Volltext Seite (XML)
631 87 (58 623 131 771 101 129 >9 501 98 911 - 78706 183 839 '98 851 ! 57 127 920 05 900 261 — Ä 809 83864 5 268 685 — 11 393 '22 426 11 244 84 393 (0 882 7 541 49 919 1 929 2 705 1 699 ) 761 1 241 Z 475 - 801 5 946 . 241 9 277 ! 601 312 10 — 47 56 3 405 3 481 Wochen- und Nachrichtsblatt zugleich Wüsts-AnWer fiir Wulms, Mlitz, Bensimf, Wlmf, St. Wien, HtimiPort, Mackm «ul' Riilsen. Amtsblatt für den Stadtrat zn Lichtenstein. — ——— 3S Jahrgang. — — ———— —— Nr. 264. Dienstag, den 12. November 1889. >ieses Blatt erscheint täglich (außer Sonn- und Festtags) abends für den folgenden Tag. Vierteljährlicher Bezugspreis 1 Mark 25 Pf. — Einzelne Nummer 10 Pfcmnge. — Bestellungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 179, alle Kaiser!. Postanstalten, Postboten, sowie die Austräger entgegen. — Inserate werden die viergespaltene Korpuszeile oder deren Raum mit 10 Pfennige» berechnet. — Annahme der Inserate täglich bis spätestens vormittag 10 Uhr. Bekanntmachung. Es wird hiermit von Neuem zur öffentlichen Kenntnis gebracht, daß für den i Bezirk des Amtsgerichts Lichtenstein folgende Altersrentenbank-Agenturen bestehen: in Callnberg: Lotterie-Kollektion C. Friedrich Werner, - Lichtenstein: - - Otto Friedrich Härtel und - Mülsen St. Jacob: - - Karl Herm. Theodor Stemm ler, in Firma C.J. Stemmler. Die Agenturen sind zur unentgeltlichen Abgabe der in ihren Händen befind' lichen Drucksachen und Formulare der Königlichen Altersrentcnbank ermächtigt, werden auch über die Einrichtung der Bank, sowie Annahme von Anmeldungen und Einlagen zum Zwecke der Erwerbung von Zeit- und Altersrenten fiets bereit willig Auskunft erteilen. Dresden, am 4. November 1889. Königliche Altersrentenbank-Verwaltung. Meusel. Stadler. lemens Marie ). Carl Gustav sohanu Ernst ilhelm Herm, runer. Kret- beidc in mit Bcrg- lestiüc Herm. ' edwig eu- talt >er- ein nn sür sein, nein :ssen tter irde von Md, eint fnet iese ihre inst >. alt, uliue, Rnrie Zesch- . alt. drich ksbes. rn. ich im die en en ch ir ne he ir en Tagesgeschichte. *— Lichtenstein, 11. Nov. Gestern vor mittag stellte sich ein Teil des hiesigen Stadtmusikchors, bestehend aus 13 Musikern und i Dirigenten in der neuen Fsuerwehruniform, welche mit beson derer hübscher Auszeichnung versehen ist, bei den Kommandanten, Vizekommandanten und Adjutanten der Freiwilligen Feuerwehr hier vor, denselben zu gleich je 1 Ständchen darbringend. Diese Uniform wird künftig bei Ausmärschen, Zusammenkünften und schlichen Gelegenheiten der Freiw. Feuerwehr von den Musikern angelegt werden. — Beim Eintreffen der Rekruten in diesen Tagen sei auf die Bestimmungen hingewiesen, zufolge welcher für die an Soldaten gerichteten Postsendungen Porto- ireiheit, bezw. Ermäßigung gewährt wird. Gebühren frei sind alle an Soldaten gerichteten gewöhnlichen Wriefsendnngen bis zum Gewicht von 60 g. Eine Gebührenermäßigung gewährt die Postverwaltnng für Postanweisungen bis zum Betrage von 15 M. und fiir Paketsendnngen bis zum Gewicht von 3 Ic^, und zwar beträgt das Porto für eine Postanweisung bis (zu 15 M. 10 Pf. und für ein Paket bis zu 3 kg, gleichviel auf welche Entfernung, 20 Pf. Ueber Siefen Betrag, bezw. das Gewicht hinaus ist das übliche Porto zu zahlen. Zur Erlangung dieser sPortovergünftigungen muß der Absender auf den Brief, Die Postanweisung oder die Paketadresse re. den Ver merk uiederschreiben: „Soldatenbrief. Eigene Ange legenheit des Empfängers." Beim Fehlen oder mangel hafter Angabe desselben ist das gewöhnliche Porto zu entrichten oder der Soldat muß bei dem Empfang der Sendung Strafporto zahlen. Der erwähnte Ver- merk kann auch durch Auskleben sogenannter „Soldaten- briefmarken", welche denselben gedruckt enthalten, be- wirkt werden. — Fiir den Bau von Postgebäuden in Sachsen bringt der Etatsentwurf der Reichspost- und Tele- Mphenverwaltung unter den einmaligen Ausgaben folgende Posten: Für die Dieustgebäude in Meißen (zweite und letzte Rate) 84,250 M. und Wurzen (zweite und letzte Rate) 79,300 Mk., sowie zur Em Werbung eines Bauplatzes sür ein neues Dieustgebäude in Glynchau 162,450 M. Neue Mietsbanten von Postgebäude» treten in Sachsen neu hinzu in Dresden- Blasewitz, Kirchberg (Sachsen), Mittweida, Neustadt (Sachsen) und Schönheide. — Die Hoffnung auf das große Los ist nun Wieder für Tausende verloren. Am 9. November wurde dasselbe auf die Nummer 82,692 in dem be kannten Absteigeguartier der Frau Fortuna in Leipzig gezogen. Endlich aber ist dieses große Los einmal nach Dresden gekommen oder, wie man ja sagt, ge fallen und zwar in die Kollektion von Hermann Leon hardi, Landhausstraße 7. — Nach dem soeben ausgegebcnen zweiten Ver zeichnis der bei dem Reichstage eingegangenen Pe titionen befinden sich darunter folgende ans dem Königreich Sachsen: Karl August Meißner, Bahn arbeiter zu Wiltheu, bittet um Abänderung des 8 75 des Militür-Pensions-Gesetzes dahin, daß auch die Halb-Invaliden Anspruch auf den Civilversorgungs- jckeiu haben; Georg Horn und Otto Braun zu Löbtau im Auftrag einer am 13. Oktober zu Oberpesterwitz stattgefundenen Volksversammlung bitten um Ab änderung der 88 152 und 153 der Gewerbeordnung — Koalitionsrecht der Arbeiter betreffend; — die Handels- und Gewerbekammer zu Plauen i. V. bittet um Ermäßigung der Fernsprechgebühren in den Städten von nicht mehr als 5000 Einwohnern auf zwei Drittel der in den größeren Städten erhobenen Gebühren. — Die nächste Volkszählung soll am 1v Dezbr. 1890 stattfinden und ganz den früheren entsprechend eingerichtet werden. Es soll mit ihr auch eine Auf nahme der Blinden verbunden sein, deren Ergebnisse vom kaiserlichen Gesundheitsamt zu be arbeiten wären. Der statistischen Centralstelle des Reiches wird aus den Bundesstaaten eine Anzahl von Uebersichten ge liefert, aus welchen dieselbe Zusammenstellungen für das Reich zu machen hat. -- Zur Warnung. Die unter den Schulknaben viel verbreitete Unart des Rutschens auf den Treppen geländern hat kürzlich in Metzingen (Württemberg) ein Opfer gefordert. Ein Schüler der Elementar klasse verlor dort bei einer solchen „Rutschpartie" auf dem Geländer der Schultreppe das Gleichgewicht und fiel aus beträchtlicher Hohe auf die Steinplatten des unteren Ganges, wo er schwerverletzt liegen blieb. Die schnell herzugezogene ärztliche Hilfe vermochte ihn nicht zu retten. Schon nach wenigen Stunden war der blühende Knabe eine Leiche. — Die Technik im Dienste der Tugend ist ja nichts neues mehr, besonders wird eine wachsende Reinlichkeitspflege durch verschiedene Erfindungen be günstigt. Das Neueste in diesem Gebiete ist der mit der Schuhkratze verbundene Klingelzug. Sobald man die Schuhsohle an diesem Eisen reinigt, ertönt nach einer gewissen Anzahl von Scharrbewegungen die Hausklingel. Es kann also Einer nicht klingeln, ohne vorher seine Schuhsohlen gründlich vom Schmutze ge reinigt zu haben. — Dresden, 9. Nov. Die neue Landtags session wird am Mittwoch durch den König in Person eröffnet werden. — Chemnitz, 10. Nov. Gestern Sonnabend gegen Abend verbreitete sich in unserer Stadt das Gerücht, daß auf Gablenzcr Flur, und zwar in der Nähe der Clausstraße, ein junger Mensch mit durch schnittener Kehle ermordet aufgefunden worden sei. Leider bewahrheitet sich diese?- Gerücht. Man ver mutet, daß der Verlebte das Opfer eines Raubmordes geworden ist, da derselbe eine beträchtliche Summe (man spricht von circa 500 M., unter welchem Be trag sich vier Einhundertmarkscheiue befanden) bei sich führte. Staatsanwaltschaft, Gendarmerie und Polizei haben sofort die nötigen Nachforschungen angestellt und ersucht die erstgenannte Behörde, ihr alle etwaigen Wahrnehmungen, die zur Entdeckung des Thäters beitragen können, ungesäumt mitzuteilen. — Am Sonnabend herrschte fast ans allen Bahn linien infolge Einberufung der Rekruten ein außer gewöhnlich lebhafter Verkehr, von dem auch der Chemnitzer Hauplbahnhof besonders stark berührt wurde. Die Rekruten hatten sich an den Sitzen der Landwehrbezirkskommandos zu gestellen und wurden von da unter Führung von Offizieren durch Begleit kommandos mittelst Bahn nach ihren Garnisonorten abgeholt. — Zwickau, 8 Novbr. Abermals hatte das hiesige Landgericht über einen Messerhelden, Berg arbeiter Grenz aus Gersdorf, zu verhandeln. Derselbe wurde wegen schwerer Körperverletzung ans ein Jahr in's Gefängnis geschickt. — Cainsdorf, 7. November. Gestern wurde hier eine 80jährige Witwe beerdigt, deren Tod von nicht weniger als 74 Enkel und Enkelinnen und 14 Urenkel und Urenkelinnen betrauert wird. Nicht diese gesamte Nachkommenschaft konnte der Verblichenen das letzte Geleit geben. Mehreren in Amerika lebenden Gliedern dieser Nachkommenschaft wird erst die Kunde von dem Hinscheiden ihrer braven Urahne in einigen Tagen werden. — Kreischa. Am Mittwoch gegen Mitter nacht kehrte die Butterhändlerin verw. Reichelt aus Kleincarsdorf mit ihrem Geschirr aus dem Gebirge zurück. Auf der Dippoldiswalde-Dresdner Chaussee fiel ein Strolch Plötzlich dem Pferde in die Zügel und brachte das Gefährt zum Stehen. Da in dieser Nacht der erwachsene Sohn der Handelsfrau zufällig seine Mutter begleitete, mußte der Strolch von dem beabsichtigten Raubanfall abstehen. 8 Gotha. Auf Sonnabend abend sind in einer hiesigen Wirtschaft zwei ausgeschlachtete Gänse und eine Rehkeule, welche vor dem KUchenfenster aufge hangen waren, entwendet worden. Die dankbaren Spitzbuben schickten am Montag in einem Kistchen die Knochen und legten folgenden Vers bei: An Gans und Reh hat unser Auge sich geweidet, Und deren Pracht zu frechem Diebstahl uns verleitet, Zn lindern Deine große Pein, Nnnm hin das abgeknnpperte Gebein. 8 Berlin, 9. November. Der Reichskanzler Fürst Bismarck erhielt heute Abend nachstehendes Telegramm von Sr. Mas. dem Kaiser aus Corsu: „Vorzügliche Fahrt von Stambul bis hierher, das Wetter ist prachtvoll. Der Farbenesfekt und die Beleuchtungen an Land und auf der See habe Ich in ungekannter Schönheit gesehen. Die Klarheit war gestern so stark, daß sämtliche drei Spitzen nnd das dazwischenliegende Festland des Peleponnes auf einmal zu übersehen waren, was sonst noch nie der Fall gewesen ist. Alle wohl. Wilhelm I. Ik." 8 Berlin, 9. November. Dem Ausschuß des Emin-Pascha-Komitees sind folgende Mitteilungen zu gegangen. Auf eine Depesche an Hansing und Ko. in Sansibar ging folgende Antwort ein: Gerüchte besagen, die Kolonne sei von Somalis zersprengt, 2 Europäer tot, 1 verwundet. Nachricht kann wahr sein, doch von Deutschen in Lamu nicht geglaubt. — Clemens Denhardt telegraphiert untern: 8. Nov. aus Sansibar: Akida von Kan meldet: die Massais-Ex- pedition vernichtet. Ein Deutscher verwundet, aber gerettet. Ich glaube dies nicht. Anfang Oktober scheiterte Borcherts Dhau bei Kipini; Rosts Kolonne (d. h. die Vorräte) verbrannten Ende Oktober. Bor chert neugerüstet, Tana gereist. 8 Gerüchtweise verlautet, dem deutschen Reichs tage werde noch eine Vorlage über den strategischen Ausbau der Eisenbahnen an der West- und Ostgrenze zugehen.