Volltext Seite (XML)
einer neuen Elbbrücke an Stelle der jetzige» schadhaften Elbbrücke Hatzen sich nunmehr auch sämtliche umliegende Ortschaften angeschlossen. Nach dem neuen Projekt, das die Kömgl. Wasserbauinspck.ion ausgearbeitet hat, wird die neue Brücke vor der alten zu stehen kommen. Nach Lage der Stromver hältnisse und in Bezug auf die große Ueber- schwemmnngsgefahr für dre Stadt Meißen bei einer Pfeilerbrücke wie die jetzige, könnte mir eine eiserne Hängebrücke, ähnlich wie die Riesaer Eisenbahnbrücke, in Frage kommen. Die alten Häuser, die bei der Ausmündung der alten Brücke links am Eingänge zur Stadt Meißen stehenden, würden der Mehrzahl nach dem Neubau zum Opfer fallen. — Crimmitschau, 16. Dezember. In der Nacht vom 14. zum 15. Dezember wurde bei dem Schneidermeister August Löhnert im angrenzenden Dorfe Wahlen ein Eiubruchsdicbstahl verübt. Die Diebe hatten eine große Schaufensterscheibe im Werte von 15—20 Mark cingedrück:, sind durch das Loch in den Laden eingedrungen und haben gute Kamm garnstoffe in ansehnlichem Werte gestohlen. — Lengefeld. Ein schwerer Unglückssall ereignete sich am Nachmittag des 14. Dezember in der an dem Wege nach Waldkirchen liegenden Ficken- wirt'schen Streichgarnspinnerei. In der Karbonisiererei der genannten Fabrik befand sich der Arbeiter Henne bach aus Waldkirchen, als plötzlich die Trommel der Spritzmaschine explodierte, und die herumfliegenden Eisenteile dem Mann beide Beine zerschmetterten. Hennebach wurde sofort in'S Kreiskraukeustift zu Zwickau geschafft, wo die Beine amputiert werden sollten. Kaum dort angekommen, gab der Bedauerns werte indes seinen Geist auf. — Nach eingehender Erwägung der Frage, wie man sich zu der Abschaffung der Arbeitsbücher für Bergarbeiter, die jedenfalls auch demnächst in unserem Landtage zur Verhandlung kommen wird, stellen wolle, kommt der „Verein für bergbauliche Interessen" im Lugau-Oelsnitzer Revier zu dem Schlüsse, daß auf die Beibehaltung der Bergarbeiterbücher ein so großes Gewicht nicht zu legen ist; denn abgesehen davon — so heißt es in einer Zuschrift des Vereins vorsitzenden, Bergdirektor Scheibner —, daß die Ver pflichtung des Arbeitsgebers zur Ausstellung eines Führungszeugnisses zu mancherlei Erschwernissen führt und den Arbeitgeber nicht selten in Widerspruch mit der Wahrheit bringt bei der Beantwortung der Frage: „Wie hat der Mann sich verhalten, war er treu, ehr lich und fleißig, warum geht er außer Arbeit oder warum wird er entlassen?" Hai das Führuugsattest bisher weiter keinen praktischen Wert gehabt, als über die Klasse, welcher der Arbeiter zugehört, und über die Kasse, der er bis jetzt beigesteuert hat, einen Nach weis zu liefern. Der schlechte Arbeiter wird auch jetzt nicht durch das Zeugnis erkannt, sondern allein durch seine Leistung und durch sein Verhallen. Die Ab legung eines solchen zur Bergarbeit überhaupt uw tauglichen oder zu einer besonderen Arbeit nichttaug lichen Bergarbeiters wird aber erleichtert, wenn die Verpflichtung zur Ausstellung eines Zeugnisses über Treue, Fleiß und Ehrlichkeit nicht mehr vorliegt. Bisher hat die Ablegung eines solchen untauglichen Bergarbeiters öfters unterbleiben müssen, um ihn, dem diese Attribute wahrheitsgemäß nicht gegeben werden konnten, nicht der Gefahr auszusetzen, nirgends Arbeit zu finden. — F r a n k e n h a u sen, 14. Dezember. Einen recht großen Schrecken hat am Montag eine hiesige Familie gehabt. Der Hausherr hatte zum Andenken aus der Schlacht bei Langensalza eine Granate mit nach Hause gebracht, nachdem er dieselbe ihres In haltes hatte dort entleeren lassen. Seit 23 Jahren ist sie wiederholt in der Familie, und so auch am Montag betrachtet worden. Als sie darauf auf den Ofen gelegt wurde, explodierte sie plötzlich, ohne zu krepieren, zerdrückte aber dabei die Fensterscheiben des Zimmers, zerriß die Stubenthür und den Ofen und zertrümmerte eine Uhrglocke. Jedenfalls war die Entleerung der Granate nur eine unvollständige gewesen. Die Personen im Zimmer selbst sind ohne Unfall davongekommen. — An der sächsisch-böhmischen Grenze sind neuerdings wieder falsche Silbergnldcn im Umlauf. Dieselben sind sehr gnt nachgeahmt, im Gewicht je doch 1*/s Gramm zu leicht. Auch ist die Prägung des Kaiserkopfes etwas erhabener, als derjenige des Doppeladlers auf der Rückseite. — Greiz, 14. Dezember. Die Stadt Greiz verbraucht fast den sechsten Teil der Kommunean lagen (40000 Mk.) zur Armenpflege. 8 Berlin, 17. Dezbr. Die „Börsen-Zeitung" schreibt: Der Feldmarschall Graf Moltke, der anfangs voriger Woche an der Grippe erkrankt war und einige Tage das Bett hatte hüten müssen, ist genesen und hat am Sonnabend schon wieder eine Ausfahrt unter nehmen können. — Ein Telegramm aus Madrid meldet, daß Herr Blaine, der Minister des Auswärtigen derVereinigtenStaaten vonNordamerika, demMadrider Kabinet von neuem eine Offerte bezüglich des Ankaufs der Insel Kuba vorlegeu ließ. Der angebolene Kauf preis, der bei früheren gleichartigen Verhandlungen 100 Millionen Dollars betrug, soll diesmal nicht unwesentlich erhöht worden sein. Bei dem Ueberschuß im Schatzamt zu Washington, bei der ganzen Richtung der Blaine'schen Polifik und bei den sich jetzt mächtig regenden pan-amerikanischen Gelüsten ist die Offerte leichr zu erklären. Dagegen ist es, wie die Depesche gleichzeitig meldet, auch diesmal ausgeschlossen, daß die spanische Regierung in den vorgeschlagenen Verkauf willigen werde, so sehr auch den spanischen Finanzen die außerordentliche Einnahme zu statten käme. 8 Berlin, 17. Dezbr. Wie der „Nat.-Ztg." aus Zanz.bar telegraphiert wird, bestätigt sich die Ge fangennahme Bnschiri's und dessen standrechtliche Hin richtung. Lieutenant a. D. Or. Schmidt, früher einer der Stationsvorsteher der deutsch-ostafrikanischen Gesell schaft, hat Buschiri auf einem Streifzuge nach dessen drei Stunden von Pangani belegener Schamba ge fangen genommen. Buschiri wurde nach Pangaui gebracht, wo der Reichskommissar Wißmanu sich befand, der sofort über ihn Standgericht halten ließ, nach dessen Spruch Buschiri gehängt wurde. Or. Schmidt kannte die Lokalvcrhültnisse ans seiner früheren Stellung genau, sodaß es diesmal Buschiri nicht gelang, zu entkommen. Die Hinrichtung des Araberhäuptlings rechtfertigt sich, wie das genannte Blatt bemerkt, voll kommen durch die zahlreichen Grausamkeiten, welche er begangen; es sei nur daran erinnert, daß er Negern, welche zu den Deutschen gehalten, die Hände abhacken ließ und sie so zu Wißmann schickte, daß er bei dem Ueberfall von Mpwapwa den gefangen genommenen Nielsen abschlachtete, mehrere Missionare e>morden ließ rc. Die Hinrichtung des von den Negern so ge fürchteten Arabers wird uw er diesen, wie unter seinen arabischen Stammesgenossen weithin einen liefen Ein druck machen. Man darf hoffen, daß es nunmehr auch mit den letzten Zuckungen des Aufstandes zu Ende sein wird. § Berlin, 17. Dezember. Der „Voss. Ztg." meldet man aus London: Das Kabinet beschloß gestern, keine übereilten Schritte Portugal gegen über zu ergreifen, sondern die ausführlichen amtlichen Berichte abzuwarten, ehe die portugiesische Regie rung um Aufklärung angegangen werde. — Im Laufe einer gestern in Windsor gehaltenen Rede empfahl der Generalfiskal Clarke der Tagespresse Geduld, Mäßigung und Selbstbeherrschung; er tadelte deren herbe Sprache gegenüber Portugal lebhaft. Einer großen Nation gezieme es nicht, einer kleinen Macht gegenüber eine Sprache zu führen, welche die diplomatischen Unterhandlungen zu erschwe ren angetan sei. Die Streitfrage vermöge keinerlei Besorgnisse einzuslößen. Lord Salisbury werde die Ehre und das Interesse des Landes schon zu wahren wissen und eine friedliche Lösung des Zwistes sei in kürzester Zeit zu gewärtigen. 8 Eine so unbedingte Stille in der auswärtigen Politik, wie sie gegen das Ende dieses Jahres herrscht, ist wirklich seit Jahren nicht dagewesen. Schon im vorigen Jahre war es ja ziemlich ruhig; der Kaiser war aus Italien heimgekehrt und hatte die alte Freundschaft zu den mit deutschem Reiche verbündeten Staaten erneuert. Aber in Paris stand der Boulangistenschwindel in voller Blüte, und was der Zar dachte, war allen Blicken verborgen. 1889 hat nun in jeder Beziehung Klarheit gebracht, sodaß bei seinem Abschluß auch nicht der leiseste Anlaß vorhanden ist, sich mit irgendwelchen „großen" politischen Fragen herumzuquälen, und das ist ein wahres Glück. Denn was haben alle Zeitungsmeldungen und Artikel in der auswärtigen Politik bewiesen? Daß Fürst Bismarck niemand in seine Karten schauen läßt. Wenn der Kanzler sich keine politischen Sorgen macht, so brauchen andere Leute dies erst recht nicht zu thueu. Z Infolge der erneuten Absperrung der schle sischen Grenze gegen ungarische Schweine wird in Steinbruch bei Past eine große Schlachtaustalt er richtet, um die Massen-Ausfuhr frischen Fleisches durchführen zu können. Die ungarischen Viehexpor teure scheinen also nicht zu glauben, daß die deutsche Viehsperre ihren Abschluß so bald erreichen wird. Z Am künftigen Sonnabend begeht der Groß herzog von Sachsen-Weimar sein 50jähriges Militär- Jubiläum. Wie verlautet, wird der Kaiser vom Be such des Herzogs von Altenburg heimkehreud sich an diesem Tage nach Weimar begeben, um seinen Groß oheim zu beglückwünsche». 8 Der I)r. meck. Braunstein, der ein wertvolles Mikroskop aus dem pathologischen Institut in Bonn gestohlen haben soll und von Breslau aus flüchtig wurde, ist in der französischen Seestadt Havre ver haftet worden. Durch einen Brief, den er von dort aus an seine Angehörigen richtete, wurde sein Aufent halt ermittelt. — Die Spielbank von Monoco hat in diesem Jahre schon einen Gewinn von 54 Mill. Franken erzielt. An den Gerüchten von einer bevor stehenden Schließung der modernen Räuberbude ist natürlich kein wahres Wort. 8 Elberfeld, 17. Dezember. Die Beweis aufnahme im Sozialistenprozesse wurde heute geschlossen. Nächsten Donnerstag beginnen die Plaidoyers. 8 Kissingen, 16. Dezember. Der be kannte Hofrat und Königl. preußische Medizinalrat Götschenberger, der Gründer und Leiter des hiesigen Bade-Etablissements, ist gestorben. 8 Danzig, 16. Dezember. Die Influenza ist hier im Wachsen begriffen. In mehreren Geschäften und Druckereien sind wegen massenhaft«» Erkrankungen des Personals Stockungen eingetreten; in verschiedenen Schulen sind die Unterrichtsstunden stark reduziert, manche sind ganz geschlossen. 8 Neugattersleben, 17. Dezember. Se.. Maj. der Kaiser hat gestern Abend 9 Uhr nach huld voller Verabschiedung vom Kammerherrn v. Alvens- leben, mittels Sonderzuges die Rückreise nach Pots dam angetreten. Der Bahnhof war illuminiert; auf demselben hatten die Krieger- und Landwehrvereine der Umgegend Aufstellung genommen, von welchen mehrere Mitglieder durch Se. Majestät mit Ansprachen ausgezeichnet wurden. Von der versammelten Men schenmenge wurden Sr. Majestät enthusiastische Hoch rufe ausgebracht. ** Wien, 16. Dez. Gestern hat in der Hof burg unter dem Vorsitze 0es Kaisers eiu Ministerrat stattgefuuden, an welchem sämtliche Minister mit Aus nahme des durch ein Unwohlsein verhinderten Acker» bauminist.'rs Grafen Falkeuhayn teilnahmen und der mehr als zwei Stunden dauerte. Auch nach Beendi gung dieses Ministerra'es fanden weitere Minister- Konferenzen statt. Man weiß nicht, was der Gegen stand dieser eifrigen Beratungen war, aber es läßt sich vermuten. In den Debatten über das proviso rische Budget ist der Ernst der gesamten Lage im Innern so deutlich hervorgetreten, daß wohl Anlaß genug für das Ministerium vorhanden ist, die künfti gen Schritte reiflich zu überlegen und namentlich die für eine der nächsten Sitzungen zugesagte Antwort auf die Interpellation Plener's genau zu erwägen. Wien, 17. Dezember. Ein Bukarester Be richt der „Politischen Korrespondenz" versichert das Fortbestehen des von dem Minister Lahovary in Wien ausgesprochenen Wunsches nach Beendigung des Zollkrieges mit Oesterreich-Ungarn. Die rumä nische Ministerkrise habe indeß die Anbahnung der Unterhandlungen verzögert: die rmnänische Regie rung treffe aber jetzt die Vorbereitungen dazu. Mit diesen günstigen Dispositionen in Bukarest bestehe freilich zugleich das. Bewußtsein fort, daß große Schwierigkeiten zu überwinden seien. Wien, 16. Dezember. Der gestrige Fest ausschuß des Sängerbundesfestes beschloß, den reichs deutschen Bundesausschüssen mitzuteilen, daß das Wiener Bundesfest für das Jahr 1890 gesichert sei. ** In Wie» taugen bereits, wie der „Krz.-Ztg." von dort berichtet wird, Nennungen verschiedener Kan didaten für die Nachfolgerschaft des Kardinals Erz bischofs Gauglbaner auf. Es befindet sich unter den Persönlichkeiten, welche als Kardinal genannt werden, solche, von welchen schon anläßlich des Hintrittes des Vorgängers des Kardinals Ganglbauer, Erzbischofs Kutschker, die Rede war. Neben dem Weihbischof Angerer, der jedoch schon damals mit Rücksicht auf sein hohes Alter abgelehnt haben soll, wird der Propst Marschall genannt, der allerdings eine parsona gra- tisbima, in den hohen Wiener Kreisen ist. Buch den Abt von Kremsmünster, Achleuihner, dessen Vorgänger Kardinal Ganglbauer war, sowie den Bischof Doppel bauer von Linz hört mau nennen. Der Korrespondent des gen. Blattes bemerkt jedoch, daß die Namhaft machung all' dieser Kandidaturen eine wirkliche sei und daß, nachdem erst am Mittwoch das Leichenbe gängnis des verewigten Erzbischofs stattfindet, füglich überhaupt noch Nicht von einer ernsten Kaudidalen- aufstellung gesprochen werde» könne. ** P est, 16. Dezember. In den Gutmann'schen Kohlengruben „Kozla" und Svinya" bei Orsova ist ein Streik ausgebrochen. Gegen 1000 Arbeiter feiern und nehmen eine drohende Haltung an. ** Bern, 17. Dezember. Der Nationalrat genehmigte einstimmig den Fusionsvertrag zwischen der Jura-Bern-Lnzernbahn und den Schweizer West bahnen. — Die Firmen Escher, Wyß und Cie., die Maschinenfabrik Oerliro», und Zschokke u. C:e. suchen bei dem badische» Staatsministeuium um Genehmig ung nach zu Anlagen von Wasserwerken rm Rhein bei Rheinfelden, behufs Erzeugung und Weiterführung elektrischer Kraft nach Wiesenihal-Baden, Basel-Liestal und Arlesheim. — Der Bundesrat erklärte sich ein verstanden zur Beschickung einer badisch-schweizerischen Konferenz; dieselbe soll am 20. Dezember in Rhein felden zusammentreten. ** Bern, 17. Dezember. Der Setzerstreik am hiesigen Platze ist beendigt. Dies wird zur Folge haben, daß der Streik in der übrigen Schweiz rasch aufhören wird. ** Paris, 17. Dezember. Die letzten Nach richten aus Rio de Janeiro, welche bis zum 28. November reichen, melden, daß die beiden Provinzen Bahia und San Paolo der provisorischen Regierung Fonseca's Schwierigkeiten bereiten. ** Paris, 17. Dezbr. Das „XIX. Siöcle" meldet die Entdeckung einer Verschwörung gegen den Zaren. ** Petersburg, 17. Dezbr. Das „Journal de St. Potecöbourg" bezeichnet die Nachricht der „Staaten-Korrespondenz" als unbegründet, wonach die Absicht bestehe, die Eingaugszölle von Waren, welche von Schiffen solcher Staaten eingeführt werden, die keinen Handelsvertrag mit Rußland haben, auf das Doppelte zu erhöhen. Ein solcher Plan bestehe nicht. — Dasselbe Blatt giebt seinem Erstaunen Ausdruck, daß die österreichisch-ungarische Presse wegen einer rein Pm un! mo letz! ein« Mc mit Wiss daß Bef sow Teil Reg sei i gehc der eine ohm Bud künf trau afrik bald einnc inner des ' Kons uug Würi Alba: ihnen ung i Hcim aufzu lichen Nikol, die O klama hellich Reute und n -i- „Horr verlies Kaiser füngin Arische jedoch wenige des g feindlic der Kü dort w mit we treten ! ein gar uns in wenn r schweife eine un vertreib Suaheli hat der erbaut, Handel daß für müßte, unterneh sorgen. 6sr empfiehlt Bruch Bril i Glei. empfehlen Ble alle Arbe billigst au geb. 1,50 des „Nei Bücher E !I!c« empfiehlt