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noch in der freien Elbe gestellt haben, ist ganz be deutend ; eine Gefahr, vom Eise beschädigt zu werden, steht ihnen diesmal nicht bevor. Ein sicheres Zeichen dafür, daß allenthalben die Teiche zugefroren sind, liefern die sich hier im Elbstrvm aufhaltendeu wilden Gänse und Enten, die auch während der Dunkelheit durch ihr Geschrei ihre Anwesenheit verraten. Z Köln, 4. Dez. Die Essener Zechenver waltungen lehnen, der „Köln. Ztg." zufolge, über einstimmend die Forderung der bergmänuischen Svnntagversainmlung auf Wiederanstelluug der ge maßregelten Bergleute ab. 8 S t u t t g a rt, 3. Dezbr. Das „Militär-Ver ordnungsblatt" veröffentlicht eine königliche Ordre, durch welche der König an dem heutigen ruhmreichen Gedenktage seiner Truppen dem Kriegsministerium einen Fonds von 20,000 Mark mit der Bestimmung zuweist, daß dieses Kapital zur Unterstützung von Witwen und Waisen der Unteroffizierschule des würtiem- bergischen Armeekorps der König Karl-Stiftung zu- gewenaet und der Zinsenbetrag alljährlich verteilt werde. 8 In Groß-Ebersdorf bei Weida ist die Familie des allgemein geschätzten Kantors W. von einem furchtbaren Schicksalsschlag betroffen worden. Auf den 28. v. M. war die Hochzeit der Tochter mit dem Schießhauswirt in Auma festgesetzt. Das junge Mädchen war früh gesund und heiter aufge standen; nach dem Kaffee war es dann plötzlich ver- fchwunden, und als man nach der jungen Braut fuchte, wurde sie mit durchschnittener Kehle auf ihrem Bette gesunden. 8 Schwerin, 4. Dez. Das Befinden des Großherzogs, der noch immer in Cannes weilt, ist wieder weniger gut. Seine Nerven sind sehr ange- grisfen. ß S o h r a u, 4. Dez. Infolge Entgleisung stürzte auf dem hiesigen Bahnhofe die Lviomotive ein Rangierzuges die Böschung hinab. Der Loko motivführer, der Heizer und einBahnmeisterblieben tot. 8 Schleswig, 3. Dez. Es verlautet, daß die kaiserliche Admiralität die Anlage eines Torpedo- Hafens am Arrösuad (am kleinen Belt) plant. * * Wien, 3. Dez. Der am Sonntag einae- tretene Schnecsturm dauert jetzt noch fort; der Berühr ist vielfach ganz unterbrochen, sonst ungemein erschwert. Mehrere Bahnen haben die Fahrten vollständig siür rt, andere kämpfen mit riesigen Schwierigkeiten, ihre Zuge treffen mit vielstündigen Verspätungen ein. Wien selbst ist förmlich in Schnee begraben. Trotz fort währender Säuberungen sind die Straßen mit ihren kolossalen Schneehaufen kaum fahrbar und noch schwerer gangbar. Die Posten ans Ungarn, aus dem Orient, Galizien, Böhmen und Deutschland sind ausgcbliebcn. * * In Wien ist kürzlich eine Verordnung ergan gen, welche sich gegen gewisse unstatthafte Versuche der Schlächter richtet, dem Fleische ein frisches Aus sehen zu geben. In dem Erlasse heißt es: „Nach dem das Fleisch von Tieren nach der Schlachtung weder mit den Lippen noch mit Apparaten aufge blasen werden darf und dies noch immer geschieht, so werden die Behörden erinnert, um das Publikum vor dein Genüsse derartigen gesundheitsschädlichen Fleisches zu bewahren, daß das nach der Schlach tung aufgeblasene Fleisch, ohne Rücksicht auf deu hierbei beabsichtigten Zweck, gemäß den bestehenden Vorschriften, sofort vertilgt werden soll. * * Paris, 4. Dez. Dem „Journal des Debats" zufolge hat der Marineminister im Ein verständnis mit dem Minister des Aeußeren beschlossen, ein Kriegsschiff nach Brasilien zu schicken. Die „Debats" sprechen sich gegen diesen Beschuß Der Erbe des Haufes. Roman von Hermine F r a n k e n st e in. (Nachdruck verboten.) (Fortsetzung.) „Es hat mir wohlgethan, zu sehen, wie der alte Purmtou sich freute, als ich bei Tische mit ihm sprach!" bemerkte Lowder sorglos. „Der brave alte Bursche, Er hat mich gleich erkannt. Ich bildete mir fast ein, daß ich ihn nicht erkennen werde. Die Erschütterung durch den Schiffbruch hat meiu Gedächtnis fast ge lähmt. Aber im selben Augenblicke, als ich Purmton genauer anschaute, kam mir die Erinnerung an seine alten Geschichten zurück und ich fühlte mich wieder als Knabe." „Du bist so enthusiastisch wie immer, Hugh." „Ja, und ich fürchte, ich werde meinem knaben haftem Enthusiasmus nie entwachsen," sagte Lowder lachend. „Und als ich die gute, mütterliche Frau Goß an der Spitze ihrer Gehilfinnen sah, konnte ich nur an die vielen Leckerbissen denken, mit denen sie mich in früheren Tagen auf ihr Zimmer zu locken pflegte. Meine Dankbarkeit für ihre Näschereien hat meine Gehirnerschütterung überdauert. Ich muß sie später auf ihrem Zimmer besuchen." „Erinnert Ihr Euch der kleinen Cressh, die Frau Goß aus der Armenschule nahm?" fragte Blanche. „Cressh ist jetzt mein Kammermädchen. Sie erinnert sich Eurer sehr gut, Hugh, weil Ihr immer so freund lich mit ihr wäret." „Die Haushaltung hat sich wenig verändert, seit Du fortgingst, Hugh," sagte Sir Arthur. „Die alte als vollständig unnütz aus, derselbe wäre nur ge eignet, die bestehenden guten Beziehungen zu beein trächtigen. * * Loudon, 4. Dez. Wie dem „Standard" aus Sanghai telegraphiert wird, ist in Wienhien (Provinz Shantung) während einer Thiatervorstell- ung eine Theatertribüne zusammengestirzt, wobei gegen 200 Personen das Leben einbüßtsi. * * Der Prozeß gegen den Lottoschwiidler FarkaS und seine Genossen ist in ein neues Stadum getreten. Die Voruntersuchung ist abgeschlossen, ne von der Pester Oberstaatsanwaltschaft verfaßte Lnklageschrift veröffentlicht worden. Nach dem Inhalt Keses Akten stückes werden Melchior Farkas wegen Verbrechens des Betrugs und der Urkundenfälschung, Joseph PUs- pöki und Karl Szobovitsch wegen Misbrauchs der Amtsgewalt, Urkundenfälschung und Betiuges, Peter Hergatt und Frau Telkefi wegen Teiluasme am Ver brechen des Betruges und der UrkundenÄschung an geklagt. Die Anklageschrift verlangt, dsg die Ange klagten in Untersuchungshaft belassen Weden. Unter den Zeugen werden auch Vertreter der Österreichische» Lottodircktion und Sachverständige im Schreibfache genannt. Die kleine Margit Telkefi is nicht vorge- laveu, nur ihre Aussage soll bei der Huptverhand- lung verlesen werden. Die Anklageschift beschreibt den Vorgang der Temesvarer Ziehung vom 6. Juli, schildert die Vermutungen des Waisenaaben Nikofor und seiner Gespielen, welche zur Entdckung des Be truges führten, dann die geheimen Zusammenkünfte zwischen Farkas, Püspöki, Frau TelkO und der kleine» Margit, das luxuriöse Leben Farkas, hne daß er eine Einnahmequelle nachweisen konnte, urKden Umstand, daß Püspöki und Szobovitsch bei ifiem kargen Ge halte auf großem Fuße leben konnten. Aus allen diesen Umständen, sowie daraus, daß in der lrne zehn dunkler gefärbte Zahlenhülsen gesunden uy niit der kleinen Margu »m Tage vor der ZiehungProbxn gemacht wurden, schließt die Staatsanwaltscha, kmsi diese Ziehung in betrügerischer Weise derart vorg;g,„. mcu wurde, daß Püspöki und Szobovitsch in dunkler gefärbten Hülsen jene Zahlen hinemleg,). welche Farkas in verschiedenen Kombinationen in Wg gesetzt hatte, und daß die kleine Margit diese Hülse auch herauszog. Ferner erwähnt sie, daß Farkas noch mehrere große Gewinne machte, bezüglich deren man jedoch den Betrug nicht nachweisen konnte, nur bezüg lich der Temesvarer Ziehung vom Februar 1885, in der Farkas 35,000 Gulden gewann, scheint noch ein Betrug erwiesen zu sein. Nach Ansicht der Sach verständigen wurden nämlich die gezogenen Zahlen von Hergatt nachträglich in die Einsatzbogen ein geschrieben. * * New York, 3. Dezember. Dem „Newyork Herald" ist aus Tsua vom 20. November folgende Depesche von ihrem Spezialberichterstatter zugegan- geu: Ich traf gestern nachmittag um 5 Uhr hier- selbst Stanley, Emin Pascha, Casati, Stairs, Jeph fon, Dr. Parke und Bonney mit 560 Männern, Frauen und Kindern. Ich fand, daß Stanley sehr wohl aussah; er trägt preußische Militärmütze, lei nene Beinkleider, Canevasschuhe. Ich schenkte ihm eine amerikanische Flagge, die mir anvertraut war; sie ist jetzt auf dem Zelte Stanleys aufgehißt. Stanleys Haar ist gauz weiß, sein Schnurrbart stahlgrau. Emin Pascha ist ein kleiner brünetter Mann, welcher eine Brille trägt. In der kurzen Unterhaltung, die ich mst ihm hatte, teilte er mir mit, daß er nicht Ehrenbezeugungen wünsche für das, was er geleistet habe. Lr wünsche nur in die Dienste des Khedive wieder eiiizutreten. — Ich habe Kapi- Hcimat noch weniger. Sobald sich das Wetter auf klärt, mußt Du mit Blanche einen Streifzug über das Gut machen. Ich habe vor einem Monate ein prächtiges Reitpferd fir Dich gekauft. Es steht im Stalle und harrt Deiner Verfügung. Du wirst auch Jagdpferde und Hunde finden. Du mußt Dich nur mit unserer einfacher Lebensweise zufrieden geben und ich zweifle nicht daran, daß sie Dir nach Deinem Universitätsleben und dem Wanderjahre sehr ange nehm fein wird." „O, gewiß," sagte Lowder. „Wenn ich gar nichts sonst gelernt hätte, so habe ich doch gelernt, mich meiner Heimat zu freuen." „Ich vermute" sagte Sir Arthur, welcher immer den Gefühlen anderer Rechnung trug, „daß Du die gute Frau Goß chon gerne sehen möchtest, die in Deiner Kindheit alles Mögliche that, was sie Dir an den Augen cbsehen konnte. Ohne Zweifel hat ihr Purmton erzihlt, wie freundlich Du mit ihm warst und hat damit ihre Eifersucht erregt. Du kannst auf ihr Zimmer gehen, Hugh, wenn Du willst, aber bleibe nicht large aus. Ich kann Dich jetzt nicht lange entbehren und ich hätte Frau Goß hierher be rufen, wenn ich nicht dächte, Du willst sie lieber allein sehen. Lowder klickte bei diesem Vorschlag verlegen vor sich hin. Abw da es Sir Arthur und Blanche höchst natürlich schien, daß er die Haushälterin zu besuchen wünsche, staw er auf und erklärte lächelnd, daß er die gute alte Frau überraschen wolle. Aber kaum war er brachen in der Halle und allein, als sich seine Stirne verdrnkelte und er murmelte: „Verwünfcht! Ich möchte gern wissen, wie ich das Zimmer der tün Casati die für ihn ckommenen Briefe gege ben. Er sieht gut aus: o die Strapazen, welche er durchgemacht hat, schn seine Konstititutivn ganz untergraben zu Hab-Alle anderen Europäer sind wohl. Wir werden ? morgen zur Küste Wei terreisen. Stanley, Emin scha und Casati waren gestern Abend vom Barm Graveureuth in dessen Lager zum Mittagessen eiladen. Reden wurden gehalten von Herrn v. Genreuth und Stanley; der Erstere beglückwünschtötanley und Emin Pa scha und deren Gefährtewer ihren erfolgreichen Marsch von Central-Afrikcus. Stanley antwortete, indem er deutschen Unterruungsgeist und deutsche civilisatorische Fähigkeiten ies. * * Ein fmchlbarer Wllsturm suchte, wie ein Kabelteleqramm aus Newyomeldet, am Donnerstag den Distrikt Belfort i» SCaroliua heim. Neun Personen wurden getötet u 20 bis 30 schwer ver letzt. Häuser wurde» umgeht und die stärksten Bäume entwurzelt. Eine sink, in welcher Hochzeit gefeiert wurde, ward zerstot die ganze Hochzeitsge sellschaft ist umgekommen. 0 In Ohio, Indiana, Michigan und Minnesota chn seit einigen Tagen heftige nordöstliche Stürme) tellenweise gepaart mit starkem Schneefall. s Deutscher Aichstag. Sitzung voP. Dezbr. Der Reichstag setzt dftöeratuug des Antrages der Deutschfreisinnigen aufteseitung des obligato rischen Arbeitsbuches für Vgarbeiter fort. Stötze l (Centrum) 'Oie Erregung unter den rheinischen Bergarbeitern Obe seit Beginn des Streiks zugenommen. Früh stand der Arbeiter dem Grubenbesitzer viel näh- als heute; der Arbei ter hatte nicht blos Pflichte, sondern auch Rechte, eine Stellung war sicherer. )eute stehe der Arbeiter »nein Verwaltungsbeamten egenüber, der in erster Linie für die Interessen den zu sorgen habe, die ihn angestellt haben. Er mche den Besitzern keine Vorwürfe; der Aktionär seiest ein armes Wurm, der die Dinge nehmen müsse, wie sie sich gestalten. Dieses neue Verhältnis habe ie Mißstände hervor gerufen. Die ultramontaue Prfie werde mit Unrecht der Verhetzung beschuldigt; dieelbe sei einfach für das Recht eingetreten. Die Eregung der Bergar beiter erkläre sich aus ihrer Hechtslosigkeit gegeil ter den Verwaltungen, deren Willkür sie anheim llsiben seien. Von außen festste Bewegung nicht Hw» getragen worden, denn m Nichts und wieder Nich; legten nicht Tausende von Arbeitern ohne die Arbeit nieder. 2ie Bergwerksaktien Üblich gestiegen und da sei es natürlich, daß die Arwxx eine Erhöhung ihrer Löhne for- o s uO"öen' vorliegenden Antrag kann Stötzel aus Zen uv» Dr. Brand angeführten Grün den nicht Eien. Daß die Schichten in Westfalen kurzer Wienanderwärts sei richtig, aber nirgends werde fo icya den Gruben gearbeitet wie in Weilsale». 4)er ^rhältnismäßig guten Löhnen stün- die hohen für Wohnungs- und Lebens- mittel rin ^ergrem» Zauber, so daß ein Berg arbeiter bei 4 Mk. X-»chen Verdienst nichts erüb rigen könne, „och" Not lei ¬ den muß. Noch heute <,^en die Grubenbesitzer eine Sperre aufrech gegen ^isse Arbeiter, die sich beim Stre-k beteiligt hattenArbeiter bekämen nun »irgend Arbeit und verst^ auch ihre Jnva- lidenpension Durch Arbeit^ 'könne ein besseres Verhältnis ange^ Aber davon wollten die Grubenbesitzer ,a n^z wissen. Gelänge Haushälterin finden soll, ohne meu. Unkenntnis des Hauses zu verraten?" 14. Kapitel. Olla's Drangsale beginnen-bieder. Während sein falscher Freund, Jasper'^a>der sich auf dem Platz festsctzte, der rechtmäßstH^' Tressilian gehörte, ihm Heimat, Erbschaft un^A^r- wandte stahl und ihn einem schrecklichen <2^»^ überließ, war der Sohn des Baronets nicht freudlos. Frau Vicini behandelte ihren saiH,, Pflegling mit fast mütterlicher Sorgfalt und Za^, lichkeit. Sie hatte selbst keine Kinder und die Pflegt des armen trübsinnigen Hugh schien eine Lücke in ihrem warmen Herzen auszufüllen, dem zärtliche Für sorge ein Bedürfnis war. Tomaso war in seiner Fischerbarke fast immer auf dem Meere und Theresa war daher viel allein. Es war also ganz natürlich, daß sic ihrem schwergeprüften, neuen Inwohner sehr zugethan war. Da er nur wenig sprach und seine früheren Kenntnisse des Italienischen ganz vergessen zu haben schien — denn, wenn er sprach, bediente er sich seiner Muttersprache — so machte sie keine Versuche, mit ihm zu plaudern; aber sie sorgte unablässig für ihn und seine Toilette war immer so nett und fein, daß Hugh stets wie ein Gentlemann aussah. Er belohnte Vicini's trere Pflege mit sichtlicher Zuneigung, welche der wackeren Bäuerin ungemein schmeichelte. Aber es gab Eine, an der er mit einem An fluge vor jener Lebhaftigkeit hing, die ihm in seinen glücklichen und gesunden Zeiten eigen gewesen war. Diese Eine war Olla. es jetzt werde dc Mögen bald wü Dr. preußisci denen El Haltenen sal des westfälis rend des deres Bi sich aller des Str- deutunge geber uu zipiellen dein zu des Berl ihreBesck treter mit an einem aufgenon erließen nach Ver den seien geuauerei ungefähr Bei 180 vollkomm sein. Ui auf beide in Schlej gewesen, eine neue werden n mer verm die Karn beitgebern Levetzow des Haus seien.) 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