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qdorgenstadt, Sebnitz, Gottleuba, Geringswalde, ^kösM, Frankenberg; die Stadt Riesa; Abordnungen Vbr Städte Schandau, Bärenstein, Königstein, Neu stadt b. St., Netzschkau, Lichtenstein, Dippoldiswalde; die Stadt Markneukirchen; Abordnungen der Städte Oelsnitz, Geyer, Plauen, Dohna, Rabenau, Wurzen, Schneeberg, Neustädtel. 16. Die sächsischen Land gemeinden: Gemeinde Strehlen; Vororte von Dresden; Vororte von Leipzig; Abordnung der Amtshaupt mannschaft Zwickau (darunter die Städte Wildenfels und Hartenstein); Abordnungen von Olbernhau, Frauenhain, Lobstädt, Schönheide, Rodewisch, WA- gensdvrf. 17. Die Universität Leipzig. 18. Die höheren Schulen: n) Gymnasien: Fürstenschulen zn Meißen und Grimma; Abordnungen der Krenzschule, der Thomasschule, der Nicolaischule, des Wettiner Gymnasiums, des Vitzthum'scheu Gymnasiums, der Gymnasien zu Dresden-N., Freiberg, Bautzen, Wurzen, Chemnitz, Leipzig, Plauen, Schneeberg, Zwickau, Zittau; k) Realgymnasien: Abordnungen der Annenschule zu Dresden und der Realgymnasien zu Leipzig, Dresden-N., Chemnitz, Döbeln, Zwickau, Freiberg, Borna, Zittau; o) Abordnungen der Real schulen zu Grimma, Mittweida, Leisnig, Großenhain, Stollberg, Meerane, Meißen, Pirna, Löbau, Leipzig; ck) Abordnungen des Königlichen und des Flecht- cher'schen Seminars; o) Kunstakademiezu Dresden (im Anschluß an deren Abordnung der Architekten-Club Akanthus); t) Conservatorium zu Leipzig; x) Kunst gewerbeschule zu Dresden; ll) Höhere Gewerbeschule Chemnitz; i) Baugewerkenschule Dresden; ich Han delslehranstalt der Dresdner Kaufmannschaft; 1) deutsche Fachschulen zu Aue, Leisnig, Glashütte, Dippoldiswalde. 19. Der 14. deutsche Turnkreis (Königreich Sachsen.) 20. Landesverband sächsischer Feuerwehren. 21. Die Gruppe des Verkehrswesens: n) Post und Telegraphie (Oberpostdirektionsbezirke Dresden und Leipzig); b) die Staatseisenbahnver waltung ; o) der sächsische Schifferverein; ä) Chaisen träger; o) Straßenbahnen; ch die Abordnung der Straßenwärter; g) der sächsische Radfahrerbnnd; 22. Schützenvereine. 23. Militärverereine nnd Ver einigung der Kampfgenossen 1870/71 mit dem Ruhmeswagen der „Saxonia." 24. Der Verband sächsischer Gewerbe- und Handwerkervereine. 25. Innungen und sonstige Körperschaften: Der Verband sächsischer Bäckerinnungen und die Dresdner Bäcker innung; Innungen von Dresden, Leipzig, Zwickau, Wilsdruff; die Cvnditoren-Kreisinnung" zu Dresden; Dresdner Marktverein, Gast- und Schankwirtverein, Verein Frenndschaftsbund, Arbeiter - Fortbildungs- Verein, Philatelisten-Verein, Verband deutscher Handlungsgehilfen, Abordnung der Firma Villeroy und Boch; Vereinigung der Dresdner Zimmer gesellen. 26. Die große Gruppe der Industrie: a) Königl. Porzellan-Manufaktur Meißen; k) die Gruppe der Textilindustrie mit den Sonderdar stellungen von Großenhain, Hainichen-Böhrigen und Großröhrsdorf und begleitet von Abordnnngen der beteiligten Städte; o) die Eisen- und Stahl-Industrie Sachsens; <l) Leder-Industrie; o) Glas-Industrie; 1) Brauerei-Genossenschaft; §) Papiermacher-Bernfs- genossenschaft; b) Sächsisches Buchgewerbe; i) Ver einigung der Dresdner Lithographen, Stein- und Lichtdrucker; Ic) Tabak-, Zigarren- und Zigarretten- Jndustrie; I) Sächsische Strohhut-Jndnstrie; m) Dresdner Chokoladen-Jndustrie; n) Beleuchtungs branche (Fr. Siemens-Dresden); o) Meißner Ofen- Industrie (Karl Teichert und Ernst Teichert) und Meißner Töpfer-Innung; p) Seifen-Fabrikation (I. Haas-Dresden); g) Metall- und Holzwaren- Das war genug, um Herrn Zwißler in Verle genheit zu bringen: „Ich weiß selbst nicht", meinte er endlich. — „Ha, das wär", lachte seine Begleiterin, — „do möcht i net mit Jhna geha. — „Warum nicht?" erlaubte sich Herr Zwißler zu fragen. „A Mann muß immer wisse, was er will", erwiederte das Mädchen in ernstem Tone. „Sie haben recht! Schon der alte Cicero sagt —" begann Zwißler, aber er konnte seinen Satz nicht vollenden; eine Baumwurzel, die in den Weg hinein ragte, hätte er nicht bemerkt, ein Ruf des Schreckens von feiten des Mädchens — Herr Zwißler lag am Boden, und als er versuchte, sich wieder aufzurichten, fühlte er an seinem Fuße einen stechenden Schmerz. „Es geht nicht", stöhnte er, „ich glaube —" Das Mädchen streckte ihm die Hand entgegen: „Do packet Se me amol fescht", meinte sie und zog ihn, als er dies gethan, mit einem kräftigen Ruck empor: „Göhts jetzt?" fragte sie besorgt. „Blos no a Viertelstundle, no send mehr derhaim", fuhr sie fort, „und moei Muater muaß no nach dem Fuß gacka! No, no, habet Se mie no fescht", munterte sie ihn auf, legte feinen Arm in den ihrigen und schritt sorgsam Schritt für Schritt mit ihm vorwärts. Herrn Amadeus Zwißler war es sonderbar zu Mut. Manchmal sah er seine Geleiterin von der Seite an, — wie schön ihre Augen waren — wie ftisch und munter sie in die Welt hinausguckte. — Wenn ihn jetzt jemand sähe von daheim — am Arm Fabrikation (Eschebach u. Haußner, Dresden-Rade berg; r) Nähmaschinen- und Fahrrad-Fabrikation (Seidel u. Naumann-Dresden, Biesolt u. Löcke- Meißeü); 8) Motoren-Fabrikation (M. Hille-Dresden t) Kork-Industrie (E. Lindemann-Dresden). 27. Die sächsischen Sängerbünde. 28. Schlußgruppe. Der Wagen des Friedens, geleitet von Jungfrauen und Dresdner Turnern. — Vorigen Sonnabend überbrachte namens der gesamten Knappschaft eine Deputation der Beleg schaften auf den Freiherrlich v. Burgker Werken ihrem Bauherrn, Herrn Baron v. Burgk, ihren Dank für die der Knappschaft jederzeit erwiesene Fürsorge, namentlich für die erst kürzlich wieder erfolgte freiwillige Aufbesserung ihrer Löhne. Aus Anlaß dieser Kundgebung hat nun Herr Baron v. Burgk folgende Bekanntmachung erlassen: An den Vorstand der Burgker Bergknappschaft. Wir gehen im Laufe dieses Monats der seltenen Feier des 800jährigen Bestehens unseres Herrscherhauses entgegen, auch wird es in kurzer Zeit 40 Jahre, daß ich persönlich mit der Leitung der hiesigen Werke, meines väterlichen Erbes, betraut! bin und dies hatte mich bereits seit einiger Zeit bestimmt, der Knappschaft einen Beweis meiner Fürsorge, meiner steten Teilnahme zu gewähren. Wenn ich es bereits heute bekannt gebe, worin dies bestehen soll, so geschieht es nnter dem Eindrücke der Freude und Anerkennung, welche mir durch die Aussprache der Dankbarkeit nnd Treue seitens einer Abordnung der gesamten Belegschaften heute geworden ist, und welche ich dabei empfinde. Ich bestimme daher ans vollem freien Willen als Erinnernngsgabe bei Gelegenheit der Wettiner Jubelfeier, daß von nun ab bis zum Erlöschen des hiesigen Bergbaues für Mitglieder der Burgker Bergknappschaft das Schul geld vom dritten Kinde an meinerseits übernommen werde. Ich gehe dabei von dem Grundsätze aus, daß die Erziehung der Jugend unsere Hauptaufgabe ist; daß es aber auch eine Pflicht einer jeden Familie ist, sich derselben nicht zu entziehen. Bei dem häufigen Kindersegen wird dies aber öfter eine Sorge für die Familienväter und daher glaube ich, durch Uebernahme derselben auf meine Schultern, wenn auch nur teilweise, eine wahre Wohlthat zu erweisen. Ich wünsche, diese Angelegenheit durch die Organe der Knappschaftskasse geordnet zu sehen und stelle von heute ab die nötigen Beträge der selben aus meiner Hauptkasse zur Verfügung. Glückauf! Burgk, am 1. Juni, 1889. A. v. Burgk. — Dresden. Ueber den Besuch Sr. Majestät des Kaisers zur Wettiner Jubelfeier in Dresden ver lautet bis jetzt, daß der Kaiser Dienstag, den 18. Juni vormittags ankommt nnd sich vom Bahnhof direkt zu der um 10 Uhr beginnenden Parade der Garnison nach dem Alaunplatze begiebt. Die Rück kehr nach Berlin erfolgt bereits abends nach Beendi gung des Armeefestes. Vorher wohnt der Kaiser der feierlichen Enthüllung des Denkmals weiland Sr. Maje stät des Königs Johann bei. —Ihre Maj. der Köniz und die Königin sind von Köln kommend, in der königl. Villa zu Strehlen wieder eingetroffen. — Ein erschütternder Fall. Eine Frau Post sekretär Beyer in Dresden, welche am 2. September v. I. aus dem 2. Stock eines Hauses auf das Straßen pflaster stürzte und infolge der erhaltenen schweren Verletzungen monatelang in der Diakonissenaustalt verpflegt wurde, nun aber ihren sechs Kindern wieder gegeben war, erfreute sich dieses unter Qualen lange ersehnten Glückes nur kurze Zeit. Am Mittwoch abend entfiel ihr eine kleine Petroleumlampe, die Kleider eines Mädchens? —Es schoß ihm heiß in die Wangen bei diesem Gedanken — und beinahe wäre er wieder gestürzt. „No, nat so tappig", meinte seine Begleiterin, „gucket Se, do send mer scho." Sie waren am Ende des Waldes angelangt. — Auf der Höhe lag dicht vor ihnen ein stattliches Ge höfte. Auf dieses schritt nun das Mädchen zu. „Ja, was ischt denn das", hörten die beiden mit einem Male rufen, und vor ihnen stand eine ältere Frau in einfacher ländlicher Kleidung. — „Dem Herra ischt a Unglück passiert", erwiderte das Mädchen — „l moint er hält' sich de Fuß verstaucht." — Die Frau war indessen näher getreten. Sie sah Herrn Amadeus Zwißler scharf ins Gesicht: „I moin, i sollt das Gesicht kenne", meinte sie. „Ja freili, freili, rief sie mit einem Male, das ischt jo der Amadeus!" Und als dieser ein ziemlich ver wundertes Gesicht machte, rief sie wieder: „Ja, kennst mi denn nemma, de leiblich Schwester von Deine Mutter?" „So wären Sie meine Frau Tante" — er widerte Ainadeus und ergriff die dargebotene Hand der Frau. „Sie — Frau Tante" — rief diese wieder — no do hör einer au, schwazt mer so in de Stadt —" „Schimpf net, Mutter", redete das Mädchen dazwischen, „siehst net, wie der Herr auf oimol schlecht aussieht?" Und in der That hatte die „Tante" gerade noch Zeit, den Neffen in ihren Armen aufzufangen der Schmerz hatte ihn ohnmächtig gemacht. fingen sofort Feuer und die Aermste rännte mm kr ihrer Verzweiflung, ganz in Flammen gehüllt, Hs nach dem Souterrain herab, wo endlich «in Hausbe wohner die Flammen erstickte. Doch — es war ^zu spät. Noch in der Nacht ist die unglückliche Frau ihren furchtbaren Qualen erlegen. — Zwickau, 5. Juni. (Oeffentliche Verhandl. vor dem Königl. Landgericht.) Der Webergeselle und Musiker Carl Hermann Weidhaas aus Mülsen St. Micheln wurde wegen fahrlässiger Brandstiftung zu einer Gefängnisstrafe von 6 Wochen verurteilt, doch rechnete man ihm hierauf drei Wochen der er littenen Untersuchungshaft an. Weidhaus setzte am 5. Mai d. I. in dem dem Grafen von Schönburg- Waldenburg-Forderglauchau gehörigen Rümpfwald bei Lichtenstein gelegentlich eines Spazierganges leicht sinniger Weise eine Partie dort wachsendes niedriges Holz und Gestrüpp in Brand, durch welchen der Fichtenbestand in einer Ausdehnung von 1,s.-> Hektar vernichtet worden ist. — Zwickau, 6. Juni. Ein Fremder ließ gestern nachmittag in einer hiesige», sehr besuchten Wirtschaft seine Reisetasche mit 10 000 Mk. bar und Wertpa pieren in gleicher Höhe, liegen. Als der Fremde seinen Verlust bemerkte, war die Tasche bereits von dem Finder bei der Polizei deponiert. — Hartenstein, 5. Juni. Ein großer Teil der Bürgerschaft hatte gewünscht, das abgebrannte Rathaus wieder aus die Mitte des Marktes zu er bauen. In der gestrigen öffentlichen Stadtgemeinde ratssitzung ist aber auf Vorschlag des Bürgermeisters Eckardt, der in einem umfänglichen Berichte im In teresse einer gedeihlichen Weiterentwicklung der Stadt Hartenstein von Bebauung des Marktplatzes dringend abgeraten hatte, beschlossen worden, von der Mitte des Marktes abzusehen, das große und schöne am Markt gelegene Fuchs'sche Grundstück anzukaufen und als Rathaus herzustellen. Se. Durch!, der Fürst Alexander von Schönburg-Hartenstein ist geneigt, zur Umwandlung des Grundstückes in ein Rathaus einen ansehnlichen Beitrag zu gewähren. Auf den freige- legten Platz will man ein Paul Flemming-Denkmal mit Zierbrunnen errichten. — In Plauen i. V. begeht am 11. d. der städtische Bademeister, Herr Kuhn, das 25jährige Jubiläum in dieser Stellung. Das wäre nun an sich nichts seltenes: daß aber Herr Kuhn im Laufe dieses Vierteljahrhunderts etwa 60 Menschen das Leben gerettet hat, das dürfte doch etwas außerge wöhnliches sein. — Reichenbach i. V., 6. Juni. Unsere Stadt ist auss neue von einem schweren Unglück heimgesucht worden. In dem am 3. und 4. d. M. durch die Ucberschwemmung schwer betroffenen unteren Stadt teile brach heute früh 3 Uhr in der von den Wasser- massen besonders schwer heimgesuchten Schaarschmidt'- schen Fabrik auf bis jetzt noch unaufgeklärte Weise Feuer- aus, durch welches bis jetzt noch weitere 9 Häuser ergriffen wurden. Man hofft, das Feuer auf diesen Herd beschränken zu können. — In Oberlangenau schlug am 4. ds. M. der Blitz in einen Baum, spaltete diesen und traf ein gerade in diesem Augenblicke passierendes Düngcrgeschirr, das mit 2 starken Ochsen und einem Pferd bespannt war. Der zur Hand gehende Ochse wurde erschlagen, dem vorgespannten Pferde riß der Blitz die 4 Hufeisen ab und betäubte es auf kurze Zeit. Die beiden Geschirrführer wurden in den Straßengraben geschleudert, blieben aber unversehrt. — Sayda. Einen seltenen Fund machten am vorigen Montag die mit dem Massenschutt an der Von einer Heimreise konnte zunächst keine Rede mehr sein. Vierzehn Tage lang mußte Herr Ama deus Zwißler zn Bette liegen, die Tante, und das Büschen „Mariele" pflegten ihn treulich, und die Klassiker blieben ruhig in seinem Ränzlein — gar oft saß das „Mariele" an seinem Lager und schwatzte und lachte mit ihm, daß es nur so eine Freude war. Und da war es ihm so allmühlig als schmelze eine Rinde, die lange, lange um sein Herz gelegen war. — Und der Tag kam, da er endlich wieder frisch und munter heimwärts konnte. Mit herzlichen Worten hatte sich Herr Amadeus von seiner Tante verabschiedet. „I moin, 's Mariele soll no a Stückle weit mit Dir geha", hatte sie gesagt und den beiden, die nun rüstig dem Waldweg zuschritten, mit freudig, wehmü tigem Blicke nachgeschaut. Sie wußte ja, was kommen wird. Und so kams auch! Für Herrn Amadeus Zwißler war Pfingsten trotz aller Schmerzen ein Fest der Freude geworden, und das „Mariele" hatte, als er von ihr Abschied nahm, nicht geweint, sie hatte ihm einen herzlichen Knß gegeben und gesagt: „Komm bald wieder." Ünd er kam bald wieder und im Herbst, da war das Mariele die Frau Professorin, und die guten alten Klassiker wurden bei feite geschoben, für lange, lange. Das wars, was Herr Amadeus Zwißler auf seiner Pfingstreise erlebte!