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WM-KckMNM Mvchm- mrd Rachrichtsblatl zugleich GMts-AijtM für h-hiisrf, ZiUlih, VttlisSlirs, HLsUrf, St. KOit», HeiNichsoch Niritil« lü Uilsci. Amtsblatt für den Stadtrat ;n Lichtenstein. »».Jahrgang. — — Nr. 45. Freitag, den 22. Februar 1889. Dieses Blatt erscheint, täglich (außer Sonn-und Festtags) abends für den folgenden Tag. Vierteljährlicher Bezugspreis: 1 Mark 25 Pf. — Einzelne Nummer 5 Pfennige.— Bestellungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 179, alle Kaiser!. Postanstalten, Postboten, sowie die Austräger entgegen. — Jns'erate werden die viergespaltene Korpuszeile oder deren Raum mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bis spätestens vormittag 10 Uhr. Bekanntmachung. .In Rödlitz tritt am 1. März eine Posthilfstelle in Wirksamkeit. Leipzig, den 9. Februar 1889. Der Kaiserliche Ober Postdirektor. Walter. ^aushaltplan für die Stadtkasfe zn Lichtenstein auf das Jahr 1889. 41 Voranschlag der Einnahmen. 1. 14 Mk. 49 Pf. Gemeindezinsen. 2. 1740 „ — „ Zinsen von ausgeliehenen Kapitalien. 3. 1150 „ — „ Sporteln. 4. 350 „ — „ Strafgelder. 5. 1250 „ — „ Pacht für den Ratskeller. 6. 1800 „ — „ Pacht für die übrigen Gemeindegrundstücke. 7. 450 „ — „ Jahrmarktsnutzungen. 8. 20,000 „ — „ Stadtanlagen. 9. 1400 „ — „ Schanksteuer. 10. 1500 „ — „ Kaufpfennige. 11. 700 „ — „ Hundesteuer. 12. 700 „ — „ Gebühren für Vereinnahmung der Königlichen Steuern. 13. 19,OM „ — „ vom Reingewinn der Sparkasse. 14. 1000 „ — „ Insgemein. 51,054 Mk. 49 Pf. Summa der Einnahmen. ir Voranschlag der Ausgaben. 1. 13,083 Mk. — Pf. Besoldungen. 2. 24 „ 3 „ Gebühren der Geistlichen. 3. 190 „ 22 „ Lehrerbesoldung. 4. 8800 „ — „ Zuschuß zur Schulkasse. 5. 325 „ — „ Abgaben für die städtischen Gebäude und Grundstücke. 6. 5M „ — „ zur Unterhaltung der städtischen Gebäude. 7. 6335 „ — „ zur Unterhaltung der Straßen und Wege. 8. 1M0 „ — „ zu unvorhergesehenen Baulichkeiten. 9. 3M0 „ — „ zur Unterhaltung der Röhrwässer. 10. 7M „ — „ Zuschuß zur Feuerlöschkasse. 11. 26M „ — „ Straßenbeleuchtung. 36,557 Mk. 25 Pf. Seite. 36,557 Mk. 25 Pf. Uebertrag. 12. 200 — „ Gefanguenaufwand. 13. 60 — „ Gerichts- und Anwaltskosten. 14. 1100 — „ Expeditionsauswand. 15. 600 // — „ Jnsertionsgebühren und Druckkosten. 16. 7000 — „ Zuschuß zur Armenkasse. 17. 100 — „ Zuschuß zur Volksbibliothekkasse. 18. 19. 6M 150 — „ Zuschuß zur Pensionskasse. „ Beitrag zur Web- und Wirkschule. 20. 25M — „ Zuschuß zur Kirchbaukasse. 21. 1000 ,, — „ Insgemein. 49,867 Mk. 25 Pf. Summa der Ausgaben. Abschluß. 51,054 Mk. 49 Pf. Einnahmen. 49,867 „ 25 „ Ausgaben. 1,187 Mk. 24 Pf. Ueberschuß. Der Stadtrat und die Stadtverordnete» zu Lichtenstein. Die Anmeldungen der Kinder, welche nächste Ostern schulpflichtig werden, sollen in der Woche vom 4 —S. März d. I. und zwar in der Zeit von bis 1S Uhr vorm. u. von S—4 Uhr nachm. im Direktorialzimmer des Hauptschulgebäudes stattfinden. Dabei wolle man folgendes berücksichtigen: 1. Schulpflichtig werden nächste Ostern alle Kinder, welche bis dahin das sechste Lebensjahr erfüllt haben; doch dürfen auch solche Kinder ausgenommen werden, welche bis zum 30. Juni 1889 das sechste Lebensjahr vollenden. 2. Auch solche Kinder, welche wegen Kränklichkeit noch nicht in die Schule ein treten können, sind unter Vorlegung eines ärztlichen Zeugnisses anzumelden. 3. Als Nachweis über die erfolgte Impfung an den anzumeldenden Kindern ist ein Impfschein vorzulegen. 4. Für auswärts geborene Kinder ist ein Geburtsschein und ein Taufzeugnis bei zubringen. Lichtenstein, den 20. Februar 1889. Die Schuldirektio». Pönicke. Tagesereignisse. — Wie bereits erwähnt, hält der Verband der Glaserinnungen im Königreich Sachsen vom Sonnabend bis Montag seinen diesjährigen Verbandstag in Dresden ab. Die Begrüßung der Gäste, der nach mittags eine Sitzung des Vorstands vorangeht, findet Sonnabend abend bei Aussendorf statt. Am Sonntag vormittag werden sich die Teilnehmer zu den eigent lichen Verhandlungen im Gasthaus zum Kaiserhof zusammenfinden. Der Montag ist für Besichtigung verschiedener Glashütten in Radeberg bestimmt. Mit dem Verbandstag ist eine Ausstellung von Hilfsma schinen, Werkzeugen re. für den Glasereibetrieb im Gartensaal des „Kaiserhof" verbunden. — Leipzig. Die Fahrrad-Ausstellung weckt von Tag zu Tag in immer weiteren Kreisen Interesse und es wird der Besuch der Ausstellung selbst die kühnsten Erwartungen übersteigen. So wird u. a. für den kommenden Sonntag von Dresdener Freunden des Radsportes die Ablassung eines Extrazuges vorbe reitet, für den die erforderliche Anzahl von (500) Teilnehmern fast schon erreicht ist. Klubs aus Berlin, Magdeburg, Halle, Riesa und andere haben ihr Er scheinen in voller Stärke angemeldet; Fabrikanten des In- und Auslandes sind bereits anwesend resp. treffen dieser Tage ein und auch sonstige Interessenten aus allen Gauen Deutschlands, Oesterreichs und andern Ländern des Kontinents meldeten ihr Hier herkommen an. Der Verkauf der Billets zum großen Konkurrenzfahren am Sonntag in der Alberthalle hat heute schon einen derartigen Umfang genommen, daß voraussichtlich schon Ende der Woche das Haus als ausverkauft gelten kann. Für Freitag, den 1. März, ist ein großes Monstre-Concert, ausgeführt von unsern drei Militärkapellen und unter abwech selnder Leitung ihrer Musikdirektoren, angesetzt. Auch hierfür wird der Besuch ein sehr umfassender sein, da ein Monstre-Concert, bei dem ca. 140 Mann mitwirken, selbst für verwöhnte Leipziger eine Selten heit ist. Die Aufstellung der bereits eingelaufenen Ausstellungsobjekte hat soeben begonnen und werden die sämtlichen Räume des Krystallpalastes von Mitt woch für den öffentlichen Verkehr bis zur Eröffnungs feier am Sonnabend geschloffen werden. — Der Wintergarten des Krystallpalastes ist bereits für die Ausstellung geschmückt und macht einen außerordent lich festlichen Eindruck. Als besondere Neuheit wird auf der Ausstellung die Velocipe-Drvschke „Sultan", gebaut von den Herren Dumstrey L Jungk in Berlin, gelten dürfen, die wir bei nur einigermaßen guter Witterung dieser Tage auf den Straßen Leipzigs in praktischer Benutzung sehen können. Wir sind gespannt, welche Beurteilung dieser Droschke werden wird. — Die Postverwaltung ist der Ausstellungin liebenswürdiger Weise entgegengekommen, indem dieselbe von Donnerstag ab für die Dauer der Aus stellung im Krystallpalast Post und Telegraph ein richtet. — Großes Aufsehen macht in Leipzig der wäh rend eines Festes kürzlich eingetretene Tod des Herrn Max Rentsch, Teilhaber der weltberühmten Firma C. G. Röder. Beim Kotillon wurde der Genannte, der herzleidend war, wiederholt von Damen zum Tanze aufgefordert; während eines Tanzes fiel R. plötzlich vom Schlage gerührt tot nieder. Die Teil nahme an diesem schweren Verlust, der sowohl die Familie als auch die Firma Röder trifft, ist allgemein. — Zwickau, 19. Febr. Oeffentliche Verhand lung vor dem Königl. Landgericht, Strafkammer III. In zweiter Instanz wurde heute die Leichenwäscherin Emilie verehel. Kunze aus St. Egidien freigesprochen. Die Kunze ist am 8. Januar d. I. wegen Unter schlagung zu einer Gefängnisstrafe von 2 Tagen ver urteilt worden. Entschieden hatte in erster Instanz das Königliche Schöffengericht zu Glauchau. — Zwickau, 20. Februar. Auf Anregung des Kreisobergendarms Rothe hier fand heute in Leub nitz bei Werdau eine Konferenz der Gendarmerie der Königl. Amtshauptmannschaften und Verwaltungs behörden von Zwickau, Glauchau, Schwarzenberg, Altenburg rc. statt, zu der auch die Polizeiexekntiv- beamten der Städte dieser Kreise geladen und er schienen waren. Es wurden hierbei dienstliche Angelegenheiten allgemeineren Interesses besprochen und erörtert. — Oelsnitz i. E., 20. Febr. Vorigen Sonn tag vergnügten sich einige Knaben hier mit Errichten einer Schneebude. Plötzlich brach dieselbe jedoch zu sammen und begrub den Knaben Karl Oskar Smolka vollständig im Schnee. Die Last des Schnees war aber zu groß; denn als durch herbeigeholte Leute der Begrabene befreit wurde, ergab sich, daß er den rechten Unterschenkel gebrochen hatte. — Hohenstein, 20. Febr. Am heutigen Vormittag fiel in der hiesigen Kirche der große schmiedefferne Leuchter aus beträchtlicher Höhe herab. Glücklicherweise waren die mit dessen Zusammensetzung beschäftigten Leute etwas abseits getreten, als der Unfall passierte. Der Leuchter selbst mag hierbei wohl zu Schaden gekommen sein, aber anderweite Beschädigungen sind nicht vorgekommen. Die Ursache