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km konnte, sie über das aufgebrochene Eis zu schaffen, ob wohl man Boote zur Hand hatte, wurde Lieutenant Fulford mit zwei Mann und dem Hundeschlitten nach der „Discovery" abgesandt, um Capitän Stephenson von ihrer Lage zu be nachrichtigen. Dieser kam selbst mit einem Unterstützungs- trupp hinüber und am 29. Juli konnte die erste Hälfte, am 11. August der letzte Rest der Kranken den Canal kreuzen, ohne daß weitere Verluste zu beklagen waren. Nekrolog i. ^.roonnti-Vrsoonti (Marchese Giammartino A. V.), aus einer reichen und vornehmen Familie Oberitaliens, ge boren 1839 in Deutschland, wo seine Eltern bis 1848 als politische Flüchtlinge lebten. Seit der Rückkehr seiner El tern nach Italien lebte er meist in Paris, London und Bel gien, machte Reisen in Aegypten, Arabia Petraea und Palä stina und beschrieb dieselben. Gestorben zu Beginn des Jahres 1876 in Florenz. von Lasr (Karl Ernst), einer der geistreichsten und vielseitigsten Naturforscher dieses Jahrhunderts, geboren am 28. Februar 1792 zu Piep inEsthland. Er besuchte 1807 bis 1810 die Domschule in Reval und studirte 1810 bis 1814 in Dorpat Medicin, ging dann 1814 nach Wien, 1815 nach Würzburg, wo er besonders vergleichende Ana tomie trieb, 1816 nach Berlin, 1817 als Prosector nach Königsberg. 1819 wurde er dort Professor der Zoologie, übernahm 1826 die Leitung der Anatomie, folgte 1829 einem Rufe nach St. Petersburg an die Akademie, kehrte aber schon 1830 nach Königsberg zurück, bis er 1833 wiederum nach St. Petersburg berufen wurde, wo er seitdem eines der thätigsten Mitglieder der Akademie (zuletzt Ehren mitglied) gewesen ist. Seine ersten Schriften waren „Vor lesungen über Anthropologie", „Entwickelungsgeschichte der Thiere" (Königsberg 1828 bis 1837) und „Geschichte der Entwickelnng der Fische" (1835). In Folge seiner Ueber- siedelung nach Rußland erweiterte sich sein Forschungsgebiet durch ausgedehnte Reisen, so 1837 nach Nowaja Semlja, 1838 und 1839 nach Finnland, 1840 nach Rufsisch-Lapp- land, 1851 und folgende Jahre untersuchte er die Fischereien im Peipus-See, im Baltischen Meere und Schweden, 1853 bis 1856 im Kaspischen Meere und gab seine Beobachtun gen 1859 in einem großen Werke heraus. 1862 unter suchte er das Asowsche Meer und die Don-Mündungen. Näheres über diese Reisen hat er in den „Bulletins" der Akademie, in seinen „Berichten über wissenschaftliche Arbei ten und Reisen zur Kenntniß des russischen Reiches und der angrenzenden Länder Asiens", in den gemeinschaftlich mit v. Helmersen seit 1839 herausgegebenen „Beiträgen zur Kenntniß des russischen Reiches" und den Schriften der Russischen Geographischen Gesellschaft mitgethcilt, alles reiche Fundgruben für die Länder- und Völkerkunde sowie die Naturgeschichte. Seit 1858 wandte er sich besonders den Schädelmessnngen zu und gab 1861 den Anstoß zu den nachmaligen Anthropologen-Congressen. Zuletzt schrieb er eine „Selbstbiographie" (St. Petersburg 1868) und gab seine „Reden und kleine Aufsätze vermischten Inhalts" (3 Bde., 1864 bis 1875) heraus. Er starb am 28. No vember 1876 zu Dorpat. Larrorv (Sir George), Sohn von Sir John, zwei tem Secretär der Admiralität und ausgezeichnetem Reisenden, geboren am 22. October 1806 in Lyndon und von 1825 bis 1872 Beamter im Colonialministerium. Er schrieb „Oa^Ion, käst uncl Nrassnt" (London, Murray 1857). Gestorben 27. Februar 1876 in Kensington. 1 8 7 6. von Lartli-HLrinLlinA (Dr. Hermann, Freiherr), deutscher Geologe aus München, der 1876 behufs geologi scher Forschungen von der portugiesischen Regierung nach Angola gesendet, am 7. December 1876 in Loanda im Fieberwahnsinn sich getödtet hat. Er hat 1875 zu dem Spamer'schen „Neuen Buch der Reisen und Entdeckungen" „Ostafrika vom Limpopo bis zum Somali-Lande" geschrieben und kürzlich seine Hinreise nach Westafrika unter dem Titel „Angolafahrt" im Auslande (Jahrgang 1876) geschildert. Loarrmior (Auguste), zuletzt seit März 1866 franzö sischer Consul in Mogador, starb am 30. Januar 1876 zu Bordeaux. Seit nahezu drei Jahrzehnten war dieser gedie gene Orientalist in verschiedenen Städten von Tunis und Marokko Frankreichs Verteter. Noch in Tunis übersetzte er den Nudh-el-Kartas des Abd-cl-Halim, eine Geschichte der Herrscher Spaniens und Marokkos von 788 bis 1326, aus dem Arabischen ins Französische (1860 auf Kosten der Regierung gedruckt). 1867 verfaßte er für die Weltausstellung eine Beschreibung Marokkos, welche wie mehrere seiner späteren Arbeiten über dieses Land im Lnllatin äa la 8ooiäts cia KsoArnxllis cks l'aris zum Abdruck kam; so 1868 über die Straße von Mogador nach Marokko und von Marokko nach Safi, 1870 über die erste Niederlassung von Juden in Tim buktu, 1872 über den Gang der Cholera in Marokko und am Senegal. Wiederholt bereiste er von 1854 bis 1875 die marokkanische Westküste von Tetuan und Tanger bis Mogador und gab davon eine kurze Beschreibung nebst aus führlicher Karte (s. das erwähnte Lullatiu, Nurs 1876, x. 241ssH., wo seine Reisen einzeln aufgeführt sind). Meh rere Jahre hindurch stellte er in Mogador meteorologische Beobachtungen an und keines seiner geringsten Verdienste ist es, daß er nach Art der Engländer in Indien Einhei mische unterwies, um durch sie Gegenden erforschen zu las sen, welche dem Europäer bis jetzt noch verwehrt ist zu betreten. So den Brahim Amribet und den Rabbiner Mar- dochai, welcher 1875 von Mogador südwärts durch die Pro vinz Süs bis zum Dschebel Tabayut vordrang und dort merkwürdige Ruinen und Felssculpturen auffand. Beau- mier's Landeskenntniß wie seine Sammlung von Werken über Marokko waren gleich ausgedehnt und standen jedem Frem den auf das Bereitwilligste zur Verfügung. Lsalrsr, A. B., englischer Contreadmiral, geb. 1796, gest. 15. Februar 1876. Seit 1812 in der Marine und speciell im Vermessungsdienste nahm er an der Aufnahme der canadischen Seen, der Azoren und Capverdischen Inseln Theil, war dann lange Jahre im hydrographischen Büreau der Admiralität beschäftigt und gab das Nuntiant Llugamns heraus. Der Geographische» Gesellschaft gehörte er von ihrer Stiftung an, und deren „Journal" enthält von ihm eine Abhandlung über die Reisen von Sir Martin Frobisher (Bd. XII). Heber „Die Landung des Columbus" auf Gua- nahani oder Watling Island veröffentlichte er 1856 ein Werk. Licläls Hlo^ä, englischer Civilingenieur und Geo-