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hochgesinnten deutschen Fürstensohnes innig bedauern, auf dessen Leben so große Hoffnungen gesetzt worden sind. Wir bitten Euch, von dieser Beileidskundge bung auch die übrigen Bundesglieder in Oesterreich- Ungarn zu verständigen." — Am 26. März 1889 werden hundert Jahre verflossen sein, seit der verdienstvolle Fabeldichter Wilhelm Hey das Licht der Welt erblickte. Aller orten regt es sich, besonders in der deutschen Lehrer schaft, das Gedächtnis des Kinderfreundes zu feiern, der ein so klares Verständnis von der Tiefe der Kinderseele besaß und durch seine einfachen und doch so unübertrefflichen Fabeldichlungen tausende unserer Kleinen und jung gebliebenen Alten erquickt und be geistert hat und erquicken und begeistern wird. — Das Flugblatt „An alle Maurer Deutsch lands!", beginnend: „Liebe Kameraden! Werte Ge nossen im Kampfe für die Rechte der Arbeiter", Ver lag von Heinrich Fiedler in Berlin, Druck von A. Vogel L Co. in Braunschweig, ist auf Grund des Sozialistengesetzes verboten worden. —- Wie mitgeteilt wird, bezieht sich die in den Blättern enthaltene und auch von uns gebrachte Notiz, daß Lehrkontrakte stempelpflichtig seien, auf das König reich Preußen. In Sachsen unterliegen Lehrverträge der Stcmpelpflicht nicht. — Wie einst die ersten Austern an den Kur fürstlichen Hof zu Dresden gelangten, lassen sich wohl die wenigsten von denen träumen, die jetzt Zeuge davon sind, wie solche heutzutage auf jedem Hofball zu tausenden serviert werden. Im Jahre des Heils 1555 schreibt einer von den Gesandten, mit welchem Kurfürst August den durch den Reli gionsfrieden so berühmt gewordenen Augsburger Reichstag beschickte, folgendes u. a.: „dem Herrn Paumgärtner seien aus Venedig „Ostern" zugegan gen; eine Partie davon habe er dem Kurfürsten geschickt; sie seien nicht anders zu genießen, als daß man sie über Köln (Kohlen) auf eineu Rost lege, bis sie sich was aufthun, und daß man danach ein wenig Butter und Pfeffer daran thue und einen guten starken Wein darauf trinke." Ob man die bei damaligen Transportverhaltnissen jedenfalls nicht mehr ganz frischen „Ostern" nach ihrer Ankunft in Dresden nicht besser gleich in die Elbe geworfen hätte, das zu entscheiden wollen wir der betreffenden Abteilung der Wohlfahrtspolizei überlassen. — Die offizielle Festschrift zur Fahrrad-Aus stellung ist soeben erschienen und präsentiert sich als eine besondere, sehr reich ausgestattete Extra-Nummer der bekannten Fachschrift „Das Stahlrad". Herr Theophil Weber, der Herausgeber der Schrift, hat sichtlich weder Mühe noch Geld gespart, um mehr wie gutes zu leisten, und ist es nicht zu viel gesagt, wenn wir behaupten, daß in dieser Publikation ein guter Teil der ganzen Entwicklungsgeschichte des ge samten Radfahrens niedergelegt ist. Auf 63 Groß- folio-Seiten werden wir in Schrift nnd Bild mit allen Vorkommnissen von der Zeit der Erfindung des Fahrrades durch Frhrn. v. Drais (ums Jahr 1820) bis auf unsere Tage, in denen Thomas Stevens mit dem Zweirad eine Reise um die Welt macht, bekannt gemacht. Die Porträts aller bedeu tenden Radfahrer, darunter aus Leipzig die Herreu Robert Voigt, Arthur Klarner, Hermann Wilhelin und Oskar Reinhold, finden wir in guten Reproduktionen und daneben die Väter der kommenden Ausstellung, nämlich die Herren G. Adolf Simon, Robert Höfer und den Herausgeber Th. Weber. Sehr gut ge troffen sind auch die Herren Direktor Berthold und Direktions-Sekretär Mehnert vom Krystallpalast, die sich um das Zustandekommen der Ausstellung sehr verdient machten und denen der Dank der be teiligten Jndustriekreise gebührt. Gin Herr L. L., unseres Wissens Arzt, bricht eine Lanze für das Radfahren vom gesundheitlichen Standpunkt; übrigens ein Artikel, dessen Lektüre wir unseren Jugenderziehern besonders empfehlen können. Es würde zu weit führen, auf weitere Einzelheiten einzugehen, weshalb wir uns mit dieser Empfehlung belügen und nur noch bemerken, daß die Festschrift (Verlag von L. Weber) in allen Buchhandlungen zum Preise von 1 Mark zu haben ist. — Dresden. Die Ausstellung für GaS- und Kokeverbrauchsgegenstände wurde am Freitag von der hiesigen Schlosserinnung besucht. Die Führung geschah teils durch Herru Betriebsdirektor Hasse, teils durch Herrn Ingenieur Hahn. Nächsten Diens tag vormittags von 10—12 Uhr werden durch den Koch des Restaurants Weihenstephan wiederum Vor führungen im Kochen und Braten stattfinden. Da der Besuch bei den letzten derartigen Vorführungen ein so lebhafter war, daß es wohl vielen Besuchern nicht möglich gewesen sein wird, denselben mit Auf merksamkeit folgen zu können, so wird diesmal durch Beseitigung mehrerer Ausstellungstische während der Dauer der Vorführungen dem Ranmbedürfnis mög lichst Rechnung getragen werden. Mittwoch Nach mittag von 5—7 Uhr werden Plättvorführungen stattfinden, wozu Herr v. Biela, Inhaber einer Dampfwasch- und Plättanstalt, Köuig-Johannstraße 10 und Papiermühlengasse 8, eine Plätterin zur Verfügung stellen wird. — Glauchau. Die Tagesordnung für die am Mittwoch, den 20. d. M. nachmittags 3 Uhr im Vcrhandlungssaale der hiesigen Königlichen Amts hauptmannschaft stattfindende 2. diesjährige öffentliche Bezirksausschuß-Sitzung ist auf folgende 15 Nummern festgesetzt worden: 1. Geschäftliche Mitteilungen. 2. Die Bezirksanstalt betr. 3. Dispensationsgesuche in Dismembvatims-Snchen a) des p. Kramer u. Gen. in Remse, 5) des p. Kunz in Wildenfels. 4. Gesuch des Vorstands des Vereins für Arbeiterkolonien im Kö nigreich Sachsen um Fortgewährung der Bcihülfe für die Schneckengrnuer Kolonie. 5. Verordnung, den Kursgewinn beim Verkauf von Wertpapieren des Bezirksvcrmögens betr. 6. Des Popp in Mülsen St. Niklas Schankkouzessiousgesuch. 7. Vorschlag zur Wahl eines Vertrauensmannes zum Ausschuß für die Aufstellung der Geschworenen- und Schöffenliste. 8. Besitzveränderungsabgaben-Regulativ für Remse. 9. Des p. Reinholv in Ernstthal Gesuch um Erlaubnis zum Kleinhandel mit Spirituosen. 10. Des p. Winkler in Grüuefeld Schank-Konzcsionsgesuch — Anbau. 11. Des p. Lohse in Reinholdshain Schank-Kouzessions- gesuch. 12. Pohlers in Grumbach Schank-Konzessions gesuch. 13. Bezirkshaushallplan auf 1889. 14. Ta- gesordnng für den nächsten Bezirkstag. 15. Die Bezirkö-Kassen-Rechnung für das Jahr 1888. — In Waldheim ist man ausstellungsmüde geworden. Die für dieses Jahr geplante Gewerbe ausstellung kann nicht stattfinden, da sich von 270 Interessenten nur 40 beteiligeu wollten. Der Aus schuß hat sich aufgelöst. — Leubsdorf, 14. Februar. Der schon so oft und ernstlich gerügten Unsitte, Kinder einpischlicßen, ist abermals ein junges Menschenleben zum Opfer gefallen. Die in der Nähe der hiesigen Haltestelle wohnende Ehefrau St. trug ihrem Manne das Mittag essen zu und sperrte während ihrer Abwesenheit ihre 3 Kinder im Alter von ftr, 3 und 5 Jahren in die Wohnstube. Beim Nachhausekommen fand die er schreckte Mutter die ganze Stube voll Rauch und Qualm und die Kinder leblos am Boden liegend. Wohl kamen in der frischen Luft die beiden älteren wieder zu sich, das jüngste aber hatte sein Leben bereits auSgehaucht, bevor Hilfe kam. 8 Die Erbschaft der Kaiserin Friedrich aus der Hinterlassenschaft der Herzogin von Galliera dürfte, wie das Wiener Extrablatt sich auS Paris telegra phieren ließ, nachdem man sie anfänglich nur auf 5 Mill. Fres, geschätzt hatte, nach den bisherigen Er gebnissen der Liquidation 10 Millionen übersteigen. Die Angelegenheit wird durch die deutsche Botschaft geführt. ** Aus Rom erfährt man durch ein Privat- Telegramm Folgendes: Der Vatikan ist noch immer bemüht, Kapital aus den letzten Straßenkrawallen zu schlagen. Die Fraktion der Intransigenten drängte den Papst, den ausländischen Mächten infolge der Krawalle mit der Abreise von Rom zu drohen. Allein der Papst verbat sich rundweg jede Aeußerung in dieser Hinsicht, er will vom Verlassen Roms ab solut nichts wissen. Dagegen sind denansländischen Bischöfen, so auch denen Deutschlands, Weisungen zugegangen, die sie an die Notwendigkeit einer eifrigen Propaganda für die Rechte des Papsttums, sowie der Bekämpfung aller destruktiven Tendenzen, be sonders der Freimaurerei erinnern. Der Papst ge denkt in künftigen Allokutionen und Encykliken jede Anspielung aus die römische Frage thnnlichst zu ver meiden, dieselbe vielmehr den Bischöfen des Auslandes fortwährend insgeheim ans Herz zu legen. Der Papst drückte neulich auch wiederholt den sehnlichsten Wunsch aus, den Jesuitenorden, mit welchem ihn jetzt die intimsten Bande verknüpfen, und dessen Er ziehungsanstalten in Deutschland wiederhergestellt zu sehen. Wie es scheint, ist aber aus Berlin eine direkt abweisende Antwort eingelaufcn; wie mein bestinformierter Gewährsmann versichert, ist das Befinden des Papstes neuerdings relativ vorzüglich; der Papst ist jetzt weit weniger nervös, als früher. Trotzdem hat er vielfach Öhnmachtsanfälle, seine Nahrung ist fast ausschließlich flüssig, und trotz seines relativen Wohlbefindens waltet eine große Alters schwäche ob, welche eine plötzliche Katastrophe nicht ausschließt. Vermischtes. * Das Schlachten der Fische. In Holland herrscht die Sitte, daß man die Fische nicht zu Tode quält und langsam absterben läßt, sondern daß man sie schlachtet und dadurch nicht allein einen Akt der Humanität ausübt, sondern auch die Fleischspeise gesund und ihrem Werte angemessen zu erhalten ver steht. Man giebt dort jedem Fische hinter dem Kopfe mit einem recht scharfen Messer einen einzigen tiefen Schnitt, der das Gehirn vom Rückenmarck trennt und den Fisch sofort tötet. Hierdurch wird das langsame qualvolle Absterben verhindert, welches den Fisch notwendig zu einer geringwertigen, ja oft schädlichen Nahrung macht, und wird jene große Vorzüglichkeit erreicht, welche nach einstimmigem Ur teil die zubereiteten Fische in Holland stets haben. Das Fleisch ist dort durch das Schlachten viel fester, der Geschmack viel besser, die Haltbarkeit eine erhöhte und die Speise viel gesünder. Nach dem Schlachten pflegt man den Fisch mit mehreren Querschnitten zu versehen, die das Fleisch weit aufklaffen machen und so ein Zeichen der erfolgten Schlachtung geben. * Wid-r sein Verschulden zu seiner eigenen Hoch zeit zu spät zu kommen, begegnete einem in Berlin in der Friedrichsstraße wohnenden Schneidermeister. Die Erbin von Wallersbrunn. Original-Noman von Marie Romain;. > (Nachdruck verböte«.) (Fortsetzung.) „Herr von Ludwig wurde mir übergeben, nachdem er Monate lang an einer Gehirnentzündung, die ihn durchaus der Besinnung beraubte, krank ge legen hatte," berichtete er kurzweg. „Jede Erinne rung an vergangene Zeiten, d. h. au Begebenheiten und Verhältnisse, die vor jenem Zeitpunkt passiert und gewesen sind, scheint in seinem Gedächtnis erloschen zu seiu." Alice überlief es kalt. Es war nicht die Vor stellung von der geistigen Verlorenheit Ludwig von Erlcnburgs, was sie schaudern ljeß, es war der Gedanke, daß er, an dessen statt der Name von Waldheim zwanzig Jahre lang auf Wallersbrunn dominiert hatte, unter der Knechtschaft eines Irren arztes, wie der Direktor von St. Salvatore es war, für sie duldete, daß er der Herrschaft dieses Dr. Ri- moli willenlos anvertraut war. Eine Pause kam. „Weun es nicht möglich ist, über die Verhält nisse des in Frage stehenden Patienten etwas zu erfahren, würde ich die Sache ans sich beruhen lassen", sagte Alice plötzlich. — Sie wußte selbst nicht, woher ihr diese Eingebung kam. — Des Direktors Blick funkelte sie an. „Sie würden überhaupt die Angelegenheit nicht mehr berühren?" forschte er eifrig. „Es ist meine Pflicht, nachdem ich die Ueber- zeugung habe, daß Herr von Ludwig Ihnen durch meinen Vater anvertraut wurde, das laufende Halb jahr zu bezahlen —" „Und weiter?" „Für weitere Bestimmungen steht mir heute nicht die Verfügung zu. Da überhaupt das halbe Jahr erst in drei Monaten verlaufen ist, wird es nicht nötig sein, sich heute zu entschließen. — Würden Sie gestatten, den Patienten zu sehen?" fragte sie nach einer Weile." „Nein," erwiderte Carlo Alfonso bestimmt. „Herr von Ludwig befindet sich in einem Zu stande, der nach meinem Enthalten für Visiten nicht annehmbar ist." Alice schwieg. Wenn sie auch in diesem Augen blick den Worten des Direktors zum ersten male nicht Glauben schenkte, was sollte sie erwidern? Sie blickte vor sich, plötzlich aber hob sie das Auge und ließ es auf Carlo Alfonso ruhen. „Wenn Sie mir die Quittung anverirauen wollen, werde ich Ihnen die Gebühren für dieses Halbjahr morgen in der Frühe zngehen lassen", meinte sie langsam. Ein spöttischer Zug glitt über des Direktors Gesicht. „Sie werden mir die Ehre gestatten, Ihnen einen Boten zu senden", erwiderte er glattweg. „Wo, —" „Ich wohne im Prinzen von Baiern." Dr. Rimoli machte sich die Notiz. „Sie sind allein hier?" fragte er plötzlich. Alice erglühte. „Nur für den Augenblick. —" „So ist es genügend, nach Fräulein von Wald heim zu frageu," vollendete Dr. Rimoli. Alice erhob sich. „Also wäre die Angelegenheit vor der Hand erledigt," meinte der Direktor. „Erledigt nicht", erwiderte Alice in festem Tone. „Es handelt sich darum, unter welchem Verhältnis der Patient für die Folge in Ihrer Behandlung bleiben wird. Sie sagen, daß er unheilbar ist." „Nach den bisherigen Erfahrungen sicher." Alice sah vor sich. Sie zögerte ein paar Se kunden, dann nahm sie ihre Zuflucht zu den üblichen Redensarten, welche die Etiquette geläufig macht, und empfahl sich dem Direktor, der sich jedoch seiner seits die Artigkeit, Fräulein von Waldheim durch deu Park zu geleiten, nicht nehmen ließ. Es war eine peinliche Stimmung, die sich des einen wie des anderen Teiles bemächtigt hatte. Alice, obgleich sie nicht viel Hoffnung auf ein Zu sammentreffen mit dem Direktor deS Irrenhauses, welches Ludwig von Erlenburg beherbergte, gebaut hatte, fühlte sich niedergedrückt durch die totale Er folglosigkeit, welche ihr Besuch in St. Salvatore anscheinend aufwies, während Dr. Rimoli, der seiner seits gewähnt hatte, die Situation der jungen Dame gegenüber vollständig zu beherrschen, mit dem Aus gang der Unterredung durchaus nicht zufriedengestellt war. Beide fühlten, daß ein begütigendes Wort hier nicht nur wünschenswert, sondern für die folge rechte Erläuterung der Angelegenheit sogar am Platze war. „Unsere Anlagen sind so prächtig, wie beinahe in keinem ähnlichen Asyl der Welt," bemerkte daher «Er hatte s lassen, und Sonntag c zu benachr nach Hirsö morgen zu Schrecken i Ehemann Freitag ab sprechen, a Die zahlre festes gelal rückkehren, in Thränc an der Kli im Reiseko am Sonm aber der > geblieben, nicht mögl eingeschneN nächsten § * Un versüßt de Weiligen B einer dersc gewöhnlich verfaßten dienstzeit e Zu Starn die Post Cordula 8 Rambaldi war der ei welcher de zu einem b — Drastis au eine ar in Schlesr Postamt ; und dessen des Absend schmeichelt) Dienst bei -- Bei du Aufschrift während m Eine Baue ron stehen benutzte sü über besser mochte, etl ihrem Sol Zeugnis a malte Bri Wortlaut: söste Eske Krieg. — Rittmeister De Jung he kann di * Auf Sprachen, als tauseut nahezu jen alter betrüg kerung stiri Unter 100( 100 und n mehr als c von sterben Dr. Rimo gend nebe schritten w „Und die so rett unermeßlic Der »Ich über ihre « hat. 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