stattgefunden, in welcher eine Petition an den Kaiier, den Reichstag und die Minister um Förderung der Arbeiterangelegenheiten beschlossen wurde. Der anwesende Abgeordnete Szmula erklärte, sich für Einführung der achtstündigen Schicht ver wenden zu wollen, sowie auch für die Abschaffung ver Arbeitsbücher mit geheimen Zeichen. Die Versamm lung erklärte sich ferner gegen die Anstellung aus ländischer Arbeiter, für ein Schiedsgericht zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber, sowie gegen die Maß regelung der Ausständischeu und ihrer Führer. Z Erfurt, 17. Dezember. Es verlautet als sicher, daß der Kaiser am Sonnabend zum fünzig- jährigen Militärjubiläum des Großherzogs von Weima r eintreffen werde. Im Hoftheater wird die Vorstell ung von Benvenuto Cellini stattsinden. Grö ßere Festlichkeiten unterbleiben. Z München, 18 Dez. Der Professor der Geschichte, Geheimer Rat W. v. Giesebrechr ist in der vergangenen Nacht gestorben. ** Wien, 17. Dezbr. Die Linke hielt heute eine Klubsitzung ab, deren Gegenstand die Erörterung der vom Grafen Taaffe auf die Plener'sche Inter pellation gegebene Antwort bildete. In der Debatte kam die Meinung zum Ausdruck, daß durch die Er klärung der Regierung, sie werde Aenderungen der Verfassung nicht beim Kaiser in Antrag bringen, die Gefahr bedrohlicher staatsrechtlicher Experimente vor läufig beseitigt erscheine. Die Aenßerungen des Minister präsidenten über die Forderungen der Deutschen in Böhmen wurden von allen Abgeordneten übereinstimmend als unbefriedigend bezeichnet. Angesichts der bekannten Forderungen der Deutschen gehe es nicht an, die in haltslose Formel zu wiederholen, daß die Regierung gegenüber den berechtigten Ansprüchen irgend eines Volksstammes sich nicht ablehnend zu verhalten gedenke. Mit der Behauptung, gerechte Fürsorge solle den be- rechtigt-n Forderungen dec Deutschen werden, stehe die Erklärung vom Freitag in Widerspruch, welche die Fortsetzung der bisherigen Politik verhieß. In der Erklärung der Regierung liege somit kein Grund, bei Verfolgung der deutschen Ansprüche eine Aenderung in der Haltung der Abgeordneten eintreten zu lassen. — Ein Bukarester Bericht der „Poli!. Korresp." ver sichert, der von Minister Lahovary in Wien aus gesprochene Wunsch nach Beendigung des Zollkrieges zwischen Oesterreich-Ungarn und Rumänien bestehe nach wie vor. Nur die rumänische Ministerkrise habe die Anbahnung von Unterhandlungen verzögert, zu welchen die rumänische Regierung Vorbereitungen treffe. Mit diesen günstigen Dispositionen bestehe in Bukarest freilich zugleich das Bewußtsein fort, daß große Schwierigkeiten zu überwinden seien. 8 Wien, 18. Dezember. Alle Morgenblätter, darunter auch die hervorragendsten Organe der oppo sitionellen Richtung erklären sich von dem das Ber- fassungsrecht betreffenden Teile der Rede des Minister- präsiceuten Grafen Taaffe befriedigt. Das „Fremden blatt" bemerke, die Antwort sei so ausgefallen, wie sie ein kaiserlicher, ein österreichischer Minister hätte geben müssen; alle wahren Freunde der Verfassung könnten in der unumwundenen Zusicherung dssKabinet- chefs Beruh'gung finden. Die „Presse" meint, die Regierung habe durch Hmwegräumuug jeden Anlasses zu weiteren Beunruhigungen eine klare Situation ge schaffen. Die Antwort bedürfe keines Kommentars, sie bedeute die ernste Zusicherung der Integrität der Verfassung. Die „Neue freie Presse" sieht nunmehr die Verfassung außer Frage gestellt, nachdem Graf Taaffe die Verfassung als die alleinige Grundlage für eine fortschreitende ruhige Entwicklung bezeichnet habe. — Die Beisetzung der Leiche des Kardinals Gangl- bauer im Stephausdom hat heute nachmittag in An wesenheit des Kaisers, der Erzherzoge und anderer Fürstlichkeiten, der Minister und Diplomaten, der Präsidenten des Parlaments, des Bürgermeisters und einer zahlreichen Menschenmenge stattgefunden. Der Nuntius vollzog die Einsegnung. ** Bern, 18. Dezember. Beide eidgenössischen Räte bewilligten einstimmig 17st» Millionen für die Beschaffung der kleinkalibrigen Gewehre und 3038000 Fres, für die Gotthardbefestigung. ** Pest, 18. Dezbr. Die Blätter besprechen sämtlich die Antwort des Grafen Taaffe und erklären ausnahmslos, daß eine Aenderung der böhmischen Verfassung oder die Vollziehung der Königskrönuug nicht blos Oesterreich, sondern die gesamte Monarchie, deren Ansehen nnd Festigkeit, sowie europäische Stell ung des Dualismus an gehe. Während aber die Re gierungsblätter einfach ihre Befriedigung darüber aus- sprechen, daß Taaffe den Umsturz von sich weist und sie blos auf die Gefahr verweisen, daß künftig einmal die Deutschen aus dem österreichischen Reichsrat aus- treteu und aus diesem ein Rumpfparlament machen könnten, fassen die regierungsfeindlichen Blätter die Frage anders auf. Das Organ Apponyi's und andere oppositionelle Blätter erklären erfreut, wenn in Oester reich keine Krisis vorhanden ist, gestatte das, die an geblich in Ungarn bestehende Mimsterkrise zu erledigen, und Tisza zu entlassen, in beiden Reichshülften aber zugleich eine Ministerkrise zu haben, wäre gefährlich; die ungarische gesondert, werde sich in aller Ruhe ab spielen. Dem gegenüber wird in ungarischen Regierungs kreisen versichert, daß von einer hiesigen Ministertrise keine Rede sei. aber t schien 6 den H sagte" ihn m nicht c ster H Ihr g gegen Lowde Euch c Pferd < nicht r kann L T wünsch Pferde an Blc wieder A saß un ihr nei Versuch kennen D um nick ganz öi der Tr, und ei Gute g berland Empfav . 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