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ausfallend rotes Gesicht. Kurz nach Ausbruch de» Feuers ist der beschriebene Unbekannte auch in der Nähe des Brandes gesehen worden. Den eifrigen Be mühungen und der Thätigkeit der hiesigen Gendar merie ist es gelungen, den Unbekannten in Nieder frohna zu erlangen und dem Königl. Amtsgericht in Limbach zuzuführen. Derselbe war geständig, den Brand verursacht zu haben, verweigert aber über seine Per sönlichkeit jedwede Auskunft. — Am Mittwoch gegen abend wurden in der Kohlengrube der Görlitzer Werke bei S e n f t e n b e r g drei Bergleute verschüttet. Zwei wurden gleich aus ihrer schlimmen Lage gebracht, während der dritte, welcher nächsten Sonntag seine Hochzeit feiern wollte, bis spät abends noch nicht herausbesördert worden war. 8 Ko bürg, 22. Nov. Prinz Alfred von Edinburg verletzte bei der Jagd einen Offizier durch einen Schuß in's Bein. * * Paris, 22. Nov. Im Zuchthaus Golette (Tunis) sind die schwarzen Sträflinge ausgebroch.-n. Dieselben verschafften sich Revolver und griffen die ebenfalls aus Schwarzen bestehenden Wachmann schaften an. Zahlreiche Tote blieben auf dem Platze. * * Uthe u, 22. November. Die Kaiserin Fried rich verläßt heute Abend Athen und trifft in Patras mit dem König von Griechenland zusammen, der sich auf der Rückreise von Corfu befindet, bis wohin er seine Eltern, das dänische Königspaar, begleitet hatte. * * Qeenstown, 21. Nov. Nach Berichten aus China ist durch eine Ueberschwcmmung im Ge biete des Nantsekiang eine schreckliche Katastrophe er folgt. Der Fluß trat am 11. Oktober in einer Strecke von etwa 103 Meilen aus seinen Ufern, mehr als 1003 Personen sind ertrunken, etwa 15,033 Menschen sind ohne Unterkunft und ohne Lebensmittel. Einige Häfen wurden vom Flusse weggerissen. Die Ernten sind vernichtet. Deutscher Reichstag. Sitzung vom 21. Nov. Aus der Tagesordnung steht zunächst der Antrag Ackermann und Gen. ans Einführung des Befähigungsnachweises für den Handwerksbetrieb. Ackermann (kons.) begründet den Antrag eingehend, indem er zuerst die dagegen erhobenen Bedenken widerlegt. Der Befähigungsnachweis habe mit den Innungen nichts zn thun, denn der Nachweis werde von allen Handwerkern ver langt, gleichviel ob sie sich Innungen anschließen oder nicht. Wenn das Handwerk in seiner großen Mehrheit von dem Befähigungsnachweise nichts wissen wollte, wie vielfach be hauptet werde, so würden ja bez. Petitionen vorliegeu; that- sächlich lägen solche in großer Zahl nur für den Befähigungs nachweis vor. Die Sozialdemokraten wollten nur die Gesellen als den Kern des Handwerks anerkennen, sie behaupteten im Uebrigen, das Handwerk sei tot. Letzteres möge wohl für die Theorie des Zuknnftsslaatcs passen, wo einer zn essen und zu trinken bekommt, ohne daß er etwas gelernt zn haben, ohne daß er etwas zu arbeiten braucht. Wer nicht auf diesem Standpunkte stehe, der müsse auf die Kräftigung des Hand werkertums hiuarbeiteu, um deu Mittelstand lebenskräftig zu erhalten. So hoffe er, daß sich schon ein Reichstag finden werde, der den Befähigungsnachweis aunehmc. Auch der Geheimrats-Liberalismus, der jetzt die Einführung des Be fähigungsnachweises hindere, werde seinen Widerstand brechen sehen. Der Antrag werde immer und immer wieder eingc- bracht werden, bis er Gesetz sei, und sollten wir letzteres nicht erleben dürfen, so, davon sei er überzeugt, würden unsere Kinder "das Werk mit ungeschwächten Kräften fortsetzcn. (Bei fall rechts nnd im Centrnm.) Metzner (Centr.) befürwortet den mit dem Antrag Ackermann identischen Antrag des Centrnms. Merbach (Rcichsp.): Seine Freunde erkennen den Notstand des Handwerkes an; sie seien auch weit davon ent fernt, das Handwerk für tot zn halten. Sie forderten gleich falls den Befähigungsnachweis, aber nicht den in den An trägen Ackermann nnd des Centrums vorgefchlageueu. Diese Anträge gingen zu weit. Ein wenig geschickter'Schuhmacher werde keine Salousticfeln machen können, aber er werde Flickarbeit in befriedigender Weise besorgen. Entziehe man ihm die Möglichkeit, selbständig zu arbeiten, so werde er in eine Fabrik gehen nnd so die Konkurrenz gegen das Hand werk noch verschärfen. Notwendig sei der Befähigungsnach weis für solche Handwerke, bei deren Ausübung Leben und Gesundheit Anderer in Frage kommen, so für das Bauhand werk, der Bandagisten, die Zahnkünstler. Die Prüfung dürfe nicht von Konkurreuzmeistern, sondern sie müsse von staatlichen Organen abgenommen werden- Der Antrag seiner Freunde Halle sich in der Mitte und habe deshalb mehr Aussicht, seitens der verbündeten Regierungen berücksichtigt zu werden, als die weitgehenden Anträge. Und ans diese Berücksichtigung hoffe er zuverlässig. Die Sozialdemokratie sei dem Handwerk Feind, denn sie erblicke in demselben eine Maner, die den Zu gang zum Paradiese der „neuen Weltordnung" versperre. Hoffentlich werde auch über diesen Feind das Handwerk siegen. (Beifall.) Goldschmidt (Ecis.): Es lasse sich etwas Neues nicht mehr für und Wider sagen; es würde genügen, die früheren Reden phonographisch wiederzugeben. Er könne den Antrag nicht ernsthaft nehmen. In Frankreich blühe das Handwerk und denke dort Niemand daran, die alten Be schränkungen wieder znrückznrufen. Goldschmidt fährt fort: Auch bei Banhandwerkern werde der Befähigungsnachweis nichts nützen. Unfälle würden oft durch schlechtes Material und auch durch geprüfte Königl. Baumeister verschuldet. Struckmann (nat.-lib.): Durch die Anträge würde für viele Teile Deutschlands, besonders für Bahern und Hannover, ein schlimmerer Zustand geschaffen, als er vor 1869 bestand. Das Handwerk befinde sich nicht im Nieder gange, vielmehr habe gegen frühere Zeiten ein Aufschwung stattgefunden. Nötig sei eine gründliche Erörterung der Frage, wie die Pflichten der Lehrherren gesetzlich bestimmt werden sollten, damit nicht lediglich ein Privilegium gegeben werde. Klöber (Bolksp.) spricht gegen die Anträge. Kühn (Sozdem.): Eine Prüfung von einer staatlichen Behörde sei nur bei Beschäftigungen, bei denen ein öffentliches Interesse in Frage komme, zuznlnssen, bei deu meisten Hand werkern sei dies nicht der Fall. Geprüfte Gesellen seien häufig praktisch wenig brauchbar. Die wenigen Handwerker, welche heute noch den Jnnnngsparteien nachlicfen, würden sich bald genug eines Besseren besinnen, und sich der Partei der Zukunft anschließen. Cegielskh (Pole) ist aus wirtschaftlichen Gründen mit dem Befähigungsnachweis einverstanden. Aus politischen Gründen könne er aber für die Anträge nicht stimmen, er könne der Prüfnngsbehörde keine Befugnisse gewähren, die politisch mißbraucht werden könnten. v. 8k lcist - Retzow (kons.) befürwortet mit großer Wärme den Antrag Ackermann, das Handwerk gleiche einer vom Schlage vertriebenen Taube, welche dem Habicht der Sozialdemokratie preisgegebeu sei. (Lachen links.) Der Not der Landwirtschaft sei dnrch die Zölle abgcholfen worden, für die armen Handwerker blieben die Herzen verschlossen. Nachdem noch Hitze den Centrnms-Antrag nnd Mer bach abermals den Antrag der Ncichspartci verteidigt hatte, lvird die Debatte geschlossen. Die 2. Lesung findet ohne vor herige Kommissions-Beratung demnächst im Plenum statt. Morgen Etat des Auswärtigen. Amtliche Mitteilungen aus der Sitzung der Stadtverordneten zu Lichtenstein vom 2L. November 188Ä. 1. Die vom Stadrat für die diesjährige Stadt verordneten - Ergänzungswahl angefertigte Wahlliste gelangte nebst der stadträtlichen Mitteilung, daß jedem Stimmberechtigten ein Druckexemplar derselben werde zugestellt werden, zur Vorlage und Kenntnisnahme. 2. Nachdem von den Besitzern der sogenannten oberen Mühle bei der Königl. Amtshauptmannschaft Glauchau das Ersuchen um Einziehung des durch ihr Gehöft führenden öffentlichen Fußsteigs gestellt und von ihnen der Stadtgemeinde das Anerbieten gemacht worden war, derselben auf deren Verlangen im etwaigen Bedarfsfalls den bezeichneten Weg wiederum als öffent lichen einzuräumen, gelangte der vom Stadtrat mit den Gebr. Süß abgeschlossene schriftliche Vertrag zum Vortrag. Man beantragte, dem Vertrage eine noch bestimmtere Fassung zu geben, so, daß die Besitzer der Mühle und deren Besitznachfolger in jedem Falle, sobald dies die Stadtgemeinde für nötig erachten sollte, diesen Weg wieder als öffentlichen Fußsteig ein- räumcn müssen. 3. Da im Ratssitzungszimmer zeither Stühle, die diesem Zimmer als städtischem Sitzungslvkale entspre chen, nicht vorhanden gewesen sind, die aus der frü heren Ratskapelle entnommenen und während des Kir chenausbaues benutzten Stühle aber wiederum in die neue Ratskapelle gebracht werden müssen, so hat der Stadtrat die Beschaffung von lOu Dutzend entspre chender Stühle für das Sitzungszimmer beschlossen. Die Stadtverordneten bewilligten den dafür geforder ten Aufwand. 4. Dem Ratsbeschlusse, die neue von der Glau chauer nach der Waldenburgcrstraße führenden Straße „Wiesenstraße" zu benennen, trat das Kollegium bei. 5. Der Kreisverein für innere Mission hat den Wunsch ausgesprochen, daß zu den 3 im Bezirke der Amtshauptmannschaft Glauchau bestehenden Herbergen zur Heimat noch eine vierte errichtet werden möge, und hat an den Stadtrat die Anfrage gerichtet, ob sich eine solche in der Stadt Lichtenstein werde grün den lassen. Der Stadtrat hat dieser Frage näher zu treten und einen Ausschuß zu bestellen beschlossen, welcher die weiteren Schritte zur Ausführung dieses Projektes thun soll. Das Kollegium sprach seine Sym- patien für den Plan aus und wählte die Stadtver ordneten Fröhlich und Härtel in den desfallsigen Ausschuß. 6. Für die städtische Einschätzung sind nach dem hiesigen Anlagenregulative außer den deputierten Mit gliedern der beiden städtischen Kollegien in die Ein schätzungskommission durch das Stadlverordnetenkolle gium 6 Mitglieder aus der Bürgerschaft und 1 Be amter zu wühlen. Auf Ersuchen des Stadtrats erfolgte diese Wahl zum Zwecke der demnächst für das Jahr 1890 zu bewirkenden Einschätzung. Nach Schluß der öffentlichen folgte noch eine geheime Sitzung, Beratung über die Einverleibung Callnbergs in die Stadt Lichtenstein betreffend. Als preiswertes, praktisches Weihnachts geschenk empfehle ich: Rohseid. Basi- roben (ganz Seide) Mk. IN.80 p. Robe, sowie Mk. 22.80, 28.—, 34.—, 42.—, 47.50 nadelfertig. Es ist nicht notwendig vorher Muster kommen zu lassen; ich tausche nach dem Fest um, was nicht konveniert. Muster von schwarzen, farbigen und weiften Seidenstoffen umgehend. Briefe kosten 20 Pf. Porto. Seidenfabrlk-Dvpot Ol. üonnv- boiAtzr (K. u. K. Hoflief.) Lüriek. Familicnnachrichten. Geboren; Hrn. Amtsrichter Dr. Karlschmidt in Leipzig ein M. Verlobt: Frl. Marie Hauptvogel in Leipzig mit Herrn Pfarrer Max Bahrdt in Knauthain. — Frl. Hilma Müller in Töllschütz mit Hru. Richard Gruhle in Oberlützschera. — Frl. Ella Seeger iu Brauswig bei Dittmannsdorf mit Hru. Sekoudclieuteuant Ernst v. Wedell in Colberg. Getränt: Hr. Richard Hegemeister mit Frl. Alma Lempe in Großenhain. — Hr. Kossenkontrolcnr Richard Noack mit Frl. Martha Koch in Lindenau — Hr. Königl. Amts- gerichtsassessor Dr. jur. Anger mit Frl. Katharina Nan- inaun in Wnrzen. Wetter-Aussichten auf Grund der täglich veröffentlichten Wckterungs Thatbestände der Deutschen Seewarte. (Nachdruck verboten ) 24. Nov: Bewölkt nnd trübe, Nebeldunst, rauhe Luft, naßkalt, mäßige Winde, nach Süden hin lebhafter nnd stark, Niederschläge.' Im Osten und Norden nachts Fröste. Im Süden milde Luft. 25. Nov: Wolkig, bedeckt und trübe mit Regen, früh Nebel, zeitweise Sonnenschein und Aufklärung, lebhafte bis starke Winde, etwas wärmer. Strichweise Nachtfröste und Reif; auch stürmisch iu den Scegcgeudcn. E'in Meisterwerk ersten Ranges! In neuer 17. Auflage ist soeben erschienen: Karl Urbach's Preis Klavierschule. Preis drosch. 3 Mark, Halbfrzbd. 4 Mark., eleg. Gauzleinenband o Mark, Ganzleineuband mit Goldschnitt 6 Mark. m „ Preisgekrönt durch die Herren: Kapellmeister Prof. vr. Reinecke in Leipzig, Musikdirektor Isidor Sech in Köln und Professor Th. Kullak in Berlin. Der Ruf der Vorzüglichkeit der Urbach'schen Preis- Klavierschule ist auf der ganzen Welt begründet. Max Hesse s Verlag in Leipzig. herzliche Bitte. In unserem Martin Luther-Stifte zu Hohenstein soll auch in diesem Jahre den dort untergebrachten 18 Knaben und 5 Mädchen am 4. Adventssonntage ein Weihnachtsbaum angezündet werden. Wer unsern Kindern, denen das Stift das Elternhaus mit seiner Zucht und Liebe zu ersetzen bestimmt ist, eine Weihnachtsfreude zu machen gedenkt, ist herzlich gebeten, seine Gabe, sei es in Geld, Bekleidungsstücken oder Spielzeug möglichst bald an die Herren Superintendent Weidauer nnd Stadtrat Rueff zu Glau chau, Pfarrer Zimmerman» uud Bankier Elausi zu Hohenstein, Oberpfarrcr Naumann zn Lichtenstein, Archidiakonus Stöckel zu Meerane, Pfarrer Laube zu Oberlungwitz, Verwaltungsdirektor l)r. Lamprecht zu Waldenburg und den Unterzeichneten gelangen zu lassen. Glauchau, den 13. November 1889. Das Direktorium des Kreisvereins für innere Mission» Merz, Amtshauptmann, d. Z. Vors. kroislistoa übor NouLsitSQ von: 'koseklns, Lvvolvvrn, 8oke1d6UbUeIl86n, Zkx<Illton8Ni6n stv. vorssnäs iod an FoäermLna krsi ins 8kN3. — HZlo moinv 'Waffen 8inä xo- xriM anä xräei8 sinxssoffosson. I'iir allo 'Waffon Rintorlafforn billigt mvxsarbojtot^ Roxaraturon ^voräon sandor ansFv- LMrt. I'ür stronx rsolls Loäionnnx dürxt msin 'Woltrsnomms. UlppaUt MeNLv», ^Vakksnkabrik, Norlin IV., rrlvclricnskr. KI- G, Win A einz liinck Alm I M Alle Cem Terpi enipfehlen Jch^ TaMi Mftr in empfehi für Mas schäftigunc <n. 3Sg42v.; D wenig geb Näherer empfiehlt chiitß empfiehlt z (delicat in Heiken 1 Kiste en gegen xM Kiste und Wieder! Keuchhuf Lungen j Heiserkei heilt man ItÜttK« Nur äch in Lichtens: