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l Pelz, eidung Tem- e die gt — urerin auch und I der r das selbst )oktor sttete, lächte !l als mgen süßen halbe - ein tzdem ichlaf Rast, hin- ob- ühe- ihn W. ahn- -sich irch- ahm iter- cktor eine er- Ab- mg- lnch ihrt illi- srer ?!" chte en, en, in- ge: lia ine t." die nd nn ein ni. en n- re le te >e- r- 'it ie :s m et >e >r n e, n i e l l e Machen- und Kachrichlsblait zugleich CtslhUsts-Mzeiger siir hotznSorf, Nöhlitz, Nniisdorf, Niishorf, St. Wicu, HkiiniDsrt, Marienlui iinh Riilseii. Amtsblatt fnr den Stadtrat zn Lichtenstein. 3N Jahrgang. — — — Nr. 247. Dienstag, dm 22. Oktober 1889. Dieses Blatt erscheint täglich (außer Sonn- und Festtags) abends für den folgenden Tag. Vierteljährlicher Bezugspreis 1 Mark 25 Pf. — Einzelne Nummer 5 Pfennige. — Bestellungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 179, alle Kaiser!. Postanstalten,» Postboten, sowie die Austräger entgegen. — I n s e r a te werden die viergefpaltene Korpnszeile oder deren Raum mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bis spätestens vormittag 10 Uhr. Donnerstag, den 24. Oktober, nachmittags /s» Nhr, soll, so Gott will, die Feier der GruNdsteiNleMW für die uene Kirche zu Hohndorf stattfiuden. Alle Glieder der Gemeinde Hahndorf, männliche und weibliche, werden zu dieser Feier hierdurch herzlich eingeladen, mit der Bitte, an dem Festzuge sich zahlreich beteiligen und darum 1/28 Uhr au der Schule sich versammeln zu wollen. Einzel-Einladungen innerhalb der Gemeinde Hahndorf können außer an Beamte und Vereine nicht erfolgen. Des Herrn Segen möge auf diesem Tage ruhen! Hohndorf, am 21. Oktober 1889. Der Kirchenvorstaud. Diac. Riedel. Tagesgeschichte. *— Call n b er g, 21. Okt. Bei der gestern stattge fundenen Kirchenvorstandswahl wurden 134 Stimmen abgegeben und zwar kamen 127 Stimmen auf Herrn Fabrikant L. Berger und 92 Stimmen ans Herrn Fabrikant P. Ziervld. Bei keiner der früheren Wahlen ist eine so rege Beteiligung gewesen. — In ökonomischen Kreisen spricht man sich gegen die sehr übliche Unsitte des Verbrennens des Kartoffel krautes, und zwar nicht allein wegen der Belästig ung durch den Rauch der Kartoffelfeuer, sondern auch hauptsächlich wegen der Nachteile für die Land wirtschaft, indem Kartoffelkraut mindestens den Wert des Strohes besitzt, als Düngemittel, Lagerstreu für das Vieh, Verbesserung der Komposthaufen, ja selbst als Ersatz siir Futter verwendbar sei. — Für die Königlich sächsischen Staatsforsteu wurde ein Kapitalwert .von 292 Millionen Mark er mittelt. Legen wir denselben als Wertschätzung für den Wald in allen deutschen Staaten zu Grunde, so erhalten wir die runde Summe von 24 Milliarden Mark, die den Kapitalwert des deutschen Waldes darstellt. — Die neuen deutschen Postmarken sprechen im Publikum sehr wenig an. Man vermißt die zierliche Ausführung, welche die alten Marken anszeichnete, und fürchtet vielfache Fälschungen. Auffällig bemerkt wird ferner die Inschrift „Reichspvst", statt „Deutsche Reichspost", ebenso die Abkürzung „LU." für Pfennig. — Der Segen der anläßlich des Wettiner Jubi läums geschaffenen Stiftung „Erzgebirgsheim" ist bereits einem armen Hilfsbedürftigen zuteil geworden. Ein gänzlich mittelloser alter Manu aus Lauenstein wandle sich auf Veranlassung der Gemeindebehörde daselbst an das „Erzgebirgöheim", um sich einer Augenuntersuchung zu unterziehen. Bei der von Herrn vr. Stoeßner in Dresden, dem ärztlichen Beistand des „Erzgebirgsheims", vorgenonnnenenUntersuchung stellte sich heraus, daß der Kranke den sogenannten „grauen Staar" hatte. Die alsbald vorgenommene Operation gelang vollkommen. Das Augenlicht war einem Menschen wiedergegeben. Jetzt befindet sich der Kranke seit 14 Tagen bereits in liebevollster Privatpflege auf Kosten des „Erzgebirgsheims" und geht seiner Genesung entgegen. Eine zweite Operation am anderen Auge dürfte sich später allerdings noch nötig machen. — Limbach. In der Fabrik von Conradi L Friedemann, welche seidene, wollene, halbwollene und baumwollene Unterjacken und -Hosen, sowie Normalhemden und dergleichen Hosen fabriziert, hat die Arbeiterschaft seit nunmehr 8 Tagen die Arbeit eingestellt, um höhere Lohnsätze zu erzielen. Seit Dienstag haben nun in der Nähe der Fabrik wieder OrdyuNg zur Feier der Grundsteinlegung für die Kirche zu Hohndorf. 1. Allgemeiner Gesang mit Musikbegleitung. „Steig auf, du Lied im höhern Chor rc." 2. Rede: Diac. Riedel. 3. Männergefang. 4. Vorlesung der in den Grundstein einzulegenden Urkunde. 5. Einlegung der Urkunde in den Grundstein unter Gesang von Schulkindern. 6. Hammerschlüge, von Weihesprüchsn begleitet. 7. Gebet: Superintendent Weidauer. 8. Allgemeiner Schlußgesang mit Musikbegleitung. „Lob, Ehr und Preis sei Gott rc." Kd tische BsZlsöilMVtyel geöffneL VM 11—12 Uhr. holt Ansammlungen von Arbeitern stattgefunden, die von Tag zu Tag stärker wurden. Namentlich am Freitag abend von 7 Uhr ab mehrte sich die Menge in ganz bedeutendem Maaße; es wurden Drohungen laut und allerhand Ungehörigkeiten be gangen. Allerdings ist anzunehmen, daß es meist Arbeiter von anderen Fabriken waren, welche die Ruhe störten, da ja die Streikenden erfahrungsge mäß von ihren Führern dahin bedeutet werde«, die Ordnung aufrecht zu erhalten. Am meisten dürften an den Krawallen halbwüchsige Burschen beteiligt gewesen sein'; sie schlugen einige Fenster der Fabrik ein und warfen Steine in dieselbe. Bisher hatte die städtische Behörde versucht, mit der Schutzmann schaft, die allerdings zur Zeit nur 4 Personen zählt, und zwei Gendarmen im Ordnungsdienst auszulangeu. Da sich aber die entfesselte Volksleidenschaft immer unangenehmer bemerkbar machte, wandte man sich an die Feuerwehr, die schon am Mittwoch zum Ein schreiten in Bereitschaft stand. Sie sollte Freitag den Ordnungsdienst übernehmen, versagte dies aber mit der Erklärung, daß sie schon am Mittwoch Verhöhnungen ausgesetzt gewesen sei und daß ihre Mitglieder solche auch noch in ihren Arbeitsstätten zu erleiden Hütten. Man versuchte nun, da man glaubte, daß die gereizte Arbeiterschaft durch das Einschreiten der Polizei und der Gendarmerie viel leicht nur noch mehr aufgeregt würde, die Ruhe ohne polizeiliches Vorgehen wiederherzustellen. Der Erfolg war aber nur ein gegenteiliger. Lawinen artig wuchsen die Massen und das Lürmen, Pfeifen, Schreien und Johlen wurde geradezu furchtbar. Da nun die Woche zu Ende, auch eben erst Lohntag gewesen ist, befürchtete man für die nächsten Tage noch ärgere Ausschreitungen. Deshalb wurde von Chemnitz Unterstützung zur Wiederherstellung der Ruhe erbeten. Dieselbe traf Sonnabend abend gegen 6 Uhr, bestehend aus einer Kompagnie des 5. In fanterieregiments „Prinz Friedrich August" unter Kommando des Herrn Major Roßberg-Leipnitz und des Herrn Hauptmann Delling, in Limbach ein. Gegenwürtig sind die Moritz-, die Chem nitzer-, die West- und die Schulstraße durch Wachposten besetz!; in den übrigen nahe gelegenen Straßen wechseln von Zeit zu Zeit Patrouil len. Da bereits mehrere arge Widersetzlichkeiten vor gekommen sind, mußten einige Arreturen vorgenommen werden. Wie cs schon bet anderen Streiken beobachtet werden konnte, so werden leider auch hier die Arbeiter der in Rede stehenden Fabrik von anderen durch Drohungen davon abgehalten, die Arbeit wieder auf- zunehmen. Viele möchten gern wieder anfangen, das bezeugen Briefe, welche von Arbeitern und Arbeiterinnen an die Inhaber des Geschäfts gesandt wurden, auch sind Leute, die bisher dort beschäftigt waren, heimlich zu den Prinzipalen gekommen und haben weinend er klärt, daß sie gern wieder anfangen würden, wenn sie sich nicht vor den übrigen Streikenden fürchten müßten. Bereits für vorigen Montag waren die Arbeiter der Firma Conradi und Friedemann eingeladen worden, sich in der Fabrik einzufinden, um die Vermittelungs- Vorschläge der Chefs entgegenzunehmen. Es erschien aber nur die Streikdeputation, welche an die Inhaber der Firma die Aufforderung richtete, mit nach der Gastwirtschaft Johannisbad zu gehen, wo die sämt lichen Arbeiter versammelt seien. Dem wurde jedoch nicht entsprochen. Am 16. Oktober veröffentlichte die Firma nun, „um den schamlosen Lügen, welche über die Wochenverdienste ihrer Arbeiterschaft unter dem Publikum ausgestreut werden, eutgegenzutreten," eine Lohnliste ihrer Arbeiter. Innerhalb 14 Wochen (seit Ende Juni) hatte ein 18jühriger Rundstuhlarbeiter durchschnittlich 19,65 M., ein 21 Jahre alter Paget arbeiter 16,64 M., ein 15 Jahre alter Spuler 13,13 Mk. Wochenverdienst. Der Verdienst der Presser schwankte in der angegebenen Zeit zwischen 14 und 22 Mark. Die Kettlerinnen haben bis zu 17,30 M., die Näherinnen bis zu 16,45 M., die Zuschneiderinnen bis zu 17,90 M. und die Repassiererinnen bis zu 14,95 M. in der Woche verdient. Minderwertige Leistungen wurden natürlich entsprechend niedriger be zahlt. Am Schluffe ihrer Bekanntmachung schrieb die genannte Firma: „Wir überlassen es dem Publikum selbst, hiernach zu urteilen, ob der Streik unserer Ar beiter und Arbeiterinnen in der That aus Not zum Ausbruch gekommen ist." Die eben erwähnte Zu sammenstellung der Löhne war von der Gesamtheit der Arbeiter angezweifelt worden. Daraufhin wurden auf Ersuchen der Firma von dem Ortsrichter, Herrn Steinbach, und dem Sparkassenkassierer, Herrn Burk hardt, unter Mitwirkung des Pagctarbeiters, Herrn Ernst Marschner, Komiteemitglied der streikenden Ar beiter, die Arbeilerbücher mit jener Zusammenstellung verglichen nud bis auf einige Unrichtigkeiten, deren Richtigstellung jedoch die Zweifler nur noch in einem ungünstigen Lichte erscheinen läßt, gleichlautend be funden. Durch eine im dortigen Lokalblatte veröffent lichte Bekanntmachung bescheinigten die genannten drei Herren diese Thatsachc. — Thum, 16. Okt. Der 1873 hier geborene Strumpfwirkerlehrling Otto Albin Mann hat sich am Montag, den 7. Oktober, heimlich von hier entfernt. Er treibt sich entweder vagabondierend umher oder hat sich ein Leid zugefügt. Mann ist von kleiner, schmächtiger Statur und trug bei seiner Entfernung ein dunkles Jaquett, eine blaue Schürze, einen schwarzen breitkrämpigen Hut und ein Paar Stiefel seines Vaters. Mittels öffentlicher Bekanntmachung ersucht der Stadt rat hier um Mitteilung etwaiger Wahrnehmungen über den Verbleib des p. Mann.