Volltext Seite (XML)
MMMckMWM Wochen- und Uachrichlsblatl zugleich AsWs-AMgcr sm hohOttf, Rodlitz, Keroshsrf, NÄttf, Zt. HÄrichsort, Marieimil mö UZlsei. Amtsblatt für den Sta-trat z« Lichtenstein. _____—AM. ZnhxgKAg. -— ______ _____ Nr. 120. Freitag, tzen 24. Mai 1889. Dieses Blatt erscheint, täglich (außer Sonn- und Festtags) abends für den folgenden^ Tag. Vierteljährlicher Bezugspreis: 1 Mark 25 Pf. — Einzelne Nummer ö Pfennige. — Bestellungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 179, alle Kaiserl-Posianstalten, Postboten, sowie die Austräger entgegen. — Inserate werden die viergespalten« Korpuszeile oder deren Raum mit 10 Pfennigen berechnet. Annahme der Inserate täglich bis spätestens vormittag 10 Uhr. BekaMLMKchUM Vom diesjährigen Gesetz- und Verordnungsblatt für das Königreich Sachsen ist das 4° n. S. «stück und vom diesjährigen Reichs-Gesetzblatt sind die Nummern LO u. M erschienen und für die nächsten 14 Tage zu jeder manns Einsicht in hiesiger Ratsexpedition ausgelegt worden. Dieselben enthalten: 4. Gesetz und Verordnungsblatt: Nr. 14. Dekret wegen Konzessionierung der Zittau-Oybin-Johnsdorfer Eisen bahngesellschaft vom 28. März 1889. Nr. 15. Verordnung, die Enteignung von Grundeigentum zu Erbauung einer normatspurigen Sekundär-Eisenbahn von Kamenz nach Elstra bf treffend vom 25. März 1889. ! Nr. 16. Verordnung, die Enteignung von Grundeigentum zu Erbauung einer normalspurigen Sekundär-Eisenbahn von Bautzen nach Königs wartha betreffend vom 26. März 1889. Nr. 17. Bekanntmachung, eine Anleihe der Aktiengesellschaft „Bürgerliches Brauhaus Dresden-Plauen" betreffend vom 30. März 1889. Nr. 18. Verordnung, Ernennungen für die 1. Kammer der Ständeversamch- lung betreffend vom 1. April 1889. Nr. 19. Verordnung, betreffend eine Ergänzung der das Verfahren hei DiSmembrierung der mit Ablösungsrenten behafteten Grundstücke be treffenden Verordnung vom 15. Februar 1841, vom 17. April 1889. Nr. 20. BekauutmachAWg, die Versammlung der Stände des Königreichs Sachsen zu einem außerordentlichen Landtage betreffend vom 7. Mai 1889. / L. Reichs-Gesetzblatt: Nr. 1854. Gesetz, betreffend die Abänderung des Vereinszollgesetzes vom 1, Juli 1869, vom 18. April 1889. Nr. 1855. Bekauntmachuug, betreffend die Einfuhr von Pflanzen und sonstigen Gegenständen des Gartenbaues vom 19. April 1889. Nr. 1856. Gesetz, betreffend die Erwerbs- und Wirtschaftsgenossenschaften vom 1. Mai 1889. Lichtenstein, den 21. Mai 1889. Der Rat zu Lichtenstein. Fröhlich. Brermholz-AuMom Auf Lichtensteiner Revier sollen Montag, den 27, Mai d. I., von Vorm. 8 Uhr an, 37 Rm. Nadelholz-Brennscheite und Rollen, , im Burg- 120 „ fi. Neste (Schneidelreißig), l u. Reudörfler 50 Wellhdrt. Laub- und Nadelholz-Reißig 1 Walde, unter den vor der Auktion bekannt zu gebenden Bedingungen und sofortiger Bezahlung meistbietend an Ort und Stelle versteigert werden. ... 'EO « Uh- .m R-ftE«. K-°°- Fürstliche Forstverwaltung Lichtenstein, den 21. Mai 1889. Tagesgeschichte. —* Lichtenstein, 23. Mai. Schon öfter bei Jahrmärkten ist von der hiesigen Schutzmannschaft die Beobachtung gemacht worden, daß Bretter von den Buden weggenommen und auf Plätze geschleudert worden sind, wodurch die Passage gehemmt wurde. Vergangene Nacht ist nun ebenfalls ein solcher Unfug verübt worden. Diesmal gelang es jedoch, einen der Thäter dingfest zu machen, wodurch auch die Namen der übrigen Unfug treibenden Burschen festgestellt worden sind. — Erfahrungsgemäß entsteht in der warmen Jahreszeit bei den Kettenhunden sehr leicht die Wut- Dl k Billa am Rhein. Original-Novelle von Mary Dobson. -- (Nachdruck verboten.) (Fortsetzung.) Darauf sagte Hilda: „Du bist so lange geblieben, Mama. Ist Tante Wagenfeld noch immer krank?" „Nein, es geht ihr besser, mein Kind, ich habe aber auch mit Onkel Doktor sprechen müssen, er ryill morgen verreisen." „Verreisen?" wiederholte schnell und fast ver drießlich der kleine Rudolf. „Dann bekommen wir keine Gießkannen und Hilda keine bunten Erbsen." Die Mutter und Wendtorfs lächelten und Elisa beth sagte: „Die Kinder haben sich auch bei Ihnen über Doktor Bäumer beklagt?" „Das haben sie allerdings gethan," erwiderte er, und sich zu den Kleinen wendend, fügte er hin zu: „Was meint Ihr, wenn ich morgen die Gieß kannen, die Ihr so notwendig braucht, schicke?" „Du?" riefen beide freudig überrascht. „Ja, thue das, Herr Wendtorff, Du wirst es gewiß nicht vergessen, wenn Du es uns einmal versprochen hast." „Nein", entgegnete dieser und es schienIElisabeth, als ob er diese Worte mit bedeutungsvollem Nach druck betone, „ich vergesse überhaupt nie, was ich einmal gesagt und halte es auch stets, darauf könnt Ihr Euch verlassen." „Onkel Walker hält auch sein Wort," fiel Rudolf ein, „er bringt mir einen großen Hund mit und für Hilda lebendige bunte Vögel. Es ist wahr, Mama, Herr Wendtorff hat es gesagt." „Dann müssen wir wohl bald für alle diese krankheit, wenn sie nicht hinreichend mit genügendem frischen Saufwasser versehen werden. Mit Rücksicht darauf bringen wir eine Verordnung des königl. Ministeriums vom Jahre 1859 in Erinnerung, welche Nachlässigkeiten in dieser Richtung mit Geldstrafe bis zu 15 Mk. bedroht. Abgesehen davon ist es aber auch eine moralische Pflicht eines jeden Hundebesitzers, seine Tiere durch solche Mängel nicht leiden zu lassen. — Die zahlreiche Benutzung der im vergangenen Sommer eingelegten Extrazüge anläßlich der im Teichwolframsdorfer Waldparke abgehaltenen Kon zerte veranlaßt die Staatseifenbahnverwaltung, auf Sonntag, den 26. Mai, und am 1. Pfingstfeiertag, Tiere Häuser bauen"!, entgegnete Elisabeth lachend, aber zugleich erstaunt, daß ihre Kinder mit dem ernsten Manne so schnell vertraut geworden. „Ja, Mama, das laß uns thun," rief ihr kleiner Sohn, „laß uns morgen zur Stadt fahren." „Herr WendtorH" sagte jetzt Hilda mit plötz lichem Ernst, „nun will ich Dir auch Papas Bild zeigen, von dem ich Dir gesagt," und seine Hand ergreifend führte sie ihn ins Wohnzimmer vor die lebensgroßen Oelgemälde ihrer Eltern. „Sieh' das ist Papa, den Du auch gekannt hast, und da ist unsere Mama." Schweigend betrachtete Helbert Wendtorff beide Bildnisse, am längsten aber das schöne Frauenbild in duftig weißem Gewände, dessen sinnend ernste Augen forschend und fragend auf ihn und das Kind herabzublicken schienen. Dann sagte Hilda zu ihrer Mutter, die ihnen mit Rudolf gefolgt war: „Mama, Herr Wendtorff will Papas Grab mit uns besuchen, wenn wir ihm den Kranz von den ersten Rosen bringen." „Das ist sehr freundlich von Herrn Wendtorff," entgegnete Elisabeth mit unverkennbarer Bewegung. „Aber das wird noch lange währen, denn die Knospen sind noch klein," meinte Rudolf. „Ich muß auch vorher nach England reisen," erwiderte Helbert Wendtorff, gewaltsam seine Er regung bezwingend. „Bis zu meiner Rückkehr werden die Rosen wohl auch aufgeblüht sein und bis dahin lebt wohl, Kinder." „Warum mußt Du aber nach England reisen?" fragte Rudolf seine Hand fassend. „Kannst Du nicht Briefe schreiben und bei uns bleiben?" den 9. Juni, den Besuch der im Teichwolframsdorfer Waldparke in Aussicht genommenen Konzerte durch Einlegung je eines Extrazugs von Werdau nach Teichwolframsdorf und zurück zu erleichtern. Der selbe wird 3 Uhr — Min. nachm. von Werdau ab gehen und 3 Uhr 30 Min. in Teichwolframsdorf ankommen, während er abends 7 Uhr 10 Min. Teichwolframsdorf verlassen wird, um 7 Uhr 33 Min. in Werdau einzutreffen. Zur Benutzung dieses Extrazugs berechtigen die gewöhnlichen Fahrkarten. — Die Eisenbahnstation Oelsnitz bei Lichten stein wird vom 1. Juni an die Bezeichnung „Oelsnitz im Erzgebirge" führen. i Elisabeth wandte sich ab, um das höhere Rot ihrer Wangen zu verbergen, Helbert Wendtorff aber antwortete schnell: „Nein, nein, mein lieber kleiner Junge, das kann ich nicht und nun aber adieu, bis wir uns Wiedersehen," und den Kleinen auf seinen Arm nehmend, küßte er ihn zärtlich, während dieser seinen Hals umschlang und sein rosiges Gesicht an die gebräunte Wange des Mannes legte. Dann gab er Hilda die Hand, küßte auch sie und sagte, während sie ihn träumerisch anblickte: „Lebe wohl, meine liebe Hilda, bis wir uns Wiedersehen!" „Lebe wohl, Herr Wendtorff," erwiderte sie mit stockender Stimme. „Komme recht bald wieder zu uns und schicke uns auch einen Brief, damit wir wissen, ob Du auch glücklich in England ange kommen bist." „Das werde ich thun", antwortete er lebhaft und sich nun zu Elisabeth wendend, welche rhre Rührung nur schwer bekämpfte, reichte er ihr seine Hand und sagte mit beredtem Blick: „Leben auch Sie wohl, Frau Eschenbach." „Und Sie gleichfalls Herr Wendtorff", entgegnete sie, ihre Hand in die seinige legend, die er mit innigem Druck umfaßte und festhielt. Ihre Augen trafen sich in einem Blicke, der ihnen das ganze Glück ihrer kommenden Tage vor aussagte, dann verließ Helbert Wendtorff das Gartenzimmer und die Villa, und mit freudig pochendem Herzen wandte sich Elisabeth ihren Kindern zu. 32. Doktor Bäumer hielt Wort und erschien am > Morgen des vierten Tages nach seiner Abreise in