Volltext Seite (XML)
36 Dunkel! Erzählung von Friedrich Friedrich. - (Nachdruck verboten.) (Fortsetzung.) Er holte aus dem Schlafgcmach einen Rock. Schweigend zog Prell denselben an. Er lächelte bitter. Der? Blick, welchen er auf Körber warf, ver riet seine ganze innere Wut und Verzweiflung. Körber trat ans Fenster und rief die untenstehen den Diener herauf. „Sv — nun möchte ich noch eine Durchsuchung Ihres Hauses vornehmen," sprach er dann. „Darf ich Sie um die Schlüssel ersuchen?" Schweigend reichte Prell ihm ein Bund Schlüssel. Dann setzte er sich auf dem Sopha nieder und zündete die Cigarre wieder an, welche er bei Körbers Eintreten auf dem Tisch niedergelegt hatte. Körber durchsuchte zuerst das Zimmer, den Schreib- '^retär und das Schlafgemach. Er fand nichts, was als ferneren Beweis hätte dienen können. Er hatte die im Schlafzimmer hängenden Kleid- ücke untersucht — sie waren sämtlich trocken e hatte der Doktor während des nächtlichen s nicht angehabt. Sie konnten unmöglich schon getrocknet sein und mußten sich deshalb finden, r schritt zur weiteren Untersuchung des Hauses, er einen Diener mit sich nahm, während er uebrigen zu Prells Bewachung im Zimmer zurück- »eß. Ehe er diese Untersuchung indes vornahm, ver- Kenn. — -n-s- zurllckgekommen?" clstm urde v die Frohnr. daß der Obe, Lebensgefahr g. Höfe, und der Ve. bis an den steilen Mu... den einen Beamten rückwa.. versuchte. Hieran wurde er aber gtucrua-^ —... mit Aufbietung aller Kräfte verhindert. — Plauen, 6. August. Heute vormittag ist der hier wegen Mordes, verübt an der 5jährigen Tochter des Gendarm Ranft in Pausa, in Unter suchungshaft befindliche Handarbeiter Stöckigt in Be gleitung zweier Gerichtsdieuer nach Pausa transpor tiert worden, um bei einer gerichtlichen Lokalbesichtigung ugegen zu sein. 8 Halle, a. S., 6. August. Der Schlosser- aeister Harnisch zu Giebichenstein hat einen Arbeiter Züße, den er wegen rückständiger Miete hatte ex mittieren lassen, nach einem voranfgegangenen heftigen Streite, in welchem Harnisch angeblich in lebensgefähr licher Weise angegriffen worden war, erschoßen. 8 Berlin, 6. August. Für den am l 8. August in Dorstfeld stattfindenden Delegiertentag der Berg arbeiter sind von den Bergleuten Schröder, Bunte _mrd Siegel, wie das „Berliner Tageblatt" schreibt, Mögende Anträge eingebracht worden: Der Dele- ^-Zrtenlag wolle beschließen, das Komitee zu beauf- f^Äigcn, sich mit einer Anzahl von Bcrtrauernsmännern fl den deutschen Bergrevieren dahin zu verständigen, /ne Eingabe an den deutschen Reichstag vorznbereiten, / mrin der Erlaß eines Gesetzes gefordert wird, laut schein u Arbeitsämter gebildet werden, ähnlich den Os- und Gewerbekammern, unter dem Vorsitz chskommissaren, daß die Wahl der Abgeordneten nr aus Arbeitern und durch die Arbeiter darf, b. alljährlich unaufgefordert in einem Zeitraum Lohnkommissionen zu gleichen den Arbeitern und den Unternehmern zu welche den Lohn den Produktions- und Verhältnissen entsprechend feststellen, o. äe gebildet werden, welche bei dem Aus- Streitigkeiten zu vermitteln haben. Von werden folgende Anträge gestellt: 1. einen Delegiertentag von Bergarbeitern einzube- e das Jahr 1890, 2. Ende dieses Jahres eine ..tung von Delegierten aus Westfalen, dem .and und aus Schlesien abzuhalten, damit Ort, und Programm zum deutschen Delegiertentag sind. 8 Die „Kaiser Wilhei des ersten Gar treffende Kabin „Daily Telegraph setzung, welche, ins lautet: „Durchlauch Mir zur besonderen E.,. in das Heer einzureihen, in wt,.a)em Ihre Söhne, Enkelsöhne und Ihre Verwandtem bereits seit so vie^" Jahren ehrenvolle Stellungen hleklewcn. Es ist aüh ein besonderes Vergnügen für Mich, daß das Regi ment Meines Heeres, in welchem Kaiser Friedrich, Mein Vater und Ihr Schwiegersohn, so viele.Jahre diente, Ihrer Majestät Rainen tragen kann. Ich ordne hierdurch an, daß das Regiment meines Heeres Hinfort den Namen der Königin von England führen soll". 8 München. Sonntag abend halb I Uhr er folgte in Seubersdorf auf der Strecke Regensburg- Nürnberg ein Zusammenstoß der Züge 135 und 682. Der Postzug fuhr infolge plötzlicher Umstellung einer richtiggestellten Weiche durch den Weichenwärter auf den wartenden Güterzugi Zwei Beamte wurden schwer, zwei leicht verletzt. Von den Passagieren wurde an geblich Niemand verwundet. Das Material hat be deutenden Schaden erlitten. ** Paris. Boulanger bestreitet in seinem Mani fest besonders ausführlich, daß er Geld veruntreut und zu seinen Privatzwecken verwendet habe. Er habe diese für Spionagedienste verausgabt und hätte eigent lich noch herauszubekommen, lieber seine Ergebnisse berichtet er u. a.: Der Militärattache/ einer Groß macht hatte mit außerordentlicher Geschicklichkeit ein ausgedehntes Spionagesystem organisiert, gegen welches wir machtlos waren. Nach vielfachen Versuchen ge lang es uns, zu erfahren, wo er seine Papiere ver barg. Meine Leute bemächtigten sich derselben eines Nachts. Wir hatten in denselben eine Spionenliste und die Entwürfe der an die betreffende Regierung „Mein Herr — dieseNacht?" wiederholte die be stürzte Frau. Ich weiß nichts davon.' Er ist gar- nicht fortgewesen." „Er ist fort gewesen! —" sprach Körber mit Bestimmtheit. Noch einmal versicherte die Frau, nichts davon zu wissen. Ihre Bestürzung und Verwirrung sprachen zu deutlich für die Wahrheit ihrer Worte. „Wer reinigt das Zeug des Doctors?" fragte Körber weiter. „Der Kutscher," erwiderte die Frau. „Wann?" „In der Regel des Abends spät, wenn es geht. Der Herr Doktor liebt des Morgens das Pochen nicht." „Wann hat er es heute Morgen gereinigt?" „Heute Morgen noch gar nicht," erwiderte die Frau. „Er ist noch im Stall — ist heute Morgen noch gar nicht im Hause gewesen." Sie schien auch hierin die Wahrheit gesprochen zu haben. In des Doktors Zimmer und Kammer hatte Körber keine ungereinigte Kleidung gefunden. „Wo ist das Zeug, welches der Doktor iß dieser Nacht getragen hat?" fragte er weiter. Wieder versicherte die Frau, nichts davon zu wissen. „Wo schlafen Sie?" forschte Körber. Die Frau bezeichnete das Zimmer, es wär am andern Ende des Hauses. „Und wo schläft der Kutscher?" „Im Stalle — bei den Pferden." „Ist der Doktor während dieser Nacht lange auf geblieben?" Kck, weiß es nicht — ich habe mich um 10 Uhr 16003 28570 39752 50150 54881 S 3919 5889 28050 41834 54938 76758 96838 66173 677! 74681 768t 82220 834i .-ae ich hiern 2änkewitz anii sehr wohl ges meine Person sie sagen: Di als daß er 8 predigen. Daß abe ist, das macht hat als des den Dienst er genug ist, wi besseren Rock hat, es mag und wann ick Schulze nicht Ich verlasse > Länkewis Darunte Osorotu gelegter Prol tauglich befm Wendung des Körber fragte die Frau nicht weiter. Sie schien in der That von nichts zu wissen. Der Doktor konnte das Haus verlassen haben, und zurückgekehrt sein, ohne daß sie es bei der Abgelegenheit ihres Schlaf zimmers bemerkt hatte. Ehe er auch den Kutscher verhörte, durchsuchte er das ganze Haus — jedes Zimmer — jeden Schrank. Er hatte die Frau als Führerin mit sich genommen. Er fand nichts. Er trat in das Garten zimmer, dessen Thür in den Park führte. Es enthielt nur wenige Meubles, mehrere Stühle — einen Tisch und einen Divan. Sein Blick glitt über den Fußboden — einige schwach feuchte Stellen fielen ihm auf. „Sind Sie heute Morgen schon in diesem Zimmer gewesen?" fragte er. „Nein", erwiderte die Frau. „Oder der Doktor — oder der Kutscher?" „Auch die nicht. Der Doktor hat sein Zimmer noch nicht verlassen und der Kutscher ist noch gar nicht im Hause gewesen." „Waren Sie gestern hier?" „Auch gestern nicht. Es kommt um diese Zeit nur selten jemand in das, Zimmer." Körber beugte sich/ nieder, um die feuchten Stellen genauer zu untersuchen. Sie rührten offenbar von Tritten — von feuchten Stiefeln her — es war Grund an den Sjellen sie führten, wenn auch noch so schwach erkennbar, ^wn der Thür bis zum Ausgange in den Park. „Dies sind die Spuren seiner Heimkehr", sprach er. „Er hat die nassen beschmutzten Stiefel also.noch getragen — sie müsset auch finden." A Ziehuni Landes Lo SIMM! 9960 6385t 7674-: r.E L 19859 220L 46606 4994 75213/7737 15376 W7k 172« 311! 41- 517; 555 Sie fa ganze Haus, und einen 5 auch die Kl hatte und d Auch keinem wei Kleidung ur gereinigt, w gewesen unk Herr währe Auch seine Wahrheit. Körber Beweise aus ihn unwilli; die durchnäs eine doppell Besitze. Die von sich ge> Oder s versteckt Hal merksam dn Es bli kalten, scha nicht erwar ständig jed verwischen. Er ha! kehrte mit zurück.. . Ohne ohne auf P Vermisstes. * Ein Haus auf der Rosi. Im Staate Connec ticut in den Vereinigten Staaten von Nordamerika wurde ein zweistöckiges Haus, welches 48 X 51 Fuß Grundfläche bedeckte, über 100 t wog und 3 Rauch fänge hat, 13 englische Meilen weit transportiert und Ml einen Hügel wieder aufgestellt. Das Haus stand ursprünglich auf einen 80 Fuß Hohm Hügel und 400 Fuß vom Ufer des Flusses entfernt. Nachdem das selbe (M Ufer gebracht war, wmde es auf zwei große Fachboote gerollt, zu welchem Zwecke Piloten geschlagen wurden, und dann 13 Meilen stromauf wärts geschsifvt. Hier wurde in umgekehrter Ordnung die Arbeit wiedesPlt und nach 6 Tagen stand das Haus auf einem 1Ä- Fuß hohen Hügel und eine Viertelmeile vom Fhißuser auf siinem UM« Platze v-H» Die Arbeit wurde so! ausgeführt, daß die Bewohm nicht ausgezogen und weder an den Kaminen, nochH iZ an dem Verputze ein Sprung 'zu sehen war. Das ' t Haus kostete 28 000 M., der Transport mit allen Z Nebenarbeiten nur 4800 Bi. * Am Sonntag ist ein junger Mann, namens H Fäßler, Sohn des ehemaligen Brauereibesitzers in Appenzell, auf dem Wege nach dem Säntis eingeschneit U worden. Trotz angestrengten Versuchen konnte derselbe bis abends nicht aufgefunden werden und es sind auf D telegraphischen Bericht hin von der Säntisspitze weitere Versuche, denselben aufzufinden, eingestellt worden, da bis in die Nacht hinein immer noch reichlich Schnee gefallen ist. Bis in die Bieglisalp hinunter ist ein ö Meter hoch frischer Schnee gefallen. Es wird allge- W mein angenommen, daß der junge Mann, der trotz Ä6( 423i 546-t 772c 963i