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** Pest, 29. Januar. Bei den heutigen De stranten, die nach der Festung Ofen ziehen wollten, ist, welche an ihm nagen, indem sie es entehren. An Ka mc Er fe Sc inet Ko Stuhl einem einen seinen Der giltig die erklärte d Polen we Abg. sition der die Herre: Zu erwäg bensverhä hältnisse > des Recht afrikanisch Beseitig« Kräfte ge die Leitu gebracht; und die § der Stell» troffen w, wahrgeno sonst wm Leichnam und volls apparat r ** A Regens > Der Wed- von über Jusuf gä, sind von Gemeinde stürzt. I bekannt ge auf eine c schüttet w Milianah Wetter. Schloß Bergenhorst. Novelle von Marie Widdern. (Nachdruck vervolen.) warm empfundenen Dank auszusprechen. Ich beauf trage Sie, diesen Erlaß zur öffentlichen Kenntnis zu bringen. Berlin, den 28. Januar 1889. 8 Zur Beleuchtung des Berliner Rathausturmes am Abend des Geburtstages des Kaisers wurden und freun und Freu ( Herr Ren und H. E Herr Can Bürgerme Preuß, I marken vc c r Kinder-Le 3 halbseid Blaudruck hüllen, 1 für Schut Handmüsf Frauen-L wollne F Voigt 4 Socken. - 1 P. wo 1 schwär Pantoffel druck-Ja — Hem 8 Paket 25 Pfd Mehner Arnold wurde von Polizisten und Soldaten zurückgedrängt. Die beabsichtigte Demonstration vor dem Klublokale )er liberalen Partei wurde durch Vorkehrungen der Polizei verhindert; auch bildete Kavallerie und Jn- anterie in den Straßen Kordon. ** Warschau, 27. Jan. Vor etwa 15 Jahren traf Herr M. aus einer Straße ein sechsjähriges Mädchen, das unter bitteren Thränen die Vorüber gehenden fragte: „Wo Nt meine Mutter?" Niemand önnte ihr Antwort geben, denn das Kind wußte nur, daß es Jadwiga heiße. Herr M. nahm sich des Kindes an, und da seine Bemühungen, die Eltern desselben aufzufinden, fruchtlos blieben, so erzog er den Find ling gleich seinen eigenen Kindern. Nachdem da« Mädchen ein Gymnasium absolviert hatte, wurde eS Lehrerin und dachte wohl ost an die Eltern. Dieser Tage nun erhielt Herr M. die Nachricht, daß in der Warschauer Abteilung der Reichsbank auf den Namen eines Pflegekindes Jadwiga 50000 Rubel in zins ragenden Papieren deponiert seien. Das Geld sei von einer unbekannten Persönlichkeit niedergelegt worden. ** Paris, 29. Januar. Boulanger sagt in einem Briefe an seine Wähler: Noch unter dem Eindruck der tiefen Bewegung, welche mir die be wunderungswürdige Kundgebung vom Sonntag ver ursacht hat, will ich doch nicht zögern mit dem Aus drucke meiner Erkenntlichkeit gegenüber der Bevöl kerung, welche so tapfer in geschlossener Kolonne marschierte gegen die parlamentarische Koalition, welche aus allen denjenigen zusammengesetzt ist, die in so kühner Weise die Republik für sich in Anspruch nehmen. — Die Republik, die ihre Fehler, ihre Ohn macht und ihre Jutriguen in so schwerer Weise kom promittiert haben. Noch unter keiner Regierung, bei keinem offiziellen Wahlfeldzuge sind so nichts würdige Angriffe, so wohl überlegte Lügen, so schmach volle Drohungen gegen einen Kandidaten in so schmählicher Weise geschleudert worden. Mit Ihrem Stimmzettel in der Hand haben Sie mit einem ein zigen Schlage alle Verleumdungen und alle Ver leumder weggefegt. Die Partei der National-Repu- blikaner, welche sich gründet auf die Rechtschaffen heit ihrer Beamten und auf das allgemeine Stimm recht ist von jetzt ab begründet. Die Kammer, welche dieselbe bekämpfe, mit einer Wut ohne Gleichen, hat nichts anderes mehr vor sich als die Auflösung, der sie auch nicht entgehen wird. Wähler des Seine- Departements! Ihnen, Ihrer Energie und Ihrem gesunden Verstände wird es unser großes Vaterland zu verdanken haben, daß es von Schmarotzern befreit wenn ich Ihnen meine ganze Hochachtung entgegen bringe. Sie waren dem Hanse Bergenhorst immer ein treuer Berater" — und er faßte wieder Stett- müllers beide Hände — „und eine Welt möchte ich darnm geben, wenn Sie sich entschließen wollten, wieder das Generaladministratorhaus zu beziehen, welches noch immer leer steht. Die Stellung anzu treten, welche Sie eingenommen, erschien mir noch niemand würdig." Der Kopf des alten Mannes hob sich. Ein freudiges Rot leuchtete aus den tief in ihren Höhlen gesunkenen Augen: „Herr von Guntrun — das tröstet mich!" hauchte er. „Vielleicht gehe ich auch auf Ihren Vorschlag ein — ich halte es so wie so nicht mehr in den Räumen ans, in denen meine arme, irregeleitete Hilda gestorben und ihr unglück seliger Gatte selbst seinem Leben ein Ende gemacht hat.' — Aber vorerst lassen Sie uns etwas anderes, was mir unendlich schwer auf dem Herzen üegt, erledigen!" Damit zog Stettmüller eine Brieftasche aus seinen! Rocke, der er alsbald eine bedeutende Anzahl von hochwertigen Banknoten entnahm. Er zählte die Scheine vor Leo von Guntrun bedächtig auf den Tisch: „Achtzigtausend Thaler!" sagte er dann und nickte den Kopf. „Herr von Guntrun, meine Tochter hatte seiner Zeit den Familienschmuck der Bergen horst, welchen sie nur als ein Lehen betrachten durfte, veräußert und damit die Erben des Grafen, im besonderen aber Ihre Gemahlin geschädigt. — Ich würde nicht ruhig sterben können, wenn ich nicht 20 Zentner Rotfeuer verbraucht, der Zentner zu 80 Mark. 8 Nach den bei dem englischen Generalkonsu late iu Hamburg eingegangenen Nachrichten trifft Kaiserin Friedrich am Freitag, 22. Februar, auf einem englischen Kriegsschiffe im Hamburger Hafen ein. 8 Münster, 27. Jan. Von der hiesigen Straf kammer wurde am 3. Oktober 1887 der Bergmann Wilks aus Disteln auf Grund der Anklage, den Ar beiter Schmitz, ebenfalls aus Disteln, durch einen Revolverschuß schwer verletz: zu haben, zu 2 Jahren Gefängnis verurteilt. Wilks, der fortdauernd seine Unfchuld behauptete, hatte bereits ein Jahr seiner Strafe verbüßt, als Thatsachen bekannt wurden, welche den Verdacht der Thäterschaft auf einen anderen, den Bergmann Behrent, lenkten. Es lEDde das Wieder aufnahmeverfahren eingeleitet, und wie Strafkammer hierselbst sprach in ihrer letzten Sitzung den Wilks von Strafe und Kosten frei. — Ein zweites Wieder aufnahmeverfahren wird in nächster Zeit vor dem hie sigen Schwurgerichte stattfindeu. Wegen eines in Han dorf verübten Raubes wurden im Juni v. I. die Ar beiter Börnhausen und Gebrüder Boer zu je 8 Jahren Zuchthaus verurteilt. Bornhauseu gestand später die That ein, fügte aber hinzu, daß ine Gebrüder Boer nicht daran beteiligt gewesen seien. Auf Anordnung des Reichsgerichts wird infolgedessen gegen die Letzteren nochmals verhandelt werden. 8 Jauer, 26. Jan. Die Unvorsichtigkeit, eine Brieftasche mit bedeutendem Inhalt in die Brust tasche des Pelzrockes zu stecken und den Rock dann in öffentlichen Lokalen abzulegen und außer Acht zu lassen, mußte ein Herr aus Damsdorf hier mit dem Verlust von etwa 12,000 Mk. büßen. Alle Bemü hungen, die Brieftasche wieder herbeizuschaffen, waren bis jetzt erfolglos. ** Wien, 30. Jan. Ein Extrablatt der offi ziellen „Wiener Zeitung" meldet über den Todesfall des Kronprinzen Rudolf, der vorgestern mit mehreren Jagdgästeu, wie dem Prinzen Philipp von Koburg und dem Grafen Hoyos, zur Jagd nach Meyerling sich begeben hatte, folgendes: Der Kronprinz befand sich schon gestern etwas unwohl (derselbe wohnte des halb auch nicht dem Familiendiuer iu der Hofburg bei). Als die Jagdgäste heute früh sich versammelten und sich nach dem Kronprinzen erkundigten, wurden dieselben durch die entsetzliche Nachricht vom Schmerz überwältigt, daß der Kronprinz infolge eines Schlag anfalls seine edle Seele ausgehaucht habe. ** Wien, 30. Jan. Offiziell wird als Todes ursache des Kronprinzen Herzschlag angegeben, doch conrsieren auch andere Versionen. Der Kronprinz wurde im Jagdschloß Meyerling, wo er seit vorgestern weilte, heute früh 8 Uhr tot im Bette aufgefunden. Einer der Jagdgäste, Graf Hoyos, brachte die Trauer kunde i n die kaiserliche Hofburg. Der Kaiser zoc sich, nachdem er die Nachricht erhalten, zurück und ist für niemand zu sprechen. In der ganzen kaiser lichen Familie herrscht namenloser Schmerz und Ver wirrung und eine ungeheure Aufregung in der ganzen Stadt. Das Parlament, die Theater und die Börse sind geschlossen. Die Leiche des Kronprinzen wird noch heute hergebracht. Details fehlen noch. Die Republik steht jetzt allen Franzosen offen, die guten Willen hegen. Mögen sie in dieselbe eintreten, mögen alle anderen aus derselben ausscheiden. Es lebe Frankreich! Es lebe die Republik! ** Vor kurzem hat in Amerika die erste Hin richtung mittelst Elektrizität stattgefunden. Es war ein Deutscher, namens Josef Reitsch, der eine Frau ermordet hatte, welcher das erste Opfer der neuen Hinrichtungsart wurde. Man hatte zuerst Versuche an einem Kalb und an einem Pferde gemacht, welche durch einen elektrischen Strom von 1200 Volt getötet waren. Reitsch wurde auf einen hölzernen Stuhl gesetzt, dessen Lehne in eine schiefe Richtung gebracht und mit starken Klammern an dem Boden befestigt wurde. Er ward mittelst eines Riemens an den durch diese Beweise treuer Liebe und Anhänglichkeit, I ** Pest, 29. Januar. Bei den heutigen De ist es Mir lebhaftes Bedürfnis, allen, welche Meiner ! monstrationen wurde ein Schulknabe schwer verletzt mit so inniger Teilnahme gedacht haben, Meinen f und ein Polizist mißhandelt. Ein Teil der Demon- gutmachte, was Hilda verbrochen. — Das Geschmeide ist seiner Zeit taxiert worden — auch nach dem Kunstwert — ich biete Ihnen die Taxsumme." „Aber Stettmüller —!" „Herr von Guntrun, — wenn Sie den letzten Lebenstagen eines schwer heimgesuchten Mannes den Stachel nehmen wollen, daß er nur so lange Jahre seinem Herrn treu gedient hat, damit das eigene Fleisch und Blut zur Diebin an eben diesem Herrn wurde — so zögern Sie nicht, die Gelder hier zu acceptieren." „Gut denn," erwiderte Leo, der die Seelenqual sah, die Stettmüller bei dem Gedanken litt, seine Sühne könnte zurückgewiesen werden. „Gut denn, ich nehme die Banknoten, aber nur unter einer Be dingung! Das heißt, Sie verpflichten sich, wieder auf Bergenhorst zu bleiben und mein treuer Berater zu werden." Der Alte mußte wohl „Ja" und „Amen" gesagt haben, denn freudig führte ihn — zehn Minuten später — Herr von Guntrun in den Kreis seiner Lieben. „Da haben wir endlich unsern alten Stett müller wieder!" rief er, sich die Hände reibend. „Und nicht war, Lucie," wandte er sich an feine Gattin, „Du und ich, wir werden schon dafür sorgen, daß er sich auch wieder wohl in seinem kleinen. Hause fühlt!" geliefert worden ist. Der Beutel ist bereits am Tage vorher, Sonnabend, im Holzhofe des hiesigen Rathauses vom Herbergsvater unserer Verpfleg station unter einem Holzstoße aufgefunden worden. Das Geldpaket trug die Aufschrift „Unschuldig!" Sollte sich dieselbe auf den der That dringend ver dächtigen und bereits am Sonnabend abend in das königl. Amtsgericht zu Ehrenfriedersdorf eingelieferten Postunterbeamten in Wahrheit beziehen, so wäre dessen Freilassung wohl entschieden gesichert. — Ehrenfriedersdorf. Bei dem abends 8 Uhr von Wilischthal nach hier abgehenden Zuge entgleiste am 28. Januar in der Nähe von Griesbach die Maschine infolge eines Lokomotivtragfederbrnches mit der Vorderachse. Der Zug erhielt deshalb eine größere Verspätung; Beschädigungen des Personals sind bei dem Unfall nicht vvrgekommen. — Plauen. 29. Januar. Das zu einer historischen Berühmtheit gewordene G. F. Schmidt'- sche Wohn- und Geschäftshaus in der Königstraße hier, in welchem am 15. Mai 1812 Napoleon l. beim Durchzug der „großen Armee" durch Plauen auf dem Marsche nach Rußland übernachtete, ist jetzt durch Kauf in die Hände des Herrn Maurermeisters Richter hier übergegangen, welcher mit der Absicht umgeht, das Haus, in welchem sich ein schöner Saal mit wertvoller stilgerechter Architektur befindet, zu einem Vereinshaus einzurichteu und ferner auf dem Grundstück Markthallen zu erbauen, zu welchen sich das Grundstück vorzüglich eignen würde. — Reichenbach. Am Mühlgraben oberhalb der Strödelsmühle belustigten sich am Montag mittag zwei Kinder, indem sie auf ihren kleinen Schlitten wiederholt die Böschung hinab nach der Straße fuhren. Der Kinder Freude wurde aber jäh gestört, denn die beiden Kleinen hatten das Unglück, in ein vorüberfahrendes Kohlenfuhrwerk zu geraten, wobei das eine der Kinder durch Streifung des Wagens zwar eine nur leichte Verletzung erhal te,« hat, das andere aber mit einem Arm unter das Rad zu liegen kam und schwer verletzt wurde. — Aus Reichenbach schreibt man der „K. Z.": Ein altes, denkwürdiges Gebäude unserer Stadt, das Jahrhunderte lang im Besitze der zum ältesten Adel Sachsens gehörigen Herren v. Metzsch gewesen, ist jetzt in andern Besitz übergegangen: es ist das Geburtshaus der Karoline Neuber, die einst trotz Lessings und Mösers Einreden den Hanswurst von der Bühne verbannte. In Nachschlagewerken findet man zuweilen Zwickau als Geburtsort der Neuber bezeichnet, doch hat sich mit Hilfe der Kirchenbücher seinerzeit feststellen lassen, daß sie in der That hier in dem v. Metzsch'schen Patrimonialgerichtsgebäude zur Welt gekommen ist. Eine Erinnerungstafel an demselben bezeichnet es als Geburtshaus der berühm ten Schauspielerin. Jetzt ist das Gebäude, in dessen oberen Räumen die naturgeschichtlichen Sammlungen des hiesigen Vereins für Naturkunde untergebracht sind, in den Besitz eines Bierwirts gelangt. 8 Berlin, 30. Jan. Die auf heute abend bei Ihren Kaiserl. Majestäten angesetzte musikalische Unterhaltung ist wegen Ablebens des Kronprinzen Rudolf von Oesterreich abgesagt worden. 8 Berlin. Seine Majestät der Kaiser und König haben dem Reichskanzler folgenden Erlaß zu gehen lassen: Aus Anlaß Meines Geburtstages, des ersten, den Gottes Gnade Mir nach einem so überaus wehmutsvollen Jahre auf dein Throne Meiner Väter beschicden hat, sind Mir von nah und fern zahlreiche Glück- und Segenswünsche mannigfachster Art dargebracht worden. Aufs freudigste bewegt (Schluß.) Als er in sein Empfangszimmer trat,'erhob sich von einem Sessel darin eine zusammengesnnkene, in tiefes schwarz gekleidete Männergestalt. „Stettmüller, lieber, braver Stettmüller!" rief Leo mit vibrierender Stimme. Und ohne daß der vollständig Gebrochene, den Kummer und Erniedri gung vor der Zeit zum Greis gemacht, es verhin dern konnte, hatte Leo ihn um den Hals gefaßt und herzlich geküßt. „So, und nun setzen Sie sich zu mir, alter Freund!" rief der junge Schloßherr eifrig und führte Stettmüller zum Ehrenplatz auf dem Sopha. „Jeden falls ziehen Sie es vor, sich erst das brave, bedrückte Herz vor mir zu erleichtern, ehe ich Sie zu meiner Gesellschaft führen darf. Aber das lassen Sie sich nur gleich sagen: Wenn Sie nicht zu uns gekommen, hätten wlr in den nächsten Wochen — sobald liebe Gäste, die uns beehrten, das Schloß verlassen, Ihr neues Heim ausgesucht. Meiner Frau und auch mir lag es schon gar schwer auf der Seele, so lange zögern zu müssen, bis wir Ihnen unsere herzliche Teilnahme darbriugen konnten." „Wie gut Sie sind, Herr von Guntrun!" flüsterte der alte Mann. „Und die Stettmüllers haben es doch gewiß nicht um Sie verdient!" „Was Ihre Person anbetrisft, alter Freund, so sollte ich wohl meinen, daß ich nicht zuviel thue,