Volltext Seite (XML)
Marke (Fortsetzung folgt.) K In Grünt Uhr Beicht Meldung. V und Komm Privatbei^ kreis des Hei gleichen für l Herrn Oberp Die ans auf voll eiug> werden. Lichten Begin» rat Kreißig Tagebkatt-t eingeheimstH die bisherige samteinnahm 130000 Tae gefähr 6600 den 54 000 30000 L. Z schickt. Im 24 500 L. C gegangen. Beamten sind in solchem Falle meistens traurig daran", antwortete ihr Schwiegersohn. „Gustav", unterbrach ihn seine Gattin, „laß uns wissen, wie es um Karoline steht. Wenn es ihre Verhältnisse erfordern, so müssen wir ihr beistehen." „Sie sind für sie schlimm genug, Elisabeth", er widerte Eschenbach, „denn sie muß sich jetzt zu einer- ganz anderen Lebensweise entschließen. Zum Glück hat wenigstens Falkenberg keine Schulden hinterlassen." „Und wie denkt Karoline sich einzurichten?" fuhr Elisabeth fort. „So gut sie es mit einer jährlichen Einnahme von etwas über tausend Thalern wird machen können!" antwortete Gustav Eschenbach, welcher nur zu gut wußte, wie viel seine Schwester bisher alljährlich gebraucht. „Hat sie für diese Summe auch für den Knaben zu sorgen?" entgegnete die Rätin. „Nein, Mutter, das ist nicht eigentlich erforder lich, da er von seinem Großvater mütterlicherseits ein kleines Vermögen besitzt, dessen Zinsen für seine Er ziehung ausreichen werden. Da er, wie auch sein Vater gewünscht, Offizier werden will, so wird er, sobald er das gesetzliche Alter erreicht hat, in der Ka- detten-Anstalt unserer Provinz Aufnahme finden." „Wird Karoline in Düsseldorf bleiben?" lautete Elisabeths nächste Frage. „Darüber ist noch nichts bestimmt", entgegnete ihr Gatte, „denn hinsichtlich eines Vorschlages, den ich ihr in dieser Beziehung machen wollte und, wie ich meine, eigentlich machen muß, bedarf es auch Deiner Zustimmung." Meiner?" und Elisabeth blickte ihn überrascht an. Mittw MtW Hiermit null Umwoge u. o. einen < eröllne. rvercten Iröll. ton Dntsrrio! Lon ist getrockneter Dünger und s pfehlen deuselb Düllgemitte in Waggon! Analysen der In allen wir noch nicht 3W ÜÖNN6V soll ^nfraMn si „Ja, Elisabeth, denn ich wollte ihr in unserm Hause in der Stadt, das wir ja kaum zur Hälfte be nutzen, eine Wohnung anbieten, wodurch ihr schon die jährliche Miete erspart würde!" „Und hast Du geglaubt, Gustav, ich könnte mit diesem Vorschlag nicht zufrieden sein?" entgegnete Elisabeth, die nur nicht mit ihrer Schwägerin unter einem Dache zu wohnen wünschte. „Wird aber auch Karoline hierher kommen wollen?" „Ja, das glaube ich, denn sie hat für ihre Va terstadt stets eine große Vorliebe gehegt, und besitzt auch dort noch viele Freunde und Bekannte." „So will ich ihr denn die Wohnung anbieten, wenn es Dir recht ist. Jetzt muß ich zur Stadt und werde wohl erst spät wiederkommen, sorgt also nicht weiter für mich!" „Deine Korrespondenz hat sich wohl sehr gehäuft?" fragte die Rätin, welche ihren Schwiegersohn sehr verändert fand. „Ja", erwiderte dieser mit düsterer Stirn. „Nach der langen Abwesenheit habe ich mehrere wichtige Ge schäftsangelegenheiten zu ordnen." Er trank hastig den Kaffee, welchen Elisabeth ihm reichte, küßte sie und sein Kind und nahm mit ge wohnter Herzlichkeit Abschied. Dann stieg er in seinen Wagen, drückte den sorgenschweren Kopf in die Kissen und fuhr zur Stadt. „Gustav hätte sich heute schonen sollen", sagte die Rätin, als sie mit Elisabeth allein war. „Er sieht so angegriffen und verstimmt aus, wie ich ihn noch nie gesehen!" Darüber darfst Du Dich nicht wundern, Mutter", sonders bei dem jüngeren Teil unserer Schülerwelt etwas ganz Gewöhnliches ist, Bleistifte, Schieferstifte, ja selbst Federhalter lose in der Tasche mit sich hernm- zuführen, so mögen Haus und Schule nicht verab säumen, anläßlich dieses Falles auf das Gefährliche ihres Thuns hinzuweisen. — Von jder Kreishauptmannschaft Leipzig ist dem Schulknaben Louis Ernst Otto August Würker in Möckern, welcher vor einiger Zeit einen anderen, auf dem Eise eingebrochenen Schnlknaben mit Mut und Entschlossenheit ans drohender Lebensgefahr errettet hatte, eine belobigende öffentliche Anerkennung im Verordnungsblatte der Regierungsbehörde zu teil geworden. — Ist das Leben kleiner Kinder schon einer- großen Menge natürlicher Gefahren ausgesetzt, so werden dieselben noch vermehrt durch fahrlässige Handlungen, welcher sich die Kinderwärterinnen schul dig machen, und eine solche Handlung war es, welche am 9. Februar d. I. den Tod eines vier Monate alten Kindes, das einem Einwohner in Chemnitz ge hörte, verursacht hat und am 10. ds. das 1873 in Schönau b. Altchemnitz geborene, bisher noch unbe strafte Dienstmädchen Auguste Anna Heinzig vor die 2. Strafkammer des Chemnitzer Landgerichts auf die Anklagebank brachte. Um das ihr anvertraute Kind in Ruhe zu erhalten bez. zu beruhigen, Pflegte das Mädchen demselben ein Gnmmihütchen in den Mund zu stecken, eine viel verbreitete und umso verwerflichere Angewohnheit, wenn das Gnmmihütchen nicht so vorzüglich konstruiert ist, daß es dem Säugling nicht in den Mund und von hier in die Kehle rutschen kann. Am 9. Februar d. I. nun hat die H. dem Kinde das Gummihütchen wieder in den Mund ge geben,aber dasselbe so tief hineingesteckt, daß das arme Wesen daran erstickte. Nach den Ergebnissen der Beweisaufnahme hat sich die H. bei dieser Hand lung einer äußerst groben Fahrlässigkeit schuldig ge macht, denn, wenn sie auch erst das 15. Lebensjahr zurückgelegt hat, so hätte sie sich bei nur einiger Aufmerksamkeit doch sagen müssen, daß das Gummi hütchen bei so tiefem Hineinstecken in die Mundhöhle des Kindes geeignet war, den Erstickungstod des letzteren herbeizuführen. Aus diesem Grunde ahndete der Gerichtshof die That der Angeklagten auch sehr streng, denn er verurteilte die H., trotz bei derselben die Milderungsgründe der Jugend in entsprechende Berücksichtigung zu ziehen waren, zu 6 Monaten Gefängnis. — Waldenburg, 13. April. Ihre Majestät die Kaiserin empfing Donnerstag, den 11. d. M. Ls W seit eingetragen. Ä»t Hitze aller T — Huste»» - Fleisch und En Fingern und F Pflaster). Heü und 50 Psem stein-Erusttl M Marke und gi Gefangenschaft bedroht. 8 Berlin, 13. April. Der Erbgroßherzog und die Erbgroßherzogin von Oldenburg, sowie Graf nachmittags Ihre Durlaucht verw. Frau Erbprin- ! und Gräfin Fritz Hohenan erkrankten auf der Fahrt zessin Lueie von Schönburg-Waldenburg in zwei- l von Bombay nach Kalkutta unter Symptomen von stündiger Audienz. Alsdann hatte Ihre Durchlaucht I Vergiftung infolge Genusses von Speisen, die in die Ehre, auch von Ihren Majestäten der Kaiserin Augusta und der Kaiserin Friedrich in je einhalb stündiger Audienz empfangen zu werden. Man darf annehmen, daß Ihre Durchlaucht die Frau Erbprin zessin neben dem persönlich abzustattenoen Dank für die Teilnahme, welche die Allerhöchsten Herrschaften bei den schmerzlichen Trauerfällen, welche im vorigen Herbste Hochdieselbe betroffen haben, bewiesen, sich auch in Rücksicht auf ihre bevorstehende Reise nach Rumänien verabschieden wollte. — Se. Durchlaucht Prinz Ernst von Schön burg-Waldenburg hat in Begleitung seiner Tochter, Ihrer Durchlaucht der Prinzessin Thekla, Walden burg am 13. April vormittag wieder verlassen, um nach Gauernitz zurückzukehren. — Dem Vernehmen nach wird die neue Stoll- berg-Zwönitzer Eisenbahn nicht, wie es früher hieß, am I.Juni, sondern erst am 1. Juli eröffnet werden. Der lange strenge Nachwinter hat den Bau aufge halten. — Kurz vor seiner Lösung erschoß sich in der Nacht zum Freitag der Posten am PulverhauS bei Döbeln mittelst seines Dienstgewehres. Was den jungen Mann, einen Gutsbesitzerssohn aus Coswitz bei Meißen, zu der unglücklichen That veranlaßt haben kann, ist völlig unbekannt. — Endlich ist der Leichnam des lange vermiß ten Dr. Kaeuffer aus Lößnitz bei Dresden nun doch in der Elbe aufgesunden und von den Verwandten als solcher erkannt worden. Nach sechs Wochen ist somit den letzteren endlich die Last der Ungewißheit, wenn auch in trauriger Weise, abgeuommen worden. — Am 11. d. ertrank der 23jährige Dienstknecht Warmuth, beim Gutsbesitzer Sch. in Döhlen be schäftigt, mit einem Pferde im Elsterfluffe. Der Knecht hatte Auftrag erhalten, den Wagen zu reinigen, war aber von seinem Dienstherr» bedeutet worden, nicht nach der Elster zu fahren. W. beachtete das Verbot aber nicht, sondern fuhr den Wagen rückwärts in die Elster, wo er mitsamt deni Wagen und dem Pferde von der Strömung des Wassers fortgerissen wurde und nebst Pferd ertrank. Pferd und Wagen wurden später an das Ufer gezogen, der Leichnam W.'s ist indessen noch nicht ausgefunden worden. 8 Berlin, 13. April. Der Kaiser hat sich heute abend nach Oldenburg begeben. — Im Laufe des Sommers begiebt sich der Kaiser fünf Tage nach Bayreuth, um den dortigen Aufführungen bei- zuwohuen. — In der Zeit vom 20. Mai bis 20. Juni kommt die Nibelungen-Trilogie im Opernhause wiederholt zur Aufführung. — Man hofft mit den Bauten in Schloß Friedrichkron so weit zu stände zu kommen, daß das Schloß am 1. Mai bezogen und damit vorläufig die Uebersiedelung der Kaiser lichen Familie nach dem Marmorpalais vermieden werden kann. - - Reichskommissar v. Puttkamer ist von seiner Reise, den Niger aufwärts bis Bitha nach Lagos zurückgekehrt. Der Kommissar hat genaue Infor mationen gesammelt, die es der deutschen Regierung ermöglichen, den durch die Royal Niger-Kompagnie fortdauernd geübten Verletzungen an den Rechten der freien Händler nunmehr durch begründete Vor stellungen bei der englischen Regierung ein Ende zu machen. Die Beamten der Royal Niger-Kompagnie haben den Kommissar in Bonitja allen Ernstes mit Vereinssekretärs Herrn Albin Scheidhauer, TreSden- Neust., Alaunstr. 42, zukommen lassen., — Unserer gesamten Schülerwelt möge zur Warnung der folgende schreckliche Vorfall bienen, welchem der 11jährige Sohn des in Berlin wohnen den Hanswirts Bergmann znm Opfer gefallen ist. Der kleine B. hatte einen scharfgespitzten Bleistift in die Tasche gesteckt und sich damit auf den Spielplatz begeben. Hier stürzte er bei einem Wettlauf zu Bo den, stieß sich dabei den spitzen Stift mit solcher Ge walt in den Unterleib, daß der Knabe wie leblos auf dem Platze liege» blieb. Nach der Charito ge bracht, m»ßten ihm dort die tief eingedrnngenen Bleiteile durch eine schwere Operation sofort aus dem Körper entfernt werden; trotzdem liegt der unglück liche Knabe so hoffnungslos darnieder, daß die Aerzte stündlich auf sein Ableben gefaßt sind. Da es be schlecht gereinigten Kupferkesseln bereitet waren. Die genannten Personen befinden sich außer Lebensgefahr, dagen sind 7 andere Reisende an den Folgen der Vergiftung gestorben. — Der Bischof Brink in Münster ist in der vergangenen Nacht am Herzschlag gestorben. — Der Minister des Innern gestattete die bisher in Breslau mit Rücksicht auf die dortige starke ka tholische Bevölkerung untersagte Aufführung des Devrient'schen Lutherfestspieles unter der Be dingung, daß kleine Streichungen stattfinden dürfen. 8 Berlin, 13. April. Die „Nord. Allg." bestätigt die von englischen und amerikanischen Zei tungen gebrachte Nachricht, nach welcher Deutschland, England nnd Amerika während der Dauer des Kongresses nur durch je ein Kriegsschiff vor Apia vertreten sein werden. Die Angabe, wonach eine Entsendung mehrerer Kriegsschiffe deutscherseits in Aussicht genommen sei, ist unrichtig. Thatsache ist nur, daß zunächst die „Sophie" nach Samoa ent sendet wird, um dort bis zum Eintreffen der „Ale xandrine" zu verbleiben. Letztere wird voraussicht lich in der zweiten Hälfte des Juli iu Apia an kommen, um die „Sophie" abzulöse». Z Oldenburg, 14. April. Se. Majestät der Kaiser traf heute früh unter Salutschüssen, Glockengeläute und enthusiastischem Jubel der zahl reich herbeigeströmten Bevölkerung ein. Am Bahn hof wurde Se. Majestät von, Großherzog empfangen, welchen Allerhöchstderselbe durch zweimalige Umar mung begrüßte. Am Eingänge der Heiliggeist-Straße, wo eine Ehrenpforte errichtet worden war, hielt der Oberbürgermeister v. Schrenck eine Ansprache. Auf dem Wege bis zum Schlosse bildeten Truppen, Krie- gervereine, Innungen, andere Vereine nnd Schulen Spalier. Die Stadt ist prächtig geschmückt. § Tilsit, 14. April. Infolge von Damm durchbrüchen in der Niederung ist eine große Ueber- schwemmung eingetreten. An den gefährdeten Stellen arbeiten 200 Soldaten unausgesetzt. ** Petersburg, 14. April. Die in: Aus land erschienene Broschüre: „Rußland und das Slaven- tum" wurde in Rußland verboten. — Die Berufung des Senators Hübbenet zum Verwalter des Ver- kehrsministerinms war, laut den: „Grashdanin", be reits während der Krankheit Pauckers beschlossen, welcher auch, wenn er wieder genesen wäre, unbe dingt längere Erholung nötig gehabt hätte. ** Petersburg, 14. April. In energischster Weise wurde nunmehr den Redaktionen verboten, noch irgend etwas über Aschinoff oder Paissi zu bringen. Wie wir hören, erging der Befehl direkt vom Zaren selbst an die Oberpreßverwaltung; der Zar verbat sich, noch ein Wort darüber in den Zeitungen zu finden. ** Bern, 12. April. Der Stünderat hat mit 22 gegen 18 Stimmen die Aufstellung eines eidge nössischen Kommissars für Tessin und die Entsen dung von Truppen dorthin gutgeheißen. ** Bukarest, 11. April. Peinliches Aufsehen erregt hier der Selbstmord des Universitätsprofessors vr. jur. Schendrea. Derselbe hatte als Fachgelehr ter im In- und Auslande einen guten Namen. Als Beirat der Lemberg-Czernowitz-Jassyer Eisenbahn verwaltung erwarb er sich vielfache Verdienste. Schen drea war erst 48 Jahre alt, ein schweres Leiden hat ihn veranlaßt, freiwillig in den Tod zu gehen. ** London, 11. April. Der Lordmayor erhielt gestern das folgende Telegramm vom Hülfskomito in Shanghai: Entsetzliche Berichte treffen ein von Shautung, Newchang-und Moukden. Notbauten sind unternommen, damit die Frühlingsernte im Mai erwiderte die junge Hausherrin, „denn Karoline macht ihm größere Sorge, als er zugeben würde. Sie ist von jeher durch seine Güte verwöhnt wordcn und wird diese später noch mehr als bisher in Anspruch nehmen. Ist nur die erste Trauerzeit vorüber, so wird sie sich auch ihrer Vergnügungssucht, die ihr verstorbener Mann nicht zu bekämpfen vermocht, überlassen und die frühere Lebensweise fortsetzen, wozu ihre Mittel nicht ausreichen! Dies alles weiß Gustav und es beunruhigt ihn sehr. Ich darf ihr, wenngleich ich es auch mit Freuden thäte, von meinem Gelde keinen Thaler geben." „Mir aber steht es frei, ihr jedes Geschenk zu machen", unterbrach die Rätin. „Ich habe eine an sehnliche Summe zur Verfügung und werde auch schon eine Gelegenheit finden, sie ihr anzubietcn, wenn sie mir ihre Not klagen sollte; ich habe es ja ebenfalls empfunden, was es heißt, von einer kleinen Pension leben zu müssen, und habe daher das größte Mitleid mit ihr. Auch könnte ich meines rheumatische» Lei dens wegen den Winter wiederum im Süden zubrin gen und möchte sie dann auffordern, mich zu beglei ten, denn Hermine würde gewiß gern wieder einmal bei Dir sein." Dieser Vorschlag hatte Elisabeths ganzen Beifall und während beide Frauen ihn noch weiter besprachen, fuhr auf der fast gänzlich vereinsamten Landstraße durch den andauernden Regen und Sturm ihr Gatte der Stadt zu und zwar mit schwererem Herzen als sie ahnte.