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s WMMckMWU NN uer Kreises h den Straßen passieren wird m d88lM8 Wochen- nnd NachrichlMM zugleich stschists-Anzcher siir Hihiins, Mlitz, Bmsiittf, Riishsrs, St. kzihie», ßeimichsort, Rlirienail u»d Mlst». bis 120 Mk., 23 bis 25 Mk. Amtsblatt Mr Ära Stadtrat zu Lichtenstein. Nr. 214. JA. JshrKSKg. —— Freitag, den 13. September 1889. ÄAttlstM!. iLIIIttt. irektorium. «in. mittag 4 Uhr bei i, UM. sMm. >en behufs einer auf nächsten I». 86pl. iehers eingeladen. !lichttii 3. Brosche. Mc, lischest tichtenftein. ßiiiMmier zu verkaufen bei ster Polster ichnappel. lalismus-f^ Ait der echte reller wirksames fohlen. «-» lZ! W i zu verpachten. Expedition des «Mickr lcht rm. Zesch. siter lcht Rammler, iberg. chör sind vom tlich zu 8 Mk.) tes Schießhaus, lotichuch igeben beim öichteuftein. Dieses Blatt erscheint, täglich (außer Sonn- und Festtags) abends für den folgenden Tag. Vierteljährlicher Bezugspreis: 1 Mark 25 Pf. — Einzelne Nummer ö Pfennige. — Bestellungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 179, alle Kaiser!. Postanstalten, Postbote«, sowie die Austräger entgegen. — Inserate werden die viergespaltene Korpuszeile oder deren Raum mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bis spätestens vormittag 10 Uhr. ZA Der Kaiser in Hannover. Kaiser Wilhelm II. wird gegenwärtig seinen Ein zug in Hannover halten. Die Vorbereitungen, welche für den festlichen Empfang des Monarchen getroffen worden, die Stimmung, welche in der Bevölkerung herrschte und die sich in den Kundgebungen der Tages presse wiederspiegelte, beweisen zur Genüge, Laß die Begrüßung eine herzliche und auch eine einmütige sein wird. Eine einmütige kann man mit gutem Recht Wohl sagen, denn die Gegensätze, Welche in Hannover seit 1866 bestanden, haben sich fast ganz verschlissen. Die Bevölkerung hat wohl im Beginn der neuen Ver hältnisse eine gewisse Unbehaglichkeit zu überstehen gehabt, die natürlich und erklärlich ist, aber seitdem der König von Preußen zugleich der deutsche Kaiser geworden, hat eine warme nationale Empfindung im ganzen Volke Platz gegriffen, nachdem sich 1870/71 schon die Hannoveraner wie die besten deutschen Truppen geschlagen hatten. Als Kaiser Wilhelm I. nach der Hauptstadt Hannover kam, schallte ihm ein herzlicher und freudiger Willkomm entgegen, und im Laufe der seitdem verstrichenen Jahre hat sich die Anhänglichkeit au Kaiser und Reich immer mehr vertieft. Gering, sehr klein ist die Zahl der Unver söhnlichen geworden, welche sich mit den neuen Zu ständen nicht befreunden können. Man wagt es ja nicht, gerade heraus zu sagen, was man will; aber die geheimen Wünsche und Gedanken der Welfenpartei können nicht in anderer Weise erfüllt werden, als die der Franzosen-Freunde in Elsaß-Lothringen. Der deutschen Reichs-Regierung liegt es ebenso fern, wie dem deutschen Kaiser, mit diesen Gedanken zu rechten, und die, welche sie hegen, zur Rechen schaft zu ziehen, denn das deutsche Reich ist stark genug, um nicht vor einzelnen zittern zu brauchen, aber zu wünschen ist es gewiß, daß die jetzige An wesenheit des dritten deutschen Kaisers in der alt berühmten Stadt sich zu einem endgiltigen Friedens fest gestalten möge! Die Zeit ist der beste Arzt. Die Aenderungen, Welche 1866 im deutschen Reiche geschaffen wurden, erschienen manchem der Betroffenen unerträglich. Wie anders heute? Die Tochter des Augustenburgers trägt heute die deutsche Kaiserkrone, der Herzog von Nassau hat mit Kaiser Wilhelm II. seinen vollen und wahren Frieden gemacht, die Nachkommen des Kur fürsten von Hessen haben schon lange die neuen Ver hältnisse anerkannt und die Stadt Frankfurt a. Main befindet sich heute im steigenden Fortschreiteu. Nur der Sohn des letzten Königs von Hannover, der Her zog von Cumberland, grollt im Gmundener Schlosse noch im finsteren Unmut, er läßt sich durch eine kleine Anzahl von exzentrischen Männern noch in dem Glauben wiegen, daß eine Zeit kommen könne, in welcher er sein werde, was sem Vater war. Der alte Georg ist ost schmählich getäuscht und hat sich zu sinnlosen Feindseligkeiten durch allerlei Einflüsterungen Hinreißen lassen. Sein Sohn, der Cumberläuder, wartet still in Gmunden, er beschränkt sich auf stummen Protest. Der Herzog könnte heute bereits wieder deutscher Reichs fürst sein: Als der Herzog Wilhelm von Braunschweig starb, lag es nur an ihm, den Braunschweiger Thron zu besteigen. Es hätte ihm nur die runde und offene Anerkennung der Reichsverfassung gekostet, nichts mehr und nichts weniger. ^Die Verfassung wollte der Herzog nun zwar anerkennen, aber nicht auf Hannover verzichten, obgleich eines oder das andere nicht möglich ist, da die Reichsverfassung ausdrück lich allen Bundesfürsten ihren gegenwärtigen Be sitzstand gewährleistet. So kam es, daß der Her zog von Cumberland nicht Herzog von Braunschweig wurde, und die Zahl jener Fürsten vermehren hilft, welche in verschiedenen Staaten, nicht nur in Deutsch land, den Einigungsbestrebungen der Nationen zum Opfer fielen. Ab und zu wird es ja wohl versucht, durch Jntrigueu einen neuen Schimmer von Hoffnungen in dem Herzoge zu erwecken, aber alle diese Machina tionen müssen doch auch von ihm längst als Trug schlüsse erkannt worden sein. Der Herzog steht allein dem Einheitsgedanken des Reiches gegenüber, gegen den auch die Welfenpartei in Hannover nichts mehr ausrichten kann. Die Hauptstadt Hannover und die Bevölkerung des Landes entbietet dem deutschen Kai ser als ihrem Landesherrn ihren Gruß als Unterpfand der Treue; hier giebt es uichts mehr zu deuteln. Denn auch des Volkes Wort, wenn es ergreifend und kraftvoll zum Himmel dringt, ist ein heiliges Wort, nnd wer daran zu zweifeln unternimmt, den wird das Volk — vergessen. TagesgeschichLe. — Lichtenstein, 12. Sept. lieber die von uns au die Kgl. Amtshauptmannschaft Glauchau ein gesandten Unterstützuugsgelder des Bergmännischen Gesangvereins „Glückauf" für die Hagelbeschädigten in Waldenburg und Umgegend ging folgendes Dank schreiben ein: „Der Expedition des Tageblattes zu Lichtenstein beehrt sich der unterzeichnete Hilfsausschuß zum Empfange der unterm heutigen Tage übermittelten Sammlung für die Hagelgeschüdigtcn im Bezirke der König!. Amtshauptmann schaft Glauchau an 10 M.— unter dem Ausdrucke verbind lichsten Dankes sich zu bekennen. Glauchau, am 11. September 1889. Der Hilfsausschuß für die Wettergeschädigten im amtshauptmannschaftiichen Verwaltungsbezirk Glauchau. Merz, Amtshauptmann, Vorsitzender." In der heutigen Nummeb d. Bl. finden unsere geschätzten Leser eine statistische Uebersicht über den Bahnhofs-Verkehr zuLichtenstein-Callnberg während der Jahre 1880 bis 1888. Aus den interessanten Zahlen der Tabellen ist ersichtlich, daß sich der Güter- Verkehr während dieser Zeit verdoppelt, der Personen- Verkehr hingegen fast verdreifacht hat. *— Die Tagesordnung bei der nächsten Sonntag vormittags 11 Uhr im Saale des „golduen Helm" stattfindenden Beratung des Feuerwehr-Verbands tages ist folgende: 1) Jahresbericht des Vorsitzenden über den Stand des Bezirksverbandes, über die Thätig- keit des Ausschusses und der Inspektions-Ausschüsse. 2) Kassenbericht des Bezirksverbands-Kassicrers, an schließend Bestimmung über die Höhe der Verbands steuer für das folgende Jahr. 3) Wahl eines Aus schußmitgliedes an Stelle des freiwillig zurückgetretenen Herrn Grimm-Crimmitschau auf ein Jahr. 4) Be schluß über die Vermehrung des Bezirksausschusses um 2 Mitglieder bez. Wahl derselben auf ein und drei Jahre. 5) Wahl des Ortes für den nächsten Verbaudstag. (Lößnitz hat sich angeboten.) — Während des Manövers sollen verschiedene Kavalleristen und auch einige Zivilisten von den Pferden gestürzt sein und zum Teil schwere Verletzungen da- vongetragcn haben; ein Husar soll sogar infolge Hals- Wirbelbruchs sofort getötet worden sein. — In einem Frcmdenbuche der sächsischen Schweiz wurde dieser Tage folgender kurz und bündiger Eintrag eines eingeregneten Touristen ent deckt: Große Steene. — Kleene Steene. Müde Beene. — Aussicht keene. — Die Kaisertage in Sachsen sind vorüber. Durch ihren ganzen Verlauf zieht sich eine überaus große Herzlichkeit. Der Empfang, welchen Kaiser Wilhelm II. bei dem sächsischen Volke gefunden hat, läßt schon nichts au Zuneigung zu wünschen übrig, geradezu rührend ist aber das Einvernehmen zwischen dem Kaiser und dem Könige Albert, den auch Kaiser Wilhelm I. und Kaiser Friedrich als den treuesten Freund geschätzt haben. Durch den Toast, welchen der Kaiser auf seinen königlichen Wirt ausgebracht hat, wird bestätigt, was schon früher allgemein be kannt war, daß Kaiser Friedrich den König Albert zum Oberbefehlshaber des Reichsheeres für den Fall bestimmt hatte, daß während seiner Krankheit ein Krieg ausbrechen sollte. — Von den Dresdner Kaisertagen wird noch mitgeteilt: Während des Lampionzuges, der dem Kaiser dargebracht wurde, konute man vom Schloßplatze aus deutlich sehen, wie die Diamanten auf dem Haupte und besonders an der Schulter der Kaiserin im Lichte der Fackeln und Gaskronen fort während flimmerten und blitzten. Die allseitig be merkte Schulteragraffe ist ein althistorisches Stück. Sie stammt aus dem Kronschatze Napoleons I. und wurde in der Schlacht bei Waterloo erbeutet. Der Kaiser der Franzosen trug dieses Schmuckstück, welches einen Wert von vielen Tausenden besitzt, sowohl bei seiner Krönung im Jahre 1806, wie auch später wiederholt am Hute. Es gehört jetzt zum Juwelen schatze des preußischen Königshauses. — Der Rat der Stadt Dresden veröffentlicht eine Erklärung, in weicher der Kaiser zugleich im Namen der Kaiserin für die Ausschmückung der Stadt, den Lampionzug und die Serenade allen Beteiligten herzlich dankt. Betont werden die zahlreichen Sym pathiebeweise für das Gedeihen eines starken geeinigten Deutschlands, verbunden mit warmer, treuer Liebe zum Landesherrn. Für die Armen in Dresden spen dete das Kaiserpaar 3000 Mark. — Eine kleine Szene, die eines politischen Bei geschmacks nicht entbehrt, spielte sich im Dresdner Hoftheater bei Gelegenheit der Galavorstellung ab. Den fremdherrlichen Offizieren war der erste Rang zu beiden Seiten der Prosceniumsloge Vorbehalten worden. In einer der Logen hatten sich der englische Militärbevollmächtigte und einer der beiden franzö sischen eingefnnden nnd hatten, da sie die ersten waren, auf den Borderplätzen an der Brüstung Platz ge nommen. Einige Minuten später erschien ein russi scher Militäxbevollmächtigter, der sich auf dem rück wärtigen Stuhle niederlassen wollte. Den Russen sehen, anfspringen und ihm seinen Vordersitz anbieten, war für den Franzosen das Werk eines Augenblickes. Der Russe wehrte sich natürlich als höflicher Mann, aber vergeblich; endlich that er dem Franzosen lächelnd den Willen. — Für alle Stenographen dürfte von Interesse sein, zu erfahren, daß in den Tagen vom 4. bis 6. Oktober in Dresden die fünfzigjährige Jubelfeier des König!. Stenographeu-Jnstitutes, verbunden mit der 28. Generalversammlung des Gesamtvereins der Gabelsbergerschen Stenographenvereiue im Königreiche Sachsen begangen werden wird. Die Beteiligung an diesem Feste verspricht eine um so regere zu werden, als die Generaldirektion der Königl. sächs. Staats eisenbahnen den Besuchern der gedachten Feier inner halb Sachsen eine Fahrpreisermäßigung insofern ge währt, als dieselbe auf die gegen Vorweis der Teil nehmerkarten am 3. und 4. Oktober gelösten einfachen Fahrkarten freie Rückfahrt bis einschl. 7. Oktober gestattet. Die Festordnung, welche der Feier zu Grunde liegt, ist in kurzen Zügen folgende; Freitag, 4. Oktober, Empfang der Gäste; Nachmittags 5 Uhr Delegiertenversammlung in Bauer's Hotel; 6 Uhr öffentliche Generalversammlung des Gesamtvereins; von 8 Uhr an geselliges Beisammensein ebenda; Sonn-