Enthält Anstreichungen Karl Mays im Inhaltsverzeichnis und eine im Text, eine Visitenkarte (zwischen Seite 60 und 61) und ein Lesezeichen (zwischen Seiten 110 und 111), sowie Knickspuren an den Seiten 1-28
Fez mit darumgewickeltem Turban, einer mit Litzen besetzten Weste, einer goldgestickten, an der Seite zuzuknöpfenden Jacke, einem ledernen Gürtel, welcher Waffen und Tabackspfeife hält, einer großen wollenen Leibbinde, der weiten türkischen Pumphose, weißen Strümpfen und rothen Pantoffeln. Wenn sie au Festtagen ihre neuen Gewänder angelegt haben und sich nach alter Gewohnheit auf den Treppenstufen der Ka thedrale gegenüber dem Nectorenpalaste hiulagern, so ziehen siechor Allen die Blicke des Fremden mit Gewalt auf sich. Und das will viel heißen in Dalmatien, wo sich schlechthin die reichsten und malerischsten Trachten von ganz Europa finden, und vorzüglich in Ragusa, dessen zahlreiche Kirchen allsonntäglich Schaaren von festlich gekleideten Bauern aus der Umgegend auziehen, welche die sonst nicht sehr belebten Straßen der Stadt mit ihrem bunten Getriebe erfüllen. Die große Menge von Kirchen in der kleinen Stadt kann nicht auffallen, da die Ragusaner seit alten Zeiten sich als die treuesten Anhänger der katholischen Kirche bewiesen Ragusaner Gepäckträger. (Nach einer Photographie.) und, so lange ihre Republik bestand, z. B. die Niederlassungs versuche von andersgläubigen Griechen und von Juden stets vereitelten. Gestatteten sie es doch erst 1780 dem russischen Consul, in der Vorstadt Pille eine kleine Kirche seines Ritus zu errichten! Der Widerstand wird begreiflich, wenn man erfährt, daß eine angebliche Prophezeiung des heiligen Fran ziskus von Assissi den Bestand ihres Freistaates von der Er haltung der Glaubenseinheit in der Stadt abhängig machte. Ehemals hatte jede adelige Familie der Stadt neben ihrem Wohnhause eine Kirche oder wenigstens im Hause selbst eine Capelle. Diesem eifrigen Katholicismus ist denn auch die erstaunliche Fülle von Reliquien zu danken, welche mit der Zeit von den weit herumgekommenen Kaufleuten der Stadt, von den Königen und Königinnen Bosniens und anderen erlauchten Beschützern Nagusa's deren Kirchen und Klöstern zugewendet wurden. Eine ganze Capelle der in neuerm italienischen Stile erbauten und 1713 vollendeten Kathedrale ist mit solchen in Gold und Silber gefaßten heiligen Knochen