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„Diese Erlanbniß wurde von dem General-Gouverneur schriftlich auSgeferiigt und anfangs nur achibaren Perionen bewillig«: Männern, tie durch Unglück um ihr Vermögen gekommen waren; allen Offiziren ter Armee, die für Familien zu sorgen ballen, oder ihren Wilwrn. Jeder Erlaubnißschei» gestattrie die Ausrüstung zweier großen Böle mir Waaren für die Seen, und c« solllen nicht mehr als süusundzwanzig sol cher Licenzeu jährlich ausgestellt werden. Nach und »ach aber wurden auch Prival-Liceiizen ertbeill, und die Zahl nahm rasch zu. Wer nicht selbst eine Expedition ausrüstcu wollte, touule seinen Schein an die .Kauf leute veräußern; diese bedienten sich der couec urs cios I>»i-i oder Wald- schwärmer zur Unlernehniung der langen Reisen aus Aclicu, und so wurden die Mißbräuche des alten Systems von neuem begünstigt und muerbalten." „Dir frommen Missionaire, welche die katholische Kirche zur Bekeh rung der Indianer arreseudrt, rbate» Alles, was in ihrer Macht stand, um ter Verderbniß enlgegenzuwirke», die von diesen Leuten im Herze» ter Wildniß veraulaßt und verbreitet wurde. Ost sah man die katho lische Kapelle neben dem Handelshause sich erbeben und ihren Thurm, mit dem Kreuz aus ter Spitze, mitten aus einem Jndianerdorf an den Usern eines Flusses oder Sees emporstcigen " „Endlich fand man cs nölhig, am Zusammenfluß von Strömen rind Seen befestigte Posten zum Schutz des Handeis und zur Bändi gung jener Frevler der Wilduiß zu errichten. Der wichtigste darunter war der Posten zu Milschilimacknak, au der gleichnamigen Meerenge gelegen, die den Hurpnen-See mit dem Mitschigan - Lee verbindet." . „Der Französische Kaufmann ans seinem Handelsposten war in jenen frühe» Tagen Kanadas eine Art vo» Handels-Patriarch. Bei den lockeren Sitten und der ungezwuligcnen Vertraulichkeit seines Vol kes versammelte sich «ine kleine Welt von Ueppigkeil und Unfug um ibn. Er batte seine Hantlmigsdieuer, sein« Bootsleute nud Anhängsel aller Art, die mit ihm aus ganz vertrautem Fuße lebten uud ihn stets bei seinem Tansuamen nannten; er batte seinen Harem von Indianischen Schönbeilen und seine Heerde balbwildcr Kinder; auch fehlte cs nie a» einem Schwarm bcrumlungernter Indianer, die sich an die Nieder lassung bängten und in ter Zwischenzeit ihrer Jagdzügc auf seine Kosten aßen und tranken." „Lie Kanadische» Handelsleute", fährt der Verfasser fori, „Halle» lange Zeit ärgerliche Nebenbubler au den Britifcheii Kaufleuten zu New-Hork, hjs den Indianische» Jäger und den onuicu, sic« bois nach ihren Posten hinlocktc» und Mil ibucn unter güusligerc» Bedin gungen bandelte,>." Eine andere furchtbare Konkurrenz erstand ihnen in der im Jahre 1670 von Karl ll. privilegirle» Hudsons-Bal^Com pagnie. Im Jabr« >762 verloren die Franzosen de» Besitz von Ka nada, und der Handel fiel iiun hauptsächlich den Engländern in die Haude, bei denen er anfangs nicht gediehen zu fev» scheint. Doch im Jodie 1766 wurde durch Prioal-Oppositio» sogar »och mehr Lebhaftig keit als früher hineingebracht. Die Folgen davon, „die sich in Saufge lagen, Brutalität unk Raufereien i» den Indianische» Dörfern und um die Handelshäuser zeigten", sübrlcu ;uc Bildung der berühmte» „Nordwcst-Eompagmt", die Washington Irving biusichtlich des Um sangs ihrer Macht und der Pracht ihrer Eitirichiuugen mit jenem Kongreß in Leadenball - Street vergleicht, ter so lange über die Schätze OstftirwnS geschaltet bat. Die Compagnons bildeten eine Ari vo» Han dels-Aristokratie zu Montreal Und Luebck und hielten zur Erledigung ihrer, Geschäfte jährliche Zusammenkünfte in Fori William am Oberen S«e, bei denen cS überaus stattlich und lnruftös herging. ES ließ sich kaum erwarten, daß man eine Gesellschaft, die gleich solche» (glück batte, ihr Geld ungestört mit vollen Hände» würde ein- scharren lassen. Bald darauf wurde dem, auch von einigen Britischen Kaufleute» die Mackinaw-Compagnie begrüntet, die zum Zweck Halle, den Pelzhandcl nach den füdiichcn und westlichen Distrikten der Staa ten auszsldshnc». Die Regierung batte unterdessen diele Lpcraocucn mit wachsamem Auge, verfolgt, und schon n» Jahr« 1706 schickte sie «iqene Agenten ab, um an der Indianische» Gränze Handel zu treiben; dies reichte jedoch nicht hin, der Tbäligkeft der Prival-Unterncbmer das Gleichgewicht zu ballen. Den Anstrengungen eines einzigen Mannes sollte es gelingen, den Einsiuß jener Gesellschaften auszuwftgen, und die ser Man» war der Deutsche- Kürschner, Herr Astor, dein die Natur, statt Häuser und Ländereien, Scharfsinn und Selbstvertrauen, als ei» noch besseres Erbt heil, verlieh«» batte, der seine Laufbahn mit dem Vorsatze begann, sich ein gewalstgrS Vermöge» zu erwerben, und der diesen Entschluß. auch aussübrle. Im Jahre 1704 oder 1702 schloß Herr Astor einen Kontrakt mit, den Agenten der Norbwrst-Compagnie, da er, krgst des Vertrages mit Großbrilanien, Pclzwerk in die Verei nigten Staaten euiführe» und von da nach alle» Gegenden der Erde verschisse» konnte. In, Jahre 1807 waren die Mittel des Herrn Astor schon so an- -Vwachsen, baß er den Handel ganz allein aus seine Rechnung sühren konnte; da er jedoch sand, daß er für seine einzelne Person keine er folgreiche Opposition gegen die Mackinaw-Compagnie orzanistrcn kömir, so erwirkte er, sich im Jahre >800, von der Legislatur des Staat« New- Hork eine» Freibrief zur Begründung einer Gesellschaft unlcr dem Na me» ,.Amerikanische Pelz-Compagnie", kaufte im Jahre 1810 seine Nebenbubler von der Mackinaw-Compagnie aus und verschmolz seine ne» geschaffene G,ftllschast u»d diesen Änkaus zusammen in eine iieue Association, die „Tüdwest-Eowpagnie". sFortsetzung folgt.) Italic n. Dasso in Neapel, Rom und Florenz. (Schloß.) Jubefft». verschlimmerle sich Lasso s Gelnnbbeilszusiand von Tage zu Tage, und zu feine» Ltidcn gesellte sich immer noch eines, das ernsthafteste, wie er sagte, das am tiefsten eingewurzelte — der Ehrgeiz. Er fühlte keine Neigung mehr, sich zu verheirathrn, und dachte daran, in den geistlichen Stand zu treten: zu diesem Zwecke schrieb er sogar an de» Kardinal Cosenza, den er um eine Abtei bat, die durch den Tod des Abte« Albano, ihres gemeinschaftsichcn Freundes, vakant geworden war. „Wcuigstcus", sagte er, „werke ich an diesem Orte Trost für rine» so liefen Schmerz fiudcn." — Zu gleicher Zeit bewarb sich Torquato aber auch um ritt Zimmer im Vatikan, „weil e« keinen ehrenvolleren Aufenthalt für den, der nach Ehren strebt, und keine schönere Wohnung für den, der ein geschwrrner Feind aller schmutzigen Behausungen ist, giebt." — Unglücklicherweise wurden seine Wünsche nicht erfüllt. Indessen verließ Tasso Monte Oliveto, begab sich aus einige Tage zu seinem Verwandten Alerander Grussi, empfing von diesem tie für seine Rcise nolhwcndigcn Mittel, und machte sich auf den Weg nach Rom. Allein und arm, war der Dichter die Zielscheibe der lästigste» Nniersuchniigeii von Zollbramten, tie ibm ein Kästchen, für wetches er die verlangte» 4 Dukaten nicht zahlen konnte, cinbchieltcn So kam er mißvergnügt und seines Lebens überdrüssig nach dem Palastc Sci pios Gonzalvos, wohin er sich, „wie ter Wanderer, der bei schlechtem Wetter im sichere» Hause aus die rückkebreude Heiterkeit des Himmel« wartet",") in solchen Stimmungen zurüctzuzieben pstcgte. Ich weiß nicht, ob Torquato'S große Ansprüch«, scin unruhige« Wesen, seine trübe, ost mürrische Stimmung die Geduld de« Kardinals erschöpften. qcuug, kaum batte sich ter Dichter in dem Palastk Sr. Eminenz häuslich niedergelassen, so schrieb er auch an den Pater Oddi, der vor kurzem zum Abt des Klosters Santa Maria la Nuvva ernannt worden war, und bat dringend, ihn zu besuchen. „Ich wohne jetzt in einer Stadt", sagte er ibm, wo Alle« sehr tbeuer ist, wo ich aber de- ucii, die mir bclsen könnte», durchaus nicht tbeuer bin, und dennoch sind meine Bedürfnisse unbeschreiblich groß." Pater Oddi bcsuchlc un- fcrcn Tasso und nabm ibn mit sich in sein Kloster. Selbst in Sania Maria la Niwva, wo Torquato liebevoll ausge nommen, gefeiert, grliebl wurde, verließ ihn seine traurige Stimmung nicht, und nur das Studium gewährte ihm einige Zerstreuung. Er hatte die Idee, alle feine 'zerstkcuttn Werke zu sammeln und sie mit den Prisilrgitu der verschiedenen Jtaliäuischen Staaten in einer voll ständigen Ausgabe erscheinen zu, lassen, um einigen Nntzen daraus zu ziehen. „Und daun", sagte er, „wächst mit dem Alter auch dir Eitcl- teil"; dennoch wünschte er, daß diese Eiielkeit der Weir verborgen bliebe, weil er snrchicie, sie könne ibm znr Erlangung der geistliche» Würden, »ach denen er noch immer strebte, hinderlich fcvu. Zu dieser Zeit schrieb er auch eine Abhandlung zu Ehren der Me dicis, deren er in seinem Gespräch „llol pi.-cor <>nv»t<>" das Prädikat „Tvrainicn" briqelcgt batte; sie konnten ihm da« niemals ganz ver geben «nd erklärten, daß er durch sein« ictziqe Lodrebe seine frühere Meinung widerrufe. Bald darauf befong Tasso mit wahrem Enthusias mus die Heirach des GroßbcrzrgS mit Katharina von Lothringen und die seines Neffen, des Herzog» von Bracciano, mit Flavia Peretti. Endlich verfaßte er seinen Dicstog, „tie Gnade", und um ibn köpfte» zu lassen, wandt« cr sich an Papio, über den er sich am meistcu bekla get! zu müsse» glaubte. Ls war ein trauriger Brief, den cr ihm in Bezug aus diesen Gcgcnflank schrieb: „Wie leid thut cs mir, daß ich mich weder den Freund noch Feind Ew. Hcrrlichkcit nennen kann, der Freuudschasl setzt sick Ihr Wille und d«r Feindschaft mein Mißgeschick entgegen, das mich verdammt, Jbre Hülse in. Anspruch nehmen zu müssen, während ich Ibucn gern den Krieq ecklärcn möchte. Ich weiche also der Macht der Nothwendigkeit und bitte Ew. Herrlichkeit, meine» Dialog über di» Gnade, „der nicht allein höchst sinnreich, son dern auch vortrefflich geittnqen ist", noch einmal köpften zu lassen, und das ist abermals mein Unglück, welches mich zwingt, mein eigener Lvbrednev z» scvn ; dcnn ich habe keine Hoffnung, daß irgend Einer meiner Schrift Gcrcchtigkeil widerfahre» lasse; sie schweige» Alle, seh cs aus Uiiwiffeiibcil oder Bosheit, odrr aus beiden Gründen." Erschöpft von einem Fieber, wclchcs vier Monate währte, gelang weilt und seines Lebens überdrüssig, verließ Tasso endlich Santa Maria la Nuova, um zu Scipio Gouzago zurückzukrhre«; aber hier erwarte te» ihn neue traurige Kränkungru. Scipio war im Juni nach den Badern von Toskana abgereist und batte den unverschämten Georg Mario, dem „durch eine» natürlichen Instinkt jeder am Hose seines Herrn ausqczeichnklc Man»unerträglich war", als Vorstand de« Hauses zurückgftaffcn. Mario machte es sich zur Psticht, Tasso z» quälen; er stichle ibm unter nichtigen Vorwänden Geld und Kleidungsstücke, die der Herzog von Mantua ibm schickte, vorznemhatten, «eckte und reizte ibu, lo viel er konnte, wars ihm unansbörtich scinc Trägheit „nd Me lancholie vor „nd brachte es dahin, daß Torquato da» Haus verließ. Da irrt nuu der verlassene Unglücklich«, »h»c Kleidungsstücke, obm Wäsche, in der glühendsten Hitze, vom Fieber verzehrt, von Krankheiten ausgeriebc» j» den Straßen umher; kein Mensch reicht ihm die Hand, nur mit ter größten Mühe findet er ein Obdach, „und dennoch", sagt er, niii Bitterkeit über seine eigene Lag« spottend,, „wird All«» ganz vortrefflich gehen, wenn mau mich nur nicht, wir «inen Hund, aus meiner neue» Wohnung treibt." Zum Glück dachte doch »och Jemand an ihn. Costantini, der in die Dienste F«b>o Gonzago » getreten war, erhielt sür ibn 1.20 Dukaten von dem Herzog von Mantua, und der Pater Odoli, dieser unermüdliche Freund, luclue ibn Oi»er ärm lichen Wohnung aus, tröstete jh», sprach ihm Muth ein und führte ihn, fast gegen seinen Willen, mit sich in sei» Kloster- Aber Togo betrach tet sich jetzt mir noch als ein allen Dcmütdiqn»^» geweihte» Wesen; er zittert bei dem Gedanken, dnß auch die vortrefflichen Geistlichen, wie die Kardinale, endlich seines Unglücks überdrüssig merke» könnt««, daß er auch bi er durch Beschimpfungen das ibm erwicfenc Gcuc büßen -i 1',,,», I-cOer« c«ccntt»