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Wochen- und Rachnchtsblati zugleich MW-AMiM für Wims, KSlitz, PnWSoif, RüsSsrs, St. Wml, Smoich^ll, Maiiciiliii »»d Mütfcn. Amtsblatt für -en Stadttat zu Lichtenstein. Nr. 5. »». Jahrgang. Sonntag, den 6. Januar 1889. Dieses Blatt erscheint täglich (nutzer Sonn- und Festtags) abends für den folgenden Tag. Vierteliahrlicher Bezugspreis: 1 Mark 25 Pf. — Einzelne Nummer S Pfennige. — Bestellungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 179, alle Kaiser!. Postanstalten, Postboten, sowie die Austräger entgegen. — Inserate werden die viergespältene Korpuszeile oder deren Raum mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bis spätestens vormittag 10 Uhr. Bekanntmachung, die städtische Volksbibliothek zu Lichttenstein betreffend. Die Verwaltung der hiesigen städtischen Volksbibliothek ist mit Neujahr 1889 in die Hände des Herrn Bürgerschullehrers Liebert übergegangen. Die Bibliothek ist durch Ankauf um 75 Bände vermehrt worden und zählt jetzt 431 Bände. Der 4. Ergänzungskatalog der VKkslibliothek liegt dieser Tageblattnummer für die Lichtensteiner Abonnenten bei. Die Expeditionszeit der Volksbibliothek ist von jetzt ab auf Mittwochs von 2—3 Uhr und Sonnabends von 12—1 Uhr verlegt worden. Das Bibliothekzimmer befindet sich in dem neuen Schulgebäude. Lichtenstein, den 5. Januar 1889. Der Volksbibliothek Ausschuß. Fröhlich. Sparkasse Lichteustei«. Wegen Vornahme der Zinsenberechnuug bleibt die hiesige Sparkasse vom A. bis mit LL Januar 188S für Ein- und Rückzahlungen geschlossen. Lichtenstein, der 27. Dezember 1888. Der Rat zu Lichtenstein. Fröhlich. Bekanntmachung. Der Handelsmann August Heidel hierselbst beabsichtigt, auf seinem Grund stücke untere Bachgasse Nr. 345 k ein Schlachthaus zu errichten. Gemäß § 17 Abs. 2 der Reichs-Gewerbeordnung vom 1. Juli 1883 wird dies mit der Aufforderung hierdurch zur öffentlichen Kenntnis gebracht, etwaige Einwendungen gegen diese neue Anlage, soweit dieselben nicht auf privatrechtlichen Titeüi beruhen, innerhalb 14 Tagen, vom Erscheinen dieser Bekanntmachung an gerechnet, schriftlich oder zu Protokoll bei dem unterzeichneten Stadtrate anzubriugen. Lichtenstein, den 4. Januar 1889. Der Rat zu Lichtenstein. —- Fröhlich. und ca. 40 Birkenhölzer auf Oelsnitzer Revier, ca. 20 der Auktion unter den vor Streitwalder „ Pfannenstieler „ Steiner ,, Lichtensteiner „ Oberwaldenburger „ Niederwaldenburger „ Remser „ Bedingungen und gegen An- „ 50 „ 70 bekannt 900 Nadel- 700 „ 1100 „ 1000 „ 1600 „ 2100 „ 1000 „ 800 „ Nutzholz-Versteigerung. Montag, de« 14. Januar 188V, sollen im Gasthaus zum Deutschen Kaiser in Zwickau, Ende der Bahnhofstraße, von vormittags N - Nhr an die pro 1889 auf nachgenannten Fürstlich Schönburgischeu Forstrevieren zum Verschlag kommenden Nadelholzstämme und Klötzer an ca. 9200 Festmeter, sowie ca. 180 Fcstmetcr Birkennutzhvlzer, größtenteils noch anstehend und zwar: Festm. Festm. zu machenden zahlung von 3 Mk. — Pf. pro Festmeter meistbietend versteigert" werden. Die vorstehende Reihenfolge wird bei der Auktion beibehalten. Sämtliche zum Ansgebot gelangenden Hölzer können an Ort und Stelle be sichtigt werden und wollen sich die Herren Kaufliebhaber deshalb an die Verwal tungen der genannten Reviere wenden. Waldenburg, 10. November 1888. Fürstlich Schönburgische Forstinspektion, von Hopffgarten. Tagesereignisse. — Ein im „Amtsblatt des Reichspostamtes" veröffentlichter Kaiserlicher Erlaß spricht die aller höchste Befriedigung über die gedeihliche Entwicke lung des Post- und Telegraphenwesens unter den Segnungen des Friedens in den Jahren 1885 bis 1887 aus und betont besonders das erfreuliche Er gebnis der subventionierten Dampferlinie nach Ost asien und Australien. — Mit Rücksicht darauf, daß die Schiffer den Sommer über ihrem Gewerbe nachgehen, ist den zur Schiffahrt zählenden Mannschaften des Beurlaubten standes Lestattet worden, daß dieselben künftig ihre gesetzliche Uebungspflicht im Winter ableisten dürfen. Die Uebungen finden in der Regel im Dezember und Januar statt. Die Schiffahrttreibenden Mann schaften, welche für 1888 Schifferurlaub hatten, haben sich rechtzeitig bei ihrem Bezirksfeldwebel mündlich oder schriftlich zurück zu melden und unter Umstän den weiteren Urlaub mit Befreiung von denKontrol- versammlungen nachzusuchen. — In Sachsen giebt es 19 öffentliche Realschulen, dieselben wurden während des Sommerhalbjahres 1888 von 3650 Schülern besucht; es hat also in den letzten vier Jahren ein nicht unbeträchtlicher Zuwachs statt gefunden. Es hatten 1888 die einzelnen Realschulen folgende Schülerzahl: Leipzig 875, Reudnitz 309, Grimma 193, Meißen 185, Reichenbach und Bautzen je 180, DreSden-Friedrichstadt 166, Crimmitschau 140, Glauchau 135, Stollberg 131, Löbau 127, Grdßenhain und Windau je 126, Leisnig 110, Meerane und Pir na je 102, Mittweida 98, Rochlitz 81, Frankenberg 77, die Realschulklassttt in Plauen 140, did Real- fchulklasscn in Schneeberg 39. — Die neueste Nummer der Meister Konrads Wochenzeitung „Die Werkstatt" bringt unter der Überschrift: „Ein Kindernährmittel" folgendes: „Jedermann weiß, wie groß die Sterblichkeit kleiner Kinder im Säuglingsalter ist. Es kommt dies hauptsächlich von unrichtiger Behandlung oder noch vielmehr von schlechter Nahrung her. Deshalb muß man sich freuen, wenn ein Menschenfreund es sich zur Aufgabe gemacht hat, ein gesundes Nähr mittel unter die Leute zu bringen. Herr E. L. Mauersberger in Stollberg im Erzgebirge hat ein Kindermehl zubereitet, das selbst den Kleinsten gut bekommt, ja welches sich sogar als bestes Heilmittel gegen Darmkatarrh kleiner Kinder bewährt hat. Wir haben eine Menge Dankesschreiben von Müttern ge lesen, wo gerade kranke Kinder durch das Kinder mehl von Mauersberger gerettet wurden. Den Herren Aerzten sendet die Fabrik ans Verlangen Muster zu Versuchen gratis ein. Wir haben das Kindermehl selbst in Augenschein genommen und finden den Geschmack rein und unverdorben: da es nicht so süß ist, ist es dem Nestleschen Kindermehl bei weitem vorzuziehen. Auch der Zwieback von Mauersberger ist der richtige und leicht verdauliche, wie er für Kinder sein soll. Das beste aber daran ist, daß das Kindermehl und der Zwieback sehr billig sind, sodaß jede Mutter, welche ihr Kind nicht selbst nähren kann, dazu greifen kann, umsomehr als sie dieses Kindermehl direkt aus der Fabrik beziehen kann, sodaß dasselbe ihr nie alt wird und sie immer frische Ware hat." i?r. U. — Ein für Schulaufführungcn berechnetes Merk chen (schreibt das „Dresdner Journal") „Kaisers Ge burtstag. — Ein Zyklus von patriotischen Deklama tionen und Gesängen zum Geburtstage Sr. Majestät Kaiser Wilhems II., zusammengestellt von G. W. C. Schmidt, Direkter einer höheren Privattöchterschule mit Töchterpensionat in Dresden, ist soeben noch recht zeitig jm Verlage von R. Schulze-Mittweida erschienen." Das kleine Opus enthält Chor- und Sololieder mit Pianofortcbegleitung, patriotische Deklamationen rc., ist für Knaben- und Mädchenschulen gleich geeignet und schnell und leicht einzustudieren. — Dresden, 4. Jan. Die Verlegung des Hoslagers von Strehlen nach Dresden findet am 8. Januar statt. — Leipziger Neujahrs-Ledermesse 1889. Das Vorgeschäft zur Messe blieb ruhig, wie es meist der Fall zur Weihnachtszeit ist. Die Erwartungen für das Meßgeschäft waren mäßige und der Verlauf des selben entsprach diesen Voraussetzungen. Die Zufuhren in Sohlenleder waren nicht zu bedeutend und in Prima starker und schöner Ware blieben die Preise fast un verändert. Schwierigen Absatz hatten die zur Messe gestapelten, teilweise recht untergeordneten Sortimente und mangelhaften Trocknungen sowohl in Unterleder als auch in Oberleder, während die soliden, reellen Qualitäten gern Käufer fanden. Ein Aufschwung war erfreulicherweise auf dem Schafledermarkt bemerkbar und es erzielten alaungare und lohgare Felle eine Avance von ca. 5—101°. Weniger günstig war die Lage des Geschäftes für Kipse, Kalbfelle, Brandsohl leder und Blankleder. In diesen Artikeln mußten Kon zessionen gewährt werden, um Abschlüsse zu erzielen. Kipse waren in ansehnlichen Mengen vorhanden und müssen zum Teil den Kommissionslägern überwiesen werden. Besonders matt war die Nachfrage in Kalb fellen. — Die Meßbörse für die Lederindustrie war lebhaft besucht und die Präsenzliste ergab ca 350 In teressenten. — Vom Direktor der Königl. geologischen Lan desuntersuchung, Oberbergrat Professor 1)r. Credner in Leipzig, wird zum Verfolg der letzten Erdbeben- erscheimmgen in Sachsen folgende Aufforderung durch das „Reichenbacher Wochenblatt" veröffentlicht: Erdbebenaufruf. Wie Zeitungen berichten, hat in der Nacht vom ersten zum zweiten Weihnachtsfeiertag im Voigtlande eine Erderschütterung stattgefunden. Die Bewohner jener Gegend, welche dieselbe beobachtet haben, werden dringend ersucht, dem Unterzeichneten Antwort ans folgende Fragen geben zu wollen: 1. Ort der Erdbeben — Beobachtung? 2. Wieviel Uhr?