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Ver um -tigt, -ß es zu die raut mus Ge- b so halb ats- -ers, ge- wir iden fielt whl den in lten be- ires :rn, cher erst jen. irin eich Uls lßte in- sich hin wä ¬ ge ten ten isch icn tte in tor m- en 'M ar Hst en st. ot s, es or ir er Nl in ch -g !N st >: te t- a n d t r i i i e i t l WOMWMWU Wochkil- mld ÜMmchlslstM zugleich Ckschlifts-Aiijtiscr fiir HAjüSorf, Mitz, Vmisiiorf, Riisdorf, -I. KB!en. Heimilhsort, MmitNii üüS Mülsen. Rr. 241. Amtsblatt für den Stadtrat z« Lichtenstein. 39. Jahrgang. — Dienstag, den 15. Oktober i 889. Dieses Blatt erscheint täglich (außer Sonn- und Festtags) abends für den folgenden Tag. Vierteljährlicher Bezugspreis 1 Mark 25 Pf. — Einzelne Nummer 5 Pfennige. — Bestellungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 179, alle Kaiser!. Postaustalten, Postboten, sowie die Austräger entgegen. — Inserate werden die viergcipaltene Korpuszeile oder deren Nanin mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bis spätestens vormittag 10 Uhr. He Nie staVLLsHe BolkshiSliothel geöffnet von 11—12 Uhr Tagesgeschichte. * — Lichten st ein-Callnberg, 14. Okt. Die gestrige Geistliche Musikaufführnng in der Kirche zu Callnberg war zahlreich besucht. Ueber 700 Per sonen waren als Zuhörer erschienen um sich den seltenen Genuß eines kirchlichen Concertes zu ver schaffen. Das Programm enthielt Kompositionen älterer und neuerer Meister und waren dies wahr hafte Perlen des kirchlichen Gesanges und Orgel spiels. Ueberraschend wirkten die Gesänge des Röthig'ichen Solo-Quartetts (2 Damen nnd 2 Her ren). Ein schöner Zusammenklang und Reinheit des Tonsatzes neben deutlicher Aussprache sind Vor züge dieses Quartetts nnd darf dasselbe neben den Orgelvorträgen des Herrn Concertgebers auf künst lerische Würdigung vollen Anspruch erheben. * — Wie aus dem Inseratenteile d. Bl. ersicht lich, wird Herr Theaterdirektor Schmid morgen Mitt woch das geschichtliche Schauspiel „Konrad von Wettin" zur Aufführung bringen. Dem rührigen Unternehmen wird ein volles Haus gewiß sein. * — Heute vor zwanzig Jahren in der Nacht vom 13. zum 14. Oktober, wurde ein Teil unserer Stadt durch eine schreckliche Feuersbrunst heinigesucht, welcher 33 Wohnhäuser zum Opfer fielen. Biele un serer Leser, welche Zeugen dieses fürchterlichen Brand unglücks gewesen, werden noch mit Grausen jener Nacht gedenken. — Gersdorf, 11. Okt. Vorgestern früh wurde auf hiesiger Flur eiu ältlicher Mann in hilf losen! Zustande aufgefnnden und in das Gemeinde haus transportiert, woselbst er bald darauf verstarb. Als Ursache des Todes wurde übermäßiger Genuß von Alkohol konstatiert. In dem Verstorbenen wurde der 62jährige Handarbeiter Richter aus Röhrsdorf in Schlesien ermittelt. — Vorzügliches Mittel für Braud- und Ver brühungs-Wunden! — Nichts ist dazubesser, als das Weiße eines Eies, das man über die Wunde gießt. Es ist als Ueberzug der Wunde weicher als Collodium und stets zur Hand oder leichter herbeizuschaffen. Es kühlt auch mehr als Baumöl und Baumwolle. Es ist die Berührung mit der Luft, welche hauptsächlich den Schmerz verursacht, und irgend etwas, womit man selbe abschließen kann und welches die Entzünd ung verhütet, ist gut hierzu nnd sollte in vorkommen den Füllen sofort angewendet werden. — Ein interessanter Rechtsfall, der die lang ventilierte Frage über das Hausrecht des Inhabers öffentlicher Schankstuben behandelte, kam kürzlich zur Entscheidung. Das Schöffengericht ent schied gegen zwei Studenten, welche gegen den In haber eines Kouditoreilokals klagbar geworden waren, weil derselbe ihnen Verabreichung von Speisen und Getränken verweigert und sie zum Verlassen seines Lokals veranlaßt hatte. Das Gericht konnte hierin umsoweniger eine Beleidigung erblicken, als die Kläger mit dem Hut auf dem Kopfe das Lokal be traten und der Wirt seinen Entschluß ihnen in höf licher Weise mitgeteilt hatte. — Dresden, 11. Oktober. Gestern nach mittag fand in einem neueingerichteten und festlich ge schmückten Saale des Carolahauses die Prüfung von 11 Albertinerinnen statt, welche damit ihre Lehrzeit beendeten, um in den ernsten Dienst der Krankenpflege einzutreten. Ihre Majestät die Königin, die erhabene Präsidentin des Albertvereins, geruhte der Prüfung während der ganzen Dauer beizuwohnen. Die Prüf ung wurde von dem Lehrer der Lehrschwestern, Hrn. Assistenzarzt I. Klasse Or. Günther, abgenommen und nach Ausspruch der Prüfungskommission von allen wohlbestanden. Ihre Majestät die Königin geruhten über dieses Ergebnis Allerhöchst ihre besondere Genug- thunng auszusprcchen, gütige Worte an die jungen Schwestern zu richten und die Hoffnung auszudrückeu, daß die neuen Pflegerinnen auch ferner auf der be tretenen Bahn zur Ehre des Vereins und zum Wohl der ihnen anvertranten Kranken gleich gut, gleich ge treu und gleich eifrig befunden werden mochten. — Die Handels und Gewerbekammer zu Chem nitz beschloß, bei der Königl. Generaldirektion der Stnatseisenbahn in Dresden dahin vorstellig zu werden, daß die von Chemnitzer Spediteuren und Exporteuren per Eilgut au Leipziger Spediteure adressierten Ex- portgnter nach wie vor mit dem Leipziger Mittags personenzug expediert werden nnd eine diesbezügliche Weisung ungesäumt an die hiesige Eilgutexpedition gegeben werden möge. — Die Chemnitzer Handelskammer beschloß, bei der Staatsregierung dahin vorstellig zu werden, daß an den Fortbildungsschulen der Zeichenunterricht ob ligatorisch eingeführt, und dabei besonderer Wert auf Fachzeichnen gelegt werde. — Die Versicherung gegen Elementarschäden beschäftigte dieser Tage die Chemnitzer Handelskam mer. In einer Ansprache führte der Vorsitzende, Commerzienrat Gulden, aus: Durch die außerordent- licheuNaturereignisse des Sommers 1889sind blühende Gegenden des Vaterlandes in so schwerer Weise ge schädigt worden, daß der wirtschaftliche Rückschritt, ja unter Umstünden Ruin einer großen Anzahl fleißiger und teilweise bisher wohlhabender Bewoh ner der heimgesuchten Bezirke eine leider nicht zu verkennende Thatsache geworden ist. Die Größe des Unglücks erheischte besondere Maßnahmen, die auch iu gerechter Würdigung des zu bekämpfenden Not standes von Seiten der Königlichen hohen Regierung durch eine Vorlage an die ^andstände um Bewilli gung „von Mitteln zur Beihilfe aus der Staats kasse nach Maßgabe der bei ähnlichen früheren Vor gängen befolgten Grundsätze" ihren Ausdruck fand. Daneben war für die Bethätigung der Nächstenliebe durch Eröffnung von Sammelstellen zur Entgegennahme und Verteilung privater Unterstützungen weitgehender Spielraum gewährt; welche Einrichtungen erfolgreich wetteiferten in ihren Bestrebungen, die Not zu lindern, und die sich reichlicher Beiträge zu erfreuen hatten. So anerkennenswert und schätzbar diese Hilfen auch gewesen sein mögen, sie genügen nicht zur Ausgleich ung der Schäden und erregen nebstdem teilweise Bedenken durch die Form, in welcher sie dargereicht werden, sie stehen in beiden Richtungen zurück gegen die den Verheerungen einer anderen Elementargewalt entgegengesetzten Einrichtungen, — den Brandkassen. Zu begründen ist dies mit dem Hinweise auf den Umstand, daß die Landesbrandkasse Leistungen und Gegenleistungen fordert nnd gewährt nach feststehen den Regeln, daß bei ihr die Schadloshaltung der Verunglückten eine möglichst vollständige ist, während die Wasser- nnd Hagelkalamitosen, so weit der Staat Hilfe bringt, doch immer nur einen Bruchteil auf jeweilige besondere Gesetzvorlagen er halten, also auf einem umständlicheren Wege und bei anderem Bruchteile, nämlich der öffentlichen Mild- thätigkeit, auf Almosenempfang angewiesen werden. Solch ungleiche Zustände bedürfen einer Aenderung, die gesucht und gefunden werden kann in der Erwei terung der Landesbrandkasse in eine Versicherungs ¬ kasse gegen Elementarschäden mit Zwangsbeitritt aller Grund- und Hausbesitzer, oder aber in Errich tung einer besonderen Versicherungskasse für die durch Naturereignisse Beschädigten, mit Ausnahme der Brandkalamitosen. Eine derartige Regelung dürfte sich technisch wohl ermöglichen lassen, und in sozialer Hinsicht einen Segen verbreiten, der von den Ver unglückten sowohl als dem ganzen Volke gleicher maßen empfunden werden würde. — Von diesem Gedanken ausgehend, unterbreitete das Präsidium folgenden Antrag dem Plenum: „1) Die Handels und Gewerbekammer wolle beschließen, die Königliche Staatsregierung zu bitten, in Erwägung zu ziehen, in welcher Form und unter welcher Modalität eine Entschädigung der durch Elementarschäden Verun glückten (ebenso wie bei der Brandversicherung) ge setzlich geregelt werde, und ein hierauf bezügliches Gesetz den sächsischen Landständen zur Beratung nnd Beschlußfassung für den nächsten Landtag zu unter breiten. 2) Die sächsischen Handels- und Gewerüe- kammern zum Beitritt zu dieser Petition zu ersuchen." Zur Sache sprechen noch die Herren Philipp und Mai, worauf einstimmige Annahme des Präsidialan trages erfolgte. — Nächsten Mittwoch, den 16. Oktober wird in Glauchau von vormittags 9 Uhr an die dies jährige — 21. —Diöcesanversammlung der Ephorie Glauchau abgehalten. Auf der Tagesordnung steht zunächst die durch ein Referat des Herrn Pfarrer Lanbe-Oberlungwitz eingeleitete Beratung über den vom Glauchauer Evhoralverein für kirchliche Musik eingebrachten Antrag, daß sich die Kirchenvorstände der Ephorie zur Einrichtung einer mit Schulkindern abzuhaltenden Kirchengesangsstunde und zur Be willigung einer dafür aus kirchlichen Mitteln zu ge währenden Entschädigung bereit erklären, sodann als Hauptgegenstand der Vortrag des Herrn Diakvnus Tröger-Hohenstein über das Thema: Was sollund kann das christliche Haus zur Gewinnung und Be wachung tüchtiger, christlich-sittlicher Dienstboten thun? — Hartenstein, 11. Oktober. Am vorigen Dienstag wurde der im rüstigsten Maunesalter stehende Gutsbesitzer Seidel in Thierfeld bei der Feldarbeit von einem Angespannten jungen Pferde dermaßen auf den Unterleib geschlagen, daß er Tags darauf nach unsäglichen Schmerzen seinen Geist aufgab. Der Un glückliche hinterläßt eine Witwe und drei unversorgte Kinder. — Freiberg. Vor dem Erbischenthorc, wo die Dampfwalze des Herrn Rühle ans Döbeln thätig war, zeigte sich am Donnerstag vormittag plötzlich eine liefe, offene Stelle. Ob der Einsturz von einem früheren Schachte oder von einer ehema ligen Schleuße herrührt, ließ sich bis jetzt nicht feststellen. — Ein raffinierter Betrug wurde vor einiger Zeit ausgeführt. Zn einem Tischler in Meißen kam ein gutgekleideter Mann und bestellte mit Thränen in den Augen einen Sarg für seine Frau Xans dem Dorfe A., nnd brachte es schließlich so weit, daß ihm der Meister, damit er gleich die anderen Beerdigungs kosten decken könne, 50 Mk. lieh. In dem Glauben natürlich, eiu Geschäft gemacht zu haben, wurde der Sarg augefertigt und Meister und Lehrjnnge trugen ihu zwei Stunden weit hinaus zu dem Besteller. Aber wer beschreibt ihr Entsetzen, als der Besteller in dem betreffenden Dorfe gar nicht bekannt war und dort gar nicht wohnte. — Um eine Lehre und einen Sargreicher zogen Meister und Lehrjunge wieder heim.